Helena schloss die Augen, während Lilith sie berührte, sanft und so als wüsste sie genau, wie sie sie am besten verführen konnte. Helena hatte sich noch nie so begehrenswert gefühlt und sie hatte sich noch nie so sehr als Frau angenommen gefühlt. Lilith hatte sie an die Hand genommen, als wäre es das selbstverständlichste der Welt. Während sie zu ihr nach Hause gefahren waren, hatte Lilith ihr laufend Komplimente gemacht, wobei jedes davon einzigartig war. Helena hatte keine Ahnung, wie sie das anstellte doch sie fühlte sich geborgen und aufgehoben und jetzt ließ sie sich fallen und in eine Welt entführen, die sie vorher noch nicht gekannt hatte. Lilith ließ sich mit allem was sie tat wahnsinnig viel Zeit. Ihre Lippen berührten Helenas so sanft und vorsichtig, bis sie mit ihrer Zunge langsam um Einlass bat. Helena zögerte erst, als ihre Hände an ihrem Rücken entlang fuhren.
"Ich hab keine Erfahrung. Ich hab keine Ahnung, wie man das macht, Lilith", hauchte sie beinahe traurig. "Hab keine Angst Leyna. Vertrau mir." Der neue Spitzname erwärmte Helena, er klang vertraut und so ließ sie sich ganz auf Lilith Worte ein und vertraute darauf, dass sie ihr sagen würde, wenn sie etwas falsch machte.
Doch vorerst musste sie überhaupt nichts machen, außer zu genießen. Liliths Hände entfachten ein Feuer in Helenas Innern und nur zu gerne, erlaubte sie ihr, ihre Hände unter ihr Top zu stecken und es letztendlich über ihren Kopf zu ziehen. Helena stöhnte bereits jetzt und sie spürte, wie sich untenrum, eine gewisse Feuchtigkeit ausbreitete. Keinem Mann war es jemals gelungen, sie bereits beim Vorspiel so zu erregen. Ein Gerräusch welches mehr nach einem Zischen klang entfuhr ihr , als Lilith das erste mal über ihre Brüste strich. Beinahe nebenbei öffnete sie den Verschluss des Bhs und ließ das störende Stück Stoff zu Boden gleiten. Lilith verschlang Helena mit ihren Blicken.
"Du bist so wunderschön, Ley", hauchte sie und küsste den Hals entlang abwärts. Nun endlich erwachte auch Helena aus ihrer Starre, das Bedürfnis Lilith ohne lästigen Stoff anschauen zu dürfen war groß. Langsam strich sie mit ihrer Hand über ihren Rücken, lernte ihren Körper mit jeder Berührung kennen. Lilith war die erste Frau mit der sie Sex hatte, sie wollte sich an jedes Detail erinnern können, nein noch mehr, sie wollte dass diese Nacht unsterblich wurde. Sie wollte sich daran zurück erinnern und alleine bei der Erinnerung feucht werden. Helena war klar nach dieser Erfahrung, würde sie nie wieder Sex mit einem Mann haben. Diese Nacht schenkte ihr nicht nur Freiheit, es war die Fahrkarte in ihr neues Leben. Während Helena noch mit dem Reißverschluss von Liliths Kleid kämpfte, war diese bereits zu Helenas Hose vor gedrungen.
"Die brauchst du nicht mehr", hauchte sie ihr ins Ohr und automatisch, hob sie ihre Beine, um das lästige Kleidungsstück los zu werden. Nun stand sie nur noch im Slip bekleidet vor Lilith, die ihre Brüste massierte und ihre Hand immer weiter über den Oberschenkel gleiten ließ, bis sie einen Finger in Helenas Slip steckte, was diese erneut aufstöhnen ließ. Ein ganz neues Gefühl machte sich in Helena breit und ihr Körper dehnte sich Lilith entgegen, so als könnte er es kaum erwarten dass sie endlich weiter machte.
Doch es war Helena, die Lilith endlich aus ihrem blauen Kleid schälte und als sie auch den dazu passenden BH ausgezogen hatte, blieb Helena vor Staunen erneut der Mund offen stehen. Lilith als schön zu bezeichnen, hätte in diesem Moment nicht ausgereicht. Es wäre dem Anblick ihres Körpers einfach nicht gerecht geworden. Denn Worte konnten nicht beschreiben, wie perfekt dieser Körper war. Wieviel Austrahlung er bot, wieviel Macht er ausstrahlte.
"Gefällt dir was du siehst?", fragte Lilith, mit einem Lächeln, welches beinahe etwas siegessicher war. "Ich würde dich eher als unglaublich beschreiben", war ihre geistreiche Antwort, während sie Lilith immer noch mit ihren Blicken verschlang. Keine von Lilith Berührungen war so grob, wie die eines Kerls. Sie wusste genau wie sie Helena berühren musste, um sie wahnsinnig zu machen. Noch nie war sie so feucht gewesen, ohne gekommen zu sein.
Helena erlebte den besten Orgasmus ihres Lebens. Lilith spielte mit ihr, brachte sie an ihre Grenzen, nur um sich kurz vor dem Höhepunkt wieder zurück zu ziehen. Helena stöhnte, sie schrie und sie flehte und sie erlebte Gefühle, in einer völlig neuen Dimension. In dieser Nacht kam Lilith wohl kaum auf ihre Kosten, doch sie versicherte Helena mehrfach, dass das Okay war und dass sie, das hier und jetzt genießen sollte. Helena genoss nicht nur, es war als würde sie neue Luft atmen, als würde sie ihren Körper auf einmal völlig neu wahrnehmen.
"Hab ich dir zu viel versprochen?", fragte Lilith, nachdem Helena völlig erschöpft auf dessen Bett lag. Sie hatte mehrere Orgasmen gehabt, Lilith war scheinbar nicht nur in punkto aussehen eine Göttin. "Du bist der absolute wahnsinn", stimmte Helena zu und gab ihr einen Kuss auf die Lippen. Und doch dauerte es nicht lange, bis die negativen Gedanken von ihr Besitz ergriffen. Helena war nicht dumm, sie wusste, dass sie keine Chance hatte Lilith zu halten. Auch wenn die letzte Nacht unglaublich gewesen war, musste sie sich damit abfinden, dass sie einmalig gewesen war. Doch lange konnte sie sich ihren Gedanken nicht hin geben.
"Was betrübt dich?", fragte Lilith sanft und strich Helena über die Wange. Diese seufzte, bevor sie sich einen Ruck gab und ihr einfach die Wahrheit sagte. Nach allem was Lilith ihr gegeben hatte, hatte sie die Wahrheit verdient.
"Der Gedanke, dass ich dich nicht halten kann", murmelte sie leise. Lilith stützte sich auf einen Ellbogen und sah Helena fragend an.
"Wie meinst du das?", wollte sie wissen.
"Sieh dich an, Lilith. Du bist das schönste, was ich jemals gesehen habe. Und du bist klug und eine Granate im Bett....und dann sieh mich an. Ich kann es dir nicht einmal verübeln, wenn du morgen verschwunden bist." Nun war Helenas Stimme eher frustriert, weshalb sie auch im ersten Moment verägert war als Lilith lachte.
"Da kann sich jemand verdammt schlecht selbst einschätzen", stellte sie fest. "Ley du bist alles andere als gewöhnlich. Es gibt nicht viele Frauen, die mich nicht nach einigen Worten langweilen. Aber mit dir ist es etwas anderes. Vertrau mir Leyna, ich bin froh, dass ich dich gefunden habe." Helenas Herz schlug schneller bei ihren Worten, die sie ihr nur zu gerne glauben wollte.
"Ich mag diesen Spitznamen", meinte sie dann. Lilith lächelte. "Er passt so gut zu dir", erwiderte sie. Einen Moment lang, genoss es Helena einfach nur neben ihr zu liegen und nichts zu tun, bevor ihr die nächsten Fragen in den Kopf schossen. Eine nervige Angewohnheit.
"Wie geht es jetzt weiter?", fragte Helena, als sie das Schweigen nicht mehr aushielt.
"Das liegt ganz an dir. Aber ich möchte mich nicht mit dir verstecken müssen", stellte Lilith klar. Helena seufzte erneut. Das hatte sie bereits befürchtet. Sie würde einen großen Schritt wagen müsssen.
"Was mache ich, wenn meine Familie mich verstößt?", fragte Helena zweifelnd.
"Scheiß auf sie", war Liliths Antwort. "Wenn sie dich nicht so akzeptieren wie du bist, haben sie dich nicht verdient." Helena musste lächeln. Es tat gut, solche Worte aus Liliths Mund zu hören.
"Hab keine Angst Ley. Ich stehe hinter dir." Komischerweise hatte Helena in diesem Moment tatsächlich keine Angst.
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Shadow of Desire
FantasiHelena leidet darunter, ihre Vorliebe für Frauen verstecken zu müssen. Bis Lilith in ihr Leben tritt, der es nicht nur gelingt, es völlig auf den Kopf zu stellen, sondern Helena dazu zwingt, bis an ihre Grenzen zu gehen. Denn Lilith ist kein Mensch...