Samu -
Ich wusste, dass ich Zoey Zeit geben musste damit sie über alles nachdenken konnte aber es waren fünf Stunden vergangen und ich habe nichts von ihr gehört. Wisst ihr noch letztes Mal als sie mich verlassen hat und Charlotte mir gesagt hat, ich soll mich nicht bei ihr melden? Ja, aber das wollte ich dieses mal nicht. Ich möchte, dass sie merkt, dass ich es ernst meine. Sie hat wohl bemerkt, dass ich doch alles versuche, damit wir okay sind. Ich meine, all diese scheiss Gerüchte... Das ist doch lächerlich. Was wollen die nur? Ich kenne diese Frauen ja nicht mal. Gesehen vielleicht, ja und wahrscheinlich habe ich auch mit denen geschlafen aber was erzählen die hier rum, dass ich untreu war? Das war ich noch nie. Zoey musste mir das glauben. Aber so wie's aussah, schreckte sie das nicht zu sehr ab. Bis sie zu Hause diesen Prospekt entdeckt hat. Oh-oh... Ich hatte doch gerade erst diesen Blitzgedanken, Zoey in mein Ferienhaus zu bringen damit wir endlich alleine sein können. Also endlich alleine... Ich meine, weg von all den möglichen Problemen in Helsinki. Und ich Idiot habe diesen Prospekt einfach da liegen lassen. Ich hatte wirklich Angst vor ihrer Reaktion. Ich erklärte ihr sofort, dass ich den vor all dem was passiert ist, besorgt hatte und sie hatte zum Glück nicht so überreagiert. Und ja, ich hatte geplant ihr einen Antrag zu machen. Ich hatte diesen Plan im Kopf, der perfekt passte. Alles hätte gepasst. Nicht gleich in den nächsten Wochen aber schon mal bald. Naja, ich glaube, das muss ich verschieben. Ich hoffte aber, dass ich die mal wieder gebrauchen kann. Als sie dann ihre Sachen fertig packte beobachtete ich sie kurz und dachte nur so ‚Scheisse, was für ein Glück hast du nur, Samu.' Ich packte sie an ihren Hüften, hob sie hoch und wollte sie einfach nur halten. Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr diese eine Person ansieht und einfach nur pures Glück und Liebe empfindet? So war's bei mir. Jedes Mal, wenn ich Zoey ansah und ich glaube nicht, dass mir das jemals jemand nehmen kann. Ich freute mich schon auf Zoeys Reaktion, wenn wir bei meinem Haus ankommen aber zuerst nervte ich sie noch etwas. Ich fand's immer so süss, wenn sie sich aufregte, wenn sie auf etwas warten musste. Für mich war das sehr amüsant darum nutzte ich die Situation natürlich auch aus. Und dann sagt die mir ich fahre wie ein Streber... Pfft, die Freche. Und dazu lacht sie noch als mich der Blitzkasten erwischt hat. Aber ich fand's schon immer toll, dass Zoey und ich uns etwas aufziehen konnten. Umso mehr Spass machte es mir, mit Zoey zusammen zu sein denn mit ihr wurde mir nie langweilig. Sogar jetzt konnten wir uns noch necken. Es hat sich eigentlich nicht so viel verändert ausser, dass ich, naja aus ihren Gedächtnis gelöscht wurde. Ich spürte schon, dass es Zoey beschäftigte und ich persönlich fände es natürlich auch toll, wenn sie sich wieder an alles von uns erinnert aber ja, mal sehen was passiert. Es war auch so wunderschön mit ihr. Ihr Gesichtsausdruck war zuckersüss als sie mein Haus sah. Ich sah ihr an, dass sie sich wirklich freute und es ihr, und mir auch, gut tun wird. Ich konnte es kaum erwarten. Wir können nicht viele Sachen unternehmen, weil wir hier echt abgeschottet waren aber ich hatte natürlich nichts dagegen, denn ich wusste, dass Zoey und ich Zeit für uns haben werden, um über uns zu sprechen. Und die brauchten wir auch. Ich hatte ihr ja noch einige Dinge zu sagen denn sie wusste ja noch nichts von dem Vorfall mit Alma zum Beispiel oder mit Saku, damals als ich sie aus der Wohnung geschmissen habe. Ich hatte etwas Angst vor ihrer Reaktion, das gebe ich zu. Aber mit ihr konnte ich über alles reden. Sie war die eine Frau, der ich mich so richtig öffnen konnte und ich das Gefühl hatte, dass ich ihr alles von mir anvertrauen konnte und sie mich immer verstand. Darum war es auch etwas einfacher. Sie konnte sich sehr gut in andere Menschen hineinversetzen und mitfühlen, das ist einer der vielen Gründe warum ich sie liebe. Ich parkte meinen Wagen und stieg aus um auf die andere Seite zu gehen und Zoey aus dem Wagen zu helfen. Ihr Grinsen brachte sie nicht aus ihren Gesicht und es freute mich, wenn ich sie so glücklich sehe. „Es ist wunderschön." lächelte sie. Ich habe ihr mal von diesem Haus erzählt vor einige Monaten aber es ist halt so, dass sie sich nicht daran erinnerte. Ich habe sie auch noch nie hierher gebracht, weil so viel los war in letzter Zeit. Termine, ihre Trainings und so weiter. Ich nahm beide Taschen aus dem Wagen, stellte sie kurz auf den Boden und schloss den Kofferraum. Zoey wollte gerade ihre Tasche aufnehmen als ich ihr sanft auf die Hand klatschte. „Halt. Das ist mein Job." „Ich kann doch wohl..." „Nein." unterbrach ich sie. Sie bedankte sich lächelnd bevor ich den Wagen schloss und wir zur Eingangstür gingen. Ich öffnete sie und liess Zoey vor mir eintreten. Ich liebe es hier. Ich vermisste es auch. Es war schon zu lange her seit ich das letzte Mal hier war. Sanna und meine Nichten gingen ab und zu hier her doch bei mir war's schon eine ganze Weile her. „Wow." staunte Zoey als sie in das Haus lief. Sie zog ihre Schuhe und ihre Jacke aus und ging auch gleich in's Wohnzimmer. Sie schaute sich mit einem breiten Grinsen um. Ich glaube es erinnerte sie auch etwas an ihre Heimat. Sie erzählte mir mal, dass sie mit ihrer Familie viel in die Berge fuhr im Winter und sie da auch ein ähnliches Haus hatten darum wusste ich sowieso, dass es ihr hier sehr gefallen wird. „Wow. Einfach nur wow." lächelte sie. „War ich schon mal hier?" Klingt merkwürdig, diese Frage. Das bemerkte auch Zoey aber in dieser Situation war's ja irgendwie eine ganz normale Frage. „Nein." schüttelte ich kurz meinen Kopf. „Leider nicht. Es war zu viel los in den letzten Monaten." Zoey klatschte dann in die Hände und lachte kurz auf. „Es ist einfach nur toll." Sie kam auf mich zu und legte ihre Hände auf meine Hüfte um sich zu stützen als sie auf ihre Zehenspitzen stand und mir einen sanften Kuss gab. Ich lächelte zu ihr herunter und nahm sie an der Hand. „Komm. Ich zeig dir den Rest." Ich zeigte ihr dann unser Schlafzimmer, die anderen zwei Schlafzimmer, Badezimmer und was halt alles so in einem Haus ist. Die Küche war gleich neben dem Wohnzimmer. Zum Glück war Sanna letzte Woche hier und hat den Kühlschrank aufgefüllt. Ich führte Zoey dann zur Terrassentür. Sie öffnete sie und wir traten beide heraus. Rund um uns war alles voller Schnee und es war ruhig. Es war der perfekte Ort um abzuschalten. Für mich schon immer. Zoey zeigte auf eine kleine Hütte ein paar Meter weiter weg. „Und das? Ist das die Toilette für die Gäste?" „Klar." lachte ich und kniff ihr in den Arm. „Au!" Zoey schlug mir sanft auf den Arm. „Das, Baby, ist etwas, das in Finnland nie fehlen darf." Sie sah mich überrascht an. „Sauna?" „Sauna." nickte ich. „Ich war noch nie in einer Sauna." sagte sie dann. Oh je, wohnt sie seit Monaten in Finnland und war noch nie in einer Sauna. Naja, hätten wir schon machen können aber wie gesagt, war viel los dieses Jahr. „Dann holen wir das später nach." grinste ich. Mein Kopfkino fing schon an. Zoeys nackter, verschwitzter Körper an meinen... Ach, Samu, hör auf. Ich grinste vor mich hin. Zeit werden wir definitiv genug haben. Zoey und ich haben uns etwas gekocht, naja Zoey hat gekocht, und wir hatten etwas Wein. Ich spürte, dass es Zoey sehr genoss. Sie war nach langer Zeit wieder wirklich entspannt, das sah ich ihr an. Es tat uns beiden gut, hier im Nichts zu sein, wo uns niemand stören kann. Niemand wusste wo wir waren. Wirklich niemand. Wir konnten unsere Zweisamkeit in vollen Zügen geniessen. Ich legte mich auf das riesige Sofa und zog Zoey an ihrer Hand zu mir. Sie legte sich dann neben mich hin. Wir lagen Gesicht zu Gesicht da als ich immer wieder sanft ihre Haare streichelte. Zoey schloss ihre Augen und hatte ein kleines Lächeln auf ihren Lippen. Ich wusste, wie sehr sie das liebte. Wir lagen schweigend da, ich blickte in Zoeys bildhübsches Gesicht und lächelte vor mich hin während sie meine Berührung genoss. Mir gingen tausend Dinge durch den Kopf. Wie glücklich sie mich machte. Wie gut sie mir tut. Wie ich so eine Frau nur verdient habe. Wie froh ich war, dass mir diese wunderschöne Frau begegnet ist. Einfach so. Wie viel sie durchmachen musste und immer noch so glücklich war. Ich überlegte mir, wie unsere Zukunft aussehen wird. Was alles noch geschieht. Ich konnte sie mir natürlich an meiner Seite vorstellen. Nein, ich konnte nicht, weil es für mich schon glasklar war, dass ich sie als die Frau an meiner Seite wollte aber bevor ich diesen Schritt ging, musste noch viel geschehen. Da musste ich mich jetzt halt gedulden. Obwohl sie okay reagiert hat als sie den Prospekt gesehen hat, wusste ich, dass jetzt ganz bestimmt nicht der richtige Zeitpunkt war. Zoey und ich brauchten Zeit. Zoey bauchte Zeit. Es ist viel vorgefallen dieses Jahr, vor allem in den letzten Wochen. Wie angstrengend das für Zoey sein musste. Ihr Lächeln verschwand dann und sie öffnete ihre Augen. Sie sah besorgt aus. Sie war kurz weg. Als wäre sie in ihrer eigenen Welt und dann wurde mir auch klar warum. „Samu." sagte sie. „Du hast mich betrogen." Oh nein... Sie konnte sich wieder erinnern.
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2. Teil / can you call this love? / Samu & Zoey
Fanfictioncan you call this love? / Samu Haber & Zoey Evans Fortsetzung...