Kapitel 28

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rubys pov


Als ich meine Augen wieder öffnete, erwartete ich entweder wieder triefend schwarzes Nichts oder ein Vakuum voller Licht und Helligkeit. Doch statt einem Vakuum, spürte ich wie Luft in meine Lungen trat und sich mein Brustkorb hob und senkte. Meine Augen waren einen winzigen Spalt breit geöffnet und ich nahm verschwommen einen hellen Raum wahr. Dumpf hörte ich wie aus weiter Ferne ein lautes, wildes Piepen.

Wo bin ich?, fragte ich mich.

Stimmen hallten in meinem Kopf wie ein unendliches Echo nach. Mein Kopf fühlte sich nicht mehr so leer wie zuvor an. Irgendwer war bei mir. War Lupa wieder zurück? ,Lupa?!', rief ich ihren Namen in Gedanken und zu meiner Erleichterung antwortete sie. ,Ruby! Ich weiß auch nicht, wo wir sind. Aber tot sind wir nicht, das spüre ich.' Ich entspannte mich ein wenig mit dem Gedanken, dass ich nicht ganz alleine war und Lupa mir beistand.

,,Ruby? Ruby kannst du mich hören?", ertönte eine Stimme. Ich konnte nicht reagieren, geschweige denn antworten also blieb ich stumm und bewegungslos liegen.
Lag ich denn überhaupt? Wahrscheinlich schon.
,Ruby? Ruby kannst du mich hören?', wiederholte die Stimme ihre Worte. Aber diesmal in meinem Kopf. Wie kam sie in meinen Kopf? ,W-wer bist du?', stotterte ich und ich hörte die Person ausatmen. ,Das erkläre ich dir später. Versuche aufzuwachen, kleine Wölfin.' Der Kontakt brach ab und eisige Kälte breitete sich in meinem Kopf aus.

Wer war das? Wo bin ich? Lupa?

Die ganze Zeit ist sie still geblieben. Auch jetzt antwortete sie nicht. Es war, als würde sie nachdenken und sich unbedingt an etwas erinnern wollen würde.

Mittlerweile war meine Sicht schärfer, aber erkennen konnte ich trotzdem nichts. Meine Augenlider wurden schwer wie tausend Tonnen und wollten zufallen, mich in eine andere Welt führen. Ich wollte das nicht zulassen und wehrte mich mit aller erungenen Kraft, meinen Augen auch nur einen Spalt offen zu halten. Mit viel Mühe und Anstrenung gelang es mir und ich konnte meine Augen sogar ganz aufreißen.

Mit der Zeit verschärfte sich meine Sicht immer mehr und das Gefühl der Trägheit war nun gänzlich verschwunden. Ich erlangte auch das Gespür für meine Bewegungen und meinen Körper wieder und bewegte meinen Kopf leicht umher, um den Raum zu scannen, in dem ich mich befand.

Ich spürte, dass jemand meine linke Hand hielt. Und plötzlich hatte ich ein Déjà-vu. Damals hielt Aclatis auch meine Hand und Jack hatte seine Erinnerungen verloren.

Jack! Mein Mate! Ging es ihm gut? Ich betete darum.

Doch was war danach passiert? Ich wusste es nicht mehr. War es jetzt auch wieder Aclatis, der meine Hand hielt oder hatte ich Jacks Gedächnisverlust alles nur geträumt?

,,Aclatis?", flüsterte ich heiser und augenblucklich wurde meine Hand losgelassen. Ich hörte, wie ein Stuhl umkippte und jemamd seine Arme um mich schlang. Wer es war konnte ich nicht riechen, meine Sinne waren wie verschwunden für diesen Moment. ,,Aclatis?", flüsterte ich diesmal lauter und spürte, wie ein salziger Wassertropfen auf meiner Wange landete.

Waren das Freuden- oder Trauertränen?

,,Ich liebe dich, Ruby", schluchzte jemand und mir wurde bewusst, dass es sich bei der Person um Jack handelte. Tränen der Freude rannen über mein Gesicht und zitternd legte auch ich meine Arme um seinen muskulösen Körper. ,,Ich dich auch, Jack."

Alpha TwinsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt