Kapitel 29

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Als ich durch das weiche Fell des Tieres strich musste ich schnell feststellen wie zu traulich dieses Wesen doch war. Sie drückte ihren Kopf etwas an mich und ich konnte es in Ruhe streicheln. Ich war wirklich überrascht darüber das es so wunderschön war. Ich lächelte etwas und nahm es in meine Arme. Ich schloss die Augen. Als würde dieses Reh mich an etwas erinnern, sah ich vor meinen Augen wie klein ich damals war. Ich war damals noch klein und habe meinen Opa immer wieder gefragt wann ich mal im Wald ein Reh treffen werde. Ich wusste damals nicht wie es war wenn man ein Reh von der Nähe sah und ich habe immer gestrahlt wenn mein Opa meinte heute könnte ich mal ein Reh aus der Nähe sehen. Da er immer wieder zu mir sagte das Rehe sehr scheue Wesen sind, die rennen schnell weg da sie nicht wissen ob wir eine Gefahr sind oder nicht. Ich habe als Kind dann immer wieder geweint das ich dann doch kein Reh sah und dann musste Opa mich immer wieder beruhigen. 

Oma hatte immer mir dann was leckeres Gekocht. Aber je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr fiel mir auf, wie harmlos meine Kindheit war. Ich wuchs so normal wie es ging auf. Ich könnte sogar behaupten das ich sagen kann das ich eine Kindheit hatte, die jeder haben sollte. Ich hatte zwei Opas, zwei Omas, eine Heile Familie, sogar einen Onkel. Ich erinnerte mich jedoch wenig an meinen anderen Opa, den dieser wohnte etwas weiter weg und war mehr jemand der gerne alleine mit seiner Frau war, während mein anderer Opa immer mit Freude mich empfing. Ich öffnete wieder die Augen und sah das Reh an und strich es über den Kopf, während dieses Tier mich auch ansah. Für einen Moment fühlte es sich so an als würde Es mir direkt in die Seele blicken. Wie ich diese Augen liebe, so rein und unschuldig. Ich glaube ich wusste jetzt warum Rehe meine lieblings Tiere sind. Ich lächelte etwas und sah dann zu Joker. 

Dieser lächelte auch etwas und legte den Kopf schief. ,,Willst du es auch mal streicheln?", fragte ich ihn lächeln, aber sein lächeln erlosch und er sah mich nur schweigend an, bevor er den Kopf schüttelte. Ich war verwundert darüber und sah ihn fragend an. ,,Wie meinst du das?", fragte ich ihn und nahm seine Hand, aber er zog sie zurück. ,,Ich kann das Ding nicht streicheln" ,,Das Ding? DAS ist auch ein Lebewesen", sagte ich leicht warnend zu ihm, aber er sah nur das Reh an, bevor er mich dann ansah. ,,Du scheinst oftmals zu vergessen was ich bin", meinte er dann ruhig zu mir, aber ich sah ihn Stirnrunzeln an und dann wieder zum Reh, das immer noch bei uns war. ,,Wie meinst du das? Ich weiß doch das du ein Shinigami bist, aber trotzdem was ich falsch daran das zu streicheln?", fragte ich ihn an und er seufzte und verschränkte die Arme hinter seinen Hinterkopf. Dann sah er in den Himmel und dann wieder zu mir und dem Reh. ,,Das was du sehen wirst, wird dich nur zum weinen bringen", sagte er ruhig. 

Aber ich starrte ihn verwundert an und dann streckte er die Hand aus und strich über den Rehs Kopf, dieses Tier, war vor einer Sekunde noch voller Leben war, knieten die Beine weg und musste sich hinlegen und schloss die Augen. Joker nahm seine Hand weg und sah mich an, ich verstand für einen Moment nicht was gerade geschah bevor ich erschrocken an meinen Mund fasste und sofort auf die Knie fiel und das Reh berührte. Es bewegte sich nicht mehr. Ich fasste zu seiner Brust und versuchte dort irgendwas zu ertasten, aber dort war gar nichts mehr. Ich spürte kein Herzschlag und ich versuchte krampfhaft nicht auszuflippen. ,,Was hast du getan?", fragte ich ihn, ohne ihn ansehen zu können. Mein Blick haftete nur auf den Reh und ich konnte nicht glauben was ich gerade da sah. ,,Ich habe dir gesagt, das was du siehst wird dich zum weinen bringen", sagte er ruhig. Was hatte er gemacht und wie hatte er dies gemacht?

,,Ich bin ein Shinigami. Ein Todesgott, verstehst du es langsam? Ich fasse ein Lebewesen an und es wird sterben. Ich kann nicht verhindern das ich sein Leben nehme", sagte er ruhig. Ich verstand nicht was er mir damit richtig sagen will. ,,Aber ich werde auch immer angefasst. Die anderen Tiere die du angefasst hattest", begann ich unsicher und versuchte nicht auszuflippen. Um jeden Preis muss ich das jetzt verhindern, weil ich sonst wie ne Furie werde und das wollen wir nicht unbedingt alle erleben, also muss ich mich beruhigen und ganz tief einatmen und wieder ausatmen. ,,Weil die anderen Wesen von mir erschaffen wurden sind, da kann ich nichts töten, wenn ich es für dich mache, aber dieses Tier habe ich nicht erschaffen. Nehmen wir mal an als du ins Meer getaucht bist, da waren alle Wesen von mir, vielleicht ein oder andere Ausnahme", meinte er dann und sah mich an. ,,Aber wieso sollten Tiere und Wesen da sein die nicht von dir sind?", fragte ich ihn dann verwirrt. 

,,In der Tat in ich ein Shinigami, jedoch sind wir Shinigami nicht alle so stark das wir von Null eine Welt erschaffen. Manche brauchen eben eine art Vorlage, eine Kopie von bestimmten Dingen und man fügt das was man will einfach hinzu. So ungefähr muss dir das mal vorstellen", meinte ruhig und ich sah ihn überrascht an. ,,Also ist das wie mit einen Greenscreen und das fügt man einfach ein?", fragte ich ihn dann verwundert und er nickte dann einfach. Ich konnte nicht glauben was er da sagte. ,,Aber was ist mit mir?", fragte ich ihn dann und stand auf, während er mich nur seufzend ansah. ,,Du bist quasi Tod. Du kannst manchmal physisch und psychisch vorhanden sein, aber bist nicht wirklich am Leben. Mehr etwas dazwischen. Ich halte dein Geist sozusagen fest bevor es wirklich verschwindet", meinte Joker ruhig und ich sah ihn schweigend an und dachte darüber nach. Also bin ich quasi ein etwas. 

Ich sah dann wieder zum Reh, werde ich auch irgendwann so sterben........................................................?

Mein Mörder der JokerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt