Alola-Kapitel: Ein Parasiten-Problem

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Mari dehnte die Arme hinter ihrem Rücken und sah dann auf ihren Viso-Caster. "Dann wäre das auch geklärt soweit. Es ist halb vier.", "Hast du noch etwas vor?" fragte Jacky. "Nein. Du?", "Wie wäre es mit einem Abstecher an der Strandpromenade? Wir könnten uns etwas zu essen holen und dort über unsere Schulnotizen gehen.", "Gute Idee." Mari nickte ihr zu. "Wenn ihr wollt, könnt ihr euch von meinen Bücherregalen bedienen. Vielleicht hilft euch das ein oder andere Buch beim Lernen", schlug Kukui vor und stand auf. Sein Wuffels rangelte sich immer noch spielerisch mit Zoroark auf dem Boden. Zoroark biss in Wuffels' Ohr. "Danke für das Angebot, Professor." Mari lief zum Bücherregal und sah sich die Titel der Bücher an, bis sie sich ein Sammelband über Legenden und Mythen und ein Fachbuch über die Inseln Alolas heraus nahm. Jacky entschied sich für ein Lexikon über die Kultur und Geschichte Alolas. "Vielen Dank. Das hilft uns bestimmt weiter." Sorgfältig steckte sie die Bücher in ihren Beutel. Neben Kukui lachte Kalani auf. "Pass nur auf, dass du vor Großzügigkeit am Ende nicht deine gesamte Sammlung verschenkst." Kukui schüttelte nur grinsend den Kopf und sah zu den Mädchen. "Seid vorsichtig mit den Büchern. Sie zu bekommen hat lange gedauert.", "Hm... ich denke, das reicht. Vielen Dank." Mari steckte die Bücher weg. "Wir bringen sie auch wieder zurück, ich leihe sie mir nur aus.", "Dann sehen wir uns morgen beim Schaukampf!" Der Professor winkte ihnen zu und auch Addam verabschiedete sich von ihnen. "Bis morgen und danke nochmal.", "Auf Wiedersehen!" Mari winkte dem Professor und dem Lehrer zu, bevor sie aus dem Labor in Richtung Strand ging. 
"Was für ein erster Schultag, stimmt's?" Als sie sich etwas zu essen geholt und sich am Strand ausgebreitet hatten, war die Promenade gut besucht. Jacky hatte Handtücher ausgebreitet und Zoroark lag neben den beiden im Sand und döste. "Ja, allerdings." Mari nickte und hatte eines der geliehenen Bücher auf ihrem Schoß. "Ereignisreich und mit ziemlich viel Input.", "Wie ist dein erster Eindruck?", "Also... ich hatte Spaß. Wirklich. Und du?", "Ich auch. An Geheimnissen und Abenteuern kommen wir wohl selbst am ersten Tag in der Schule nicht drumherum... Es gibt viel zum Nachdenken.", "Allerdings." Mari nickte und biss in ihr Malasada, während sie die Einleitung des Buches las. "Aber die Geheimnisse machen es erst so richtig aufregend.", "Ich wusste, dass du das sagst." Jacky dehnte lachend ihre Arme und genoss dann mit geschlossenen Augen die warmen Windböen, die über den Strand zogen. "Aber wir dürfen nicht vergessen, dass wir nicht nur hier sind um uns sofort wieder in Probleme zu stürzen.", "Ja ja, ich hab's kapiert." Sie winkte lächelnd ab. Das Rauschen des Meeres erfüllte die Luft und ein Mädchen lief mit ihrem Fukano am Strand entlang. "Alles wirkt so friedlich hier... Als hätte Alola noch nie in Schwierigkeiten gesteckt." Verträumt öffnete Jacky die Augen wieder und würde am liebsten für immer am Strand sitzen bleiben. "Tsss..." Mari lachte nur leise, als das Mädchen plötzlich aufschrie. "Fukano, was hast du auf einmal?, "...Hm?" Jacky schrak auf und sah zu dem Mädchen und dem Pokémon. Das Fukano hatte das Fell aufgestellt und knurrte das Mädchen an. Es schien plötzlich aggressiv zu sein. Jackys Beine bewegten sich noch bevor sie denken konnte und sie eilte zu dem Mädchen. "Kann ich helfen? Was ist los?", "Fukano ist plötzlich so aggressiv! Das war es vorher...!" Fukano fauchte und griff sie plötzlich an, als Zoroark aufsprang und das Pokémon zu Boden presste. Fukano knurrte und zappelte bellend. Mari kam dazu. "Was zum... Huh? Was ist das?" Sie deute auf etwas auf Fukanos Rücken. "Ist das ein Pilz?", "Hilf mir, Zoroark..." Jacky kniete sich neben dem Fukano nieder und legte den seltsamen Auswuchs auf seinem Rücken frei, indem sue das feuerrote Fell zur Seite strich. "Es darf sich nicht bewegen. Was auch immer das ist, ist bestimmt für das Verhalten verantwortlich." Mari kniete sich dazu. "Hm... Das sieht seltsam aus... wir sollten es lieber ins Pokemon-Center bringen." Zoroark nagelte das Fukano am Boden fest. "Aber wie genau machen wir das? Wir müssten es betäuben oder lähmen, sodass es uns nicht verletzt.", "Dein Guardevoir kann Psychokinese einsetzen", meinte Jacky. "Wenn du Fukano damit lähmen lässt, können wir es sicher zum Pokémon-Center bringen.", "Oder du benutzt Roserades Stachelspore. Guardevoir müsste es die ganze Zeit fokussieren, damit's klappt.", "Hm... Ich wollte es nur nicht mehr quälen, aber das ist wohl die einzige Lösung." Widerwillig zückte Jacky den Pokéball und ließ ihr Roserade das Fukano paralysieren. Mari streichelte Zoroark. "Gut reagiert, Kumpel." Dann hob die das Fukano auf die Arme. "Seit wann ist das denn so?", "Naja..." Das Mädchen sah zu Boden. "Seit dem am Tenkarat-Hügel war. Das ist zwei Tage her... aber da war es noch nie so stark wie jetzt.", "Am Tenkarat-Hügel...?" Besorgt sah Jacky auf das Fukano herab und nickte dann entschlossen. "Okay. Ich werde nachsehen gehen, ob ich den Grund für diesen Pilzbefall herausfinden kann. Am besten bleibst du in der Zeit bei Mari, damit sie dir helfen kann, falls Fukano wieder wütend werden sollte.", "Moment, Moment, Moment." Mari schüttelte den Kopf. "Wir bringen das Pokemon erst ins Pokemon-Center, dann sehen wir zusammen nach. Keine Widerrede." Mit diesen Worten lief sie bereits zum Pokémon-Center. "Aber..." Jacky blieb zerknirscht zurück und seufzte in sich hinein, bevor sie ihr folgte. 

Als Mari das Pokemon ins Center brachte, sah die Krankenschwester auf. "Hm...?" Mari lief zu ihr. "Dieses Pokemon hat irgend so einen komischen Pilz auf dem Rücken... könnten Sie es mal untersuchen?", "Oh..." Die Krankenschwester sah auf das Fukano und schien dieses Phänomen nicht das erste Mal zu sehen. "Sie kennen dieses Problem, richtig?" fragte Jacky. "Was können wir dagegen tun?", "Das ist nicht das erste Pokemon, welches diese Symptome aufweist. Es ist bereits das vierte. Und alle von ihnen kamen vorher vom Tenkarat-Hügel. Das hier...", sie deutete auf den Pilz, "...ist ein Zeichen für einen parasitären Befall. Dieser wird von einem bestimmten Pokemon verursacht.", "Von welchem Pokémon?" hakte Jacky nach. "Wenn es schon das vierte ist, das durch dieses Pokémon infiziert wurde, müssen wir es aufhalten! Fukano ist am Strand auf ein Mädchen losgegangen!", "Diese Parasiten werden durch Lamellen und Sporen übertragen... und zwar von einem Pokemon namens Parasek. Allerdings wurde ein solches Pokemon am Tenkarat-Hügel noch nicht entdeckt. Entweder ist es gut versteckt oder es ist bereits woanders. Das einzige, was man tun könnte, ist, dieses Pokemon einzufangen und die Parasiten irgendwie unschädlich zu machen, damit es diese nicht mehr übertragen kann.", "Wir sollten uns beeilen. Vielleicht ist es noch auf dem Hügel." Jacky musste sich gegen das Verlangen sträuben, sofort kehrt zu machen und los zu rennen und behielt ihre Ruhe. "Der Meinung bin ich auch." Mari nickte und übergab der Krankenschwester das Pokémon. "Ich sollte euren Pokemon eine Impfung geben", meinte die Krankenschwester. "Es einzufangen wird schwierig, da diese Pokemon selbst sehr aggressiv sind und es wäre gefährlich, weil eure Pokémon auch von den Parasiten befallen werden könnten. Sie übernehmen die Körper der Pokemon, bis ihr Körper praktisch nur noch von diesem Pilz gesteuert wird. Ich muss den Pilz herausoperieren und die Pokemon anschließend impfen.", "Ich hoffe, Fukano steht das gut durch..." murmelte Jacky und wandte sich dann an das Mädchen, das mit ihnen mit gegangen war. "Wir kümmern uns darum, dass dieses Parasek den Pokémon nie wieder etwas antun kann. Versprochen.", "Danke..." Es nickte ihnen dankbar zu. "Kommt mit." Schwester Joy forderte sie auf, in ein Behandlungszimmer zu kommen. "Wir geben dir Bescheid, sobald wir Parasek gestoppt haben!" Mit diesem Versprechen an das Mädchen folgte Jacky der Krankenschwester.  Mari und Zoroark betraten als letzte das Zimmer. Die Krankenschwester legte das gelähmte Fukano auf eine Trage und nahm dann Spritzen und Gefäße aus dem Schrank. "Haltet eure Pokemon fest.", "Okay." Mari streichelte Zoroark. "Shhht... Alles gut." Die Krankenschwester füllte den Kolben der Spritze mit einer Flüssigkeit. Als sie zu Zoroaek lief und es die Spritze sah, knurrt es und legte die Ohren an; versuchte, auszubrechen, doch Mari hielt es fest. "Hier geblieben.", "Was würde Luxtra denken, wenn es dich so sehen würde?" Jacky versuchte, es auf andere Gedanken zu bringen. Zoroark sah sie mit geweiteten Augen an und jammerte kläglich, doch es hielt still, auch, als Schwester Joy es spritzte. Mari streichelte es. "Brav. Ist doch nicht so schlimm, oder?", "Gut gemacht!" Auch Jacky kraulte es ermutigend. "Jetzt hast du es hinter dir.", "Zoro..." Es drückte den Kopf gegen Jackys Hand. Schwester Joy wechselte die Nadel aus und Jacky sah dann zu ihrem Roserade. "Bereit?" Roserade nickte. "Halte es bitte fest", ordnete die Krankenschwester an, die bereits wieder die Spritze füllte. "Okay, Roserade. Du musst nur kurz ganz stark sein, dann sind wir bereit." Jacky kniete sich hin und hielt es vorsichtig fest. Als es die spitze Nadel sah, zuckte es erst verängstigt zurück. Als sie aber weiter auf es einredete, konnte es sich überwinden und streckte Schwester Joy sogar, wenn auch etwas zitternd, den Arm entgegen. Die Krankenschwester bohrte vorsichtig die Nadel in Roserades Arm und spritzte den Inhalt in seinen Körper. Dann zog sie die Nadel wieder aus der Haut des Pflanzen-Pokemon. "So. Das war's schon. War doch gar nicht so schlimm, oder?" Roserade nickte fröhlich und grinste dann stolz zu Zoroark und dann zu Jacky. "Tapferes Mädchen!" lobte Jacky es und strich leise lachend über die Blüten von Roserades Kopf. Mari lachte und hielt ihm einen Wutkeks hin. "Hier.", "Ich glaube, Roserade ist stolz darauf, dass es nicht so viel Angst hatte wie Zoroark." Jacky betrachtete das Pflanzen-Pokémon grinsend, als es eifrig an dem Keks knabberte. Mari gab auch Zoroark einen Keks. "So furchtlos, wie Zoroark sich manchmal aufführt, ist es am Ende doch nicht." Sie wuschelte ihm lachend durchs Fell und es protestierte gegen ihre Aussage mit einem lautstarken Fauchen. Roserade kicherte laut und auch Jacky konnte schwer ihr Lachen zurückhalten. "Tschuldige." Mari kraulte es entschuldigend. Die Krankenschwester legte die Spritze beiseite. "Bitte geht jetzt, damit ich Fukano behandeln kann.", "Natürlich. Vielen Dank für alles." Jacky nickte sie lächelnd an. "Noch einmal wird Ihnen das Parasek keine Probleme mehr machen... Wir kümmern uns darum!" Dann verließ sie zusammen mit Roserade das Krankenzimmer und rief über die Schulter: "Gehen wir, Mari!", "Ich komme! Los, Zoroark!" Zoroark knurrte euphorisch und folgte ihr, als Mari zu ihnen aufschloss.

Saviors of Tomorrow 4 (Eine Pokémon-FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt