Kapitel 2

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"Mayo oder Ketchup zu den Pommes?" "Mayo", antwortete die Kundin zögernd. Ich tippte die Antwort in den Display vor mir, wollte gerade eine neue Frage stellen, als die Kundin sich erneut zu Wort meldete. "Nein, warten Sie. Doch Ketchup", änderte die Kundin ihre Meinung und lächelte dämlich. Ich hasse Menschen. Ganz besonders diese Person. Gernervt änderte ich die Eingabe und klickte auf den Button für "Ketchup". "Hm",machte der menschliche Abschaum vor mir und schaute mich an, als würde auf meiner Stirn die Antwort stehen. "Nein, ich will Mayo. Absolut sicher Mayo." Ich unterdrückte den Wunsch zur Mörderin zu werden und erfüllte der Kundin den Wunsch. "Sonst noch etwas?" fragte ich mit zuckersüßer Stimme. "Nein",antwortete sie und holte ihren Geldbeutel raus. Natürlich ein Markengeldbeutel. "23,47 Euro", nannte ich den Betrag und mein Gegenüber zückte aus ihrem Geldbeutel einen 200 Euro Schein. Wer geht denn zu McDonalds und zahlt mit einem scheiß 200-Euro-Schein?! Ich nahm den Schein entgegen und gab ihr das Rückgeld und den Belge zurück. "Ihre Nummer steht dann da auf dem Bildschirm, wenn ihre Bestellung fertig ist", erklärte ich, aber die Kundin hatte sich bereits umgedreht. Danke fürs Gespräch, dachte ich verbittert. Schnell zog ich mein Handy aus meiner Hosentasche und schaute auf die Uhr. Noch 15 Minuten und dann konnte ich endlich gehen. Zum Glück für mich war die McDonalds-Filiale, in der ich arbeite, aktuell fast leer. "Hey Rose", quietschte es von der Seite und meine beste Freundin Ella kam auf mich zu. Ella war eine 17-jährige Schulabgängerin, die jetzt versuchte sich mit Teilzeitjobs wie bei McDonalds durchzuschlagen. Sie hatte kurze, blonde Haare und braune Rehaugen. Sie war etwas kleiner als ich und mit einem guten Freund von Eric zusammen. "Kannst du meine Schicht morgen übernehmen?" Sie schaute mich mit ihren Rehaugen flehend an. "Bitte. Ich will mit Adrian weg gehen. Es ist unser Jubiläum." Ich seufzte. Zu niemanden war ich so tolerant wie zu Ella. "Oh mein Gott! Ich liebe dich!" kreischte sie und fiel mir um den Hals. "Jap. Ich dich auch." Ich drückte sie kurz und schaute wieder auf mein Handy. Die 15 Minuten waren fast um und ich wurde langsam ungeduldig. "Geh schon. Es ist ja gerade eh nichts los.Kommst du heute Abend?" fragte mich Ella und schaute mich neugierig an, "ich müsste dringend mit dir reden." "Worüber?" Interessiert schaute ich sie an. "Nicht jetzt", erklärte sie und schaute sich nervös um. "Ja, ich komm heute Abend. Alles gut?" fragte ich beunruhigt. "Jaja. Geh jetzt. Deine Schicht ist fast um", sagte Ella und umarmte mich kurz zum Abschied. "Bis später", verabschiedete ich mich und ging durch die Küche zur Umkleide, wo ich meine Tasche hingelegt hatte. Ella hatte ihre knallpinke Tasche direkt neben meine schwarze Tasche und meine schwarze Lederjacke gelegt. Schnell packte ich meine Sachen und wollte gerade den Raum verlassen, doch hörte ich gerade als ich mich weggedreht hatte, wie etwas auf den Boden fiel. Fuck. Ich drehte mich um und sah wie Ellas Tasche auf dem Boden lag und der Inhalt überall verteilt war. Eilig versuchte ich den Inhalt zurück in die Tasche zustopfen, bis ich stoppte und ungläubig auf den Gegenstand in meiner Hand schaute. Fuck nein, Ella...Die Packung des Schwangerschaftstestes in meiner Hand war geöffnet und leer, trotzdem konnte ich nicht meine Augen abwenden, während mir bewusst wurde, was das Ergebnis bedeuten würde. "Ich wollte es dir heute Abend sagen. Wirklich. " ich blickte vom Schwangerschaftstest auf und sah Ella vor mir stehen. Ihre Unterlippe zitterte ud ihre Hand lag an ihrem Unterleib. "Positiv oder negativ?" fragte ich sofort. Ich wollte die Fakten. "Positiv." Ich fühlte als würde der Boden vor mir verschwinden und ich wurde ins Nichts fallen. Ella war meine beste Freundin und ich fühlte mich für sie verantworlich. Einige Sekunden lag, schwebten die Wörter in der luft und niemand sagte ein Wort. "Von Adrian? Weiß er es?" unterbrach ich die Stille. "Ich...ich hab doch nur einmal vergessen die Pille zu nehmen. Ich dachte, es würde schon nichts passieren und Adrian wollte kein Kondom benutzen...Er weiß es noch nicht. Während der Erzählung zitterte ihre Lippe und sie wirkte, als würde sie gleich anfangen loszuweinen. "Willst du es behalten?" fragte ich eindringlich. "Ich weiß es nicht," flüsterte sie und fing an zu schluchzen. Ich stand auf und nahm sie in den Arm. "Alles gut, Süße. Ich steh hinter dir. Ich bin für dich da, egal wie du dich entscheidest." Während ich das sagte und ihr über den Rücken streichelte, gab es nur einen Gedanken in meinem Kopf: FUCK


Fuck my Bad BoyWhere stories live. Discover now