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Minho


Der Krieg hatte sehr viele unschuldige Leben gefordert. Mein Herz brannte wenn ich daran dachte wie viele Menschen und auch Schattenwesen ihre Familien verloren. Krieg war das unnötigste, ein Spiel für die die es anfingen. In der Stadt, unter den Menschen, da wurde die Schuld auf die Schattenwesen geschoben, jene Wesen die mächtiger waren als wir einfachen Menschen. Die Menschen sagten das sie aus der tiefsten Dunkelheit geboren wurden und nur Ärger mit sich brachten. Sie wurden als böse beschrieben, als unrein bezeichnet und kein Mensch wollte sich mit ihnen abgeben.


Ich las schon seit meiner Kindheit heimlich die Bücher mit Erzählungen ihrer Arten. Sie faszinierten mich, weckten eine Neugier in mir die ich nicht erklären konnte. Sie war schon immer Anwesend aber ich zeigte sie vor den Menschen nicht, vor allem nicht vor meinem Vater. Er verabscheute sie alle, wollte sie auslöschen damit die Welt nur den Menschen gehörte obwohl es falsch war. Wir hatten alle stets in Frieden nebeneinander gelebt, uns nicht angegriffen und niemand wurde dadurch verletzt. Es funktionierte ziemlich gut zwischen uns und ich hätte niemals einen so gewaltigen Krieg erwartet aber er kam und er forderte eindeutig zu viel von jedem.


Ich würde das alles nie verstehen. Krieg war so schrecklich.


Mein Vater steckte mich damals sehr früh in ein Internat, dort war ich laut ihm immer in Sicherheit weil die starken Mauern die Dämonen fern hielten mit ihrem besonderen Material. Lächerlich, das er mich einsperren musste während andere ihre Geliebten verloren in diesem Blut vergießen.


In den Bergen, wo mein Vater mich versteckte, da bekam ich nicht viel von dem Krieg mit. Er reichte nicht bis hierher und niemand griff ein Gebäude an das man eh nicht betreten konnte. Also wartete ich hinter den Mauern bis zu meinem Achtzehnten Geburtstag. Gesetzlich durfte ich jetzt alles selbst entscheiden und das erste was ich tat war der Abbruch mit dem Kontakt zu meinem Vater. Ich würde ihn niemals verstehen und seine Denkweise hieß ich auch nicht gut. Kein Lebewesen verdiente den Tod und ich würde niemals jemanden das Leben nehmen nur weil ich neidisch auf seine Kraft war. In dieser Welt hatten wir alle unseren Platz und meiner war undefiniert.


Das seltsame Gefühl, das etwas wichtiges fehlte, das begleitete mich jeden Tag. Ich konnte es spüren wenn ich atmete, mich bewegte oder einfach nur auf meiner Couch saß mit einem Buch in der Hand. Ich liebte Geschichte und gleichzeitig wollte ich Menschen helfen, aber nicht nur Menschen. Ich wollte allen helfen die meine Hilfe benötigten.


Ich fing ein Studium für Medizin an, kümmerte mich in meiner Freizeit ehrenamtlich um Menschen die durch den Krieg alles verloren hatten. Ich hatte durch meinen Vater genug Geld zur Verfügung und ich nutzte fast alles davon um anderen zu helfen. Die Kleine Wohnung die ich gemietet hatte, kostete mich fast nichts und ich schlief ja auch nur in dieser. Meinem Vater gefiel meine Entscheidung nicht aber er stritt nicht mehr mit mir da drüber. Er nahm es hin und ich konnte anderen helfen die es nicht so gut hatten wie ich.


Es gab noch viel zu viel zu tun. Die Stadt musste aufgebaut werden denn vieles wurde zerstört während des Krieges. Ich mochte diese Kleine Stadt schon immer, vor allem als Kind wenn mein Vater mich mit zum Hafen nahm und ich das Wasser betrachten konnte. Jetzt lief ich hastig am Wasser vorbei, sah es nicht einmal an da mir die Zeit dafür fehlte. Ich hatte am frühen Morgen eine Vorlesung und danach würde ich den restlichen Tag im Krankenhaus verbringen. Ich hatte mir mittlerweile eine kleine Fangemeinde im Krankenhaus aufgebaut denn all die Menschen die dort festhingen weil ihre Verletzungen sehr schwer waren, die freuten sich über mein Gesicht und die Geschichten die ich ihnen vorlas. Ihnen fehlte es an Kraft und der Prozess des gesund Werdens, der würde sich ziehen.


Und dann war da für einen Augenblick dieses Gefühl als ob sich der Druck auf meiner Brust endlich löste. Ein Gefühl das mir nicht bekannt war aber es veranlasste mich dazu Inne zu halten und nicht mehr weiter zu rennen.


Ich sah mich um, entdeckte aber nichts besonderes und das ließ mich stutzten bis ich dann mit jemanden zusammen stieß als ich loslaufen wollte.


"Tut mir so sooo schrecklich leid. Ich war in Eile und hab wie immer nicht auf meine Umgebung geachtet", entschuldigte ich mich hastig und erschrak dann als ich die Uhrzeit sah und wie spät ich zu meiner Vorlesung kam.


"Ich muss weiter, tut mir leid", entschuldigte ich mich erneut und nahm mir auch keine Zeit die Person richtig zu betrachten. Die Zeit drängte und ich wusste das ich mich beeilen musste damit ich nicht noch später kam.


Ich hasste es zu spät zu sein aber irgendwie hatte ich ein Talent dafür, so das ich mich jedes Mal in den Hörsaal schleichen musste ohne das es meinem Professor auffiel. Mein Vater sagte immer das in meinem Kopf zu viel drin war, das ich mir zu viele Sorgen um andere machte anstatt um mich selbst. 



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𝒘𝒐𝒍𝙛𝒔𝒍𝒊𝒆𝒅☾┊𝙼𝚒𝚗𝙲𝚑𝚊𝚗✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt