Miro
Miro wollte eigentlich nur etwas in der Stadt rumschlendern. Nichts besonderes machen, vielleicht ein Eis essen oder sowas.
Doch aus irgendeinem Grund hatte das Schicksal etwas ganz anderes heute für ihn geplant...
Dutzende von Menschen sammelten sich am Kirchplatz und Polizeischranken waren aufgebaut um sie in Schach zu halten. Sie redeten, zeigten auf die Kirche und die vielen Polizisten versuchten mit einem Megafon mit etwas oben zu reden.
Miro folgte den Blicken der Leuten und sah auf die Kirche. Sein Herz blieb stehen...
Oben, genau da oben auf der Kirche stand eine Person. Ein Mädchen nicht älter als er selbst stand da oben auf der Kirche und jeder wusste was sie tun wollte...
Sie wollte springen.
Da oben wehte der Wind ihre schwarzen Haare nach hinten und Miro sah das sie ihre Hände um ihren Körper geschlungen hatte. Nicht aus Kälte, nein das wusste Miro... aus Angst.
Sie wollte nicht springen... aber wieso tat sie es dann?
Kaum merklich landete etwas unmerklich auf seinen Kopf und landete auf dem Boden unter ihm und wurde fast von den vielen Menschen platt gestampft.
Es war ein Stück zusammengeknülltes Papier.
Vorsichtig nahm Miro es in die Hand und öffnete den Zettel mit zittrigen Händen.„Hallo mein Name ist Lira und heute werde ich mich umbringen. Es tut mir leid in meinen Leben gibt es keine Freude mehr. Meine Eltern hassen mich und ich hatte nie Freunde. Ich kann schon verstehen wieso. Wer würde schon mit mir befreundet sein?
Mit letzten Grüßen
Lira Amane"Miro konnte nicht anders er sah nach oben. Zu ihr.
Da stand sie immer noch gegen den Wind ankämpfend und ihre Blicke trafen sich.
Etwas packte Miro tief im Innern. Etwas das ihn niemals loslassen würde, außer er lief jetzt.
Er musste ihr etwas sagen!
Ohne seinen Körper zu kontrollieren rannte Miro los. Drängte sich durch die vielen Menschen und unter die Polizeischranke hindurch. Die Polizisten konnten ihn nicht kriegen. Er war entschlossener als je zuvor!
Ohne auf die vielen Schreie und Rufe zu achten stürzte er in die Kirche und nahm sprang mit ein paar Sätzen zu den Treppen.
Sie musste den gleichen Weg genommen haben. Er stellte sich beim rasen vor wie sie hochging. Mit zittrigen Knien und den Wunsch weiterzuleben.
„Das lass ich nicht zu!!!",schrie Miro in seinen Gedanken das man selbst außen hören musste.
Er rannte und rannte und rannte die Treppen hinauf. Seine Beine schmerzten und seine Lunge schien explodieren zu wollen. Doch er rannte weiter. Jetzt war er hier. Hatte den Versuch...die Chance ihr zu helfen. Er war es jedem schuldig der es jetzt nicht konnte aber wollte. Also rannte Miro bis er schließlich durch ein zerbrochenes Fenster kletterte das zu ihr führte.
Der kalte Wind peitschte ihm ins Gesicht und drohte ihm vom Dach zu schmeißen wenn er nicht vorsichtig genug wäre.
Und dann stand er vor ihr und ihre Blicke trafen sich wieder.
Ihrer verschreckt und verängstigt und seiner...wie sah seiner aus?!
Miro atmete schwer und rang nach Luft aber er reichte ihr seine Hand:
„Wollen wir Freunde werden?"
Der Wind war so stark das er fürchtete er habe seine Worte weggeweht, aber sie verstand ihn wohl. Aus ihren Augen wich die Verschrecktheit.
„Ich kann nichts verändern was du durchmachen musstest und ich kann auch nicht ändern was jetzt noch passiert ist aber...", er sah seine Handfläche an und suchte nach Worten.
Dann lächelte er sie an und hörte auf sein Herz:„ Aber ich weiß, das ich dir sehr gerne helfen würde. Als Freund!"
Er streckte ihr erneut seine entgegen und sah ihr in die Augen.
Sie sah von ihm zu seiner Hand und plötzlich traten Tränen in ihre Augen.
„Ja bitte", stieß sie hervor, die ersten Wörter die er von ihr hörte.
Sie versuchte seine Hand zu ergreifen und Miro atmete erleichtert aus, als er sie berührte.
Doch plötzlich wurde der Wind noch stärker und beide kämpften darum das Gleichgewicht wiederzuerlangen.
Auf einmal ließ sie seine Hand los und Miro fragte sich wieso. Als er hinsah blieb ihn erneut das Herz stehen.
Sie fiel...
Miro sah es wie in Zeitlupe, wie sie umkippte und hinter ihr nichts als gähnende leere war.
Sie sah ihn an und ihre Augen schrien nach Hilfe. Aber sie tat es nicht.
Wieder packte etwas Miro im Innern und schneller als er denken konnte machte er einen riesigen Satz nach vorn und ergriff das Mädchen mit beiden Händen und drückte sie an sich als sie fielen.
Sie presste sich an ihm das spürte er und wieder fand er einen Entschluss.
Er drehte sich trotz seiner vielen Ängste in der Luft das er unter ihr fiel. Damit er ihren Sturz dämpfen konnte und sie ihre neu gewonnende Chance nutzen konnte.
Den Aufprall spürte er kaum noch...Mit schweren Augen öffnete Miro seine Augen.
Er konnte kaum denken, noch sich wirklich bewegen. Er lag in einen Krankenwagen glaubte er.
Neben ihm hörte er Schluchzen und Weinen. Das Mädchen...wie hieß sie noch gleich... Lira weinte neben ihm in einer Decke eingehüllt.
„Wieso?", schluchzte sie,„Warum hast du das getan?"
Trotz der vielen Schmerzen bewegte er seinen Arm und berührte sie am Arm.
Sie sah zu ihm auf und erneut trafen sich ihre Blicke.
„Weil...wir doch...jetzt Freunde...sind"
Er verlor das Bewusstsein.Lira
Der Aufenthalt im Krankenhaus war für den Jungen der sie gerettet hatte beendet. Er lebte.
Beim Fall waren sie auf einen riesigen Berg von Speermüll gefallen und der hatte ihren Sturz abgefedert.
Und dennoch hatte er mehr Verletzungen davongetragen als sie. Entsetzt musste sie seinen komplett mit Wunden übersäten Körper Körper ansehen.
Ja und nun war er wieder gesund und das einzige woran Lira denken konnte war er. Niemals hatte sie sich erträumen können das sich jemand so für sie hingeben würde. Schon garnicht von einen Fremden.
Und trotzdem wollte sie mit ihm reden. Sie hatte in der Anstalt in der sie jetzt lebte einer Angestellten um ein Telefon und der Hausnummer dieses einen Jungen angefleht. Ein Glück hatte diese zugesagt und jetzt hatte sie ein Telefon in der einen und einen Zettel mit der Nummer in der anderen Hand.
Die Nummer war eingewählt, sie musste nur noch auf die Taste drücken.
Doch sie hatte Angst. Was wenn er wütend auf sie war, weil er sie retten musste. Oder er sie vergessen hatte oder...oder.
Lira drückte auf die Anruftaste und drückte das Telefon ans Ohr. Sie musste es wagen!
Gespannt lauschte sie dem Klingeln und hoffte ER würde rangehen. Sie wusste nicht mal seinen Namen. Oder hatte er ihr den damals erzählt? Sie wusste es nicht mehr. Sie konnte allein an seine Worte denken:„Weil wir doch jetzt Freunde sind"
Plötzlich nahm jemand den Hörer ab und es ertönte eine Stimme. Seine Stimme!
„Ja hallo?", irgendwie klang sie hoffnungsvoll.
Plötzlich verlor Lira ihren gesamten Mut und etwas schnürte ihr den Hals zu.
„Ha...llo", brachte sie schließlich mit Mühe und Not heraus und schämte sich gleich darauf. Sie war ja sowas von dämlich!
Doch plötzlich hörte sie am anderen Ende der Leitung ein aufgeregtes Aufatmen und danach ein Lachen.
„Hallo Lira, wie geht es dir?!"
Sie musste, vor Freude, weinen.Ende
So das wärs mit meiner kleinen Geschichte, wenn sie euch gefallen hat, gibt doch ein Kommentar oder sogar ein Vote (sagt man das so?).
Also bis dann📝
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Wollen wir Freunde werden?
Short StoryEs ist eine kleine Kurzgeschichte über einen Jungen der einen Mädchen in einer etwas „heiklen" Situation die wichtigste Frage im gesamten Leben des Mädchen stellt. Ob sie nicht Freunde werden wollen...