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Ich spüre etwas Schweres auf meiner Hand und ein regelmäßiger Wind haucht mir ins Gesicht. Ich liege auf etwas weichem und das Schwere beginnt sich auf und ab zu bewegen. Es ist warm und fühlt sich so merkwürdig vertraut an. Ich schlage ruckartig meine Augen auf. Ein hellgrelles Licht scheint direkt in meine Augen und sie fangen an zu tränen. Schnell kneife ich sie zu und bewege mich. Dies bereue ich sofort, denn meinen ganzen Körper fängt an, deswegen zu zittern und ich stöhne schmererfüllt auf.

Warte! Ich kann stöhnen. Das bedeutet ich kann meinen Mund öffnen. Dies mache ich auch gleich, aber kann diesen, nur leicht öffnen. Das sonst so gewohnte ziehen, tritt erst auf, als ich meinen Mund zum Viertel auf mache. Es müsste reichen um trinken und essen zu können. Etwas was ich mir schon seit vier Jahren wünsche. Mir wurde das ja sonst durch Magie in den Magen gegeben. Erst jetzt bekomme ich die ganzen aufgeregten Stimmen mit und öffne vorsichtig meine Augen. Ich muss nur kurz blinzeln, um mich an die lang vermisste Helligkeit zu gewöhnen.

Zwei Frauen in weiß rennen im Raum rum und sehen mich die ganze Zeit an. Ich will mich aufsetzten, doch werde gleich von etwas schweren und starken runtergedrückt. Ich schaue nach rechts und sehe, wie gewöhnt, in die vertrauten Augen meines Besitzers. Unter diesen zeigen sich große Augenringe und seine Augen sind auch Rot.

Hat er sich Sorgen um mich gemacht? Hat er um mich geweint? Fühlt er doch etwas für mich? Hat er mich doch lieb? Ist das alles echt was ich gerade denke oder spielt er allen nur etwas vor? Ich hoffe er versteht endlich was er falsch gemacht hat. Als ich ängstlich in seine Augen schaue lächelt er mich beruhigend an. Weiterhin schaue ich ihn ängstlich an.

Ich luge hinter ihn auf eine Hellgraue Kommode. Auf der stellt gerade eine Frau Gläser mit zwei Kannen Wasser hin und ein Stück Brot mit Butter und Käse. Ich schaue gierig auf die Wasserkanne und spüre die Trockenheit in meinem Rachen.

Ich male mir aus, wie es sich wohl anfühlt diese kühle in meinem Rachen zu spüren. Daraufhin fühlt sich meinen Hals noch trockener an. Als hätte mein Besitzer meine Gedanken gelesen, schüttet er Wasser in ein Rosafarbendes Glas und reicht es mir. Ich will mich schnell aufsetzten, doch mein Besitzer drückt mich wieder runter.

" Setzt dich vorsichtig auf, du bist nicht um sonst in der Krankenstation meines besten Freunds, dem König. Du kannst dich bei zu schnellen Bewegungen wieder verletzten und deine Nähte springen auf. Tue es bitte für mich, ich will dich nur wieder gesund zurück zuhause haben.", flüstert er mit ersticktem Stimmer und eine Träne fließt aus seinem Auge, die er sofort wegwischt. Er hilft mir mich Vorsichtig auf zusetzten und setzt mir das Glas an meine Lippen.

Gierig trinke ich das Glas aus und schaue meinem Besitzer bittend in die Augen. Er lächelt nur und lässt mich wieder aus demselben Glas trinken. Nach meinem fünften Glas füttert er mich mit dem Käsebrot und wischt mir den Mund ab. Dankend schaue ich in seine Augen und ein Lächeln umspielt meine Lippen.

Nun sind drei Tage vergangen und mein Besitzer besucht mich jeden Tag. Er füttert mich, redet mit mir und hat mir sogar ein Kuscheltier gekauft. Die ganze Zeit tue ich so, als ob ich glücklich wäre und volles Vertrauen zu ihnen habe, doch in Wirklichkeit macht das ganze hier mich misstrauisch und mein Hass zu diesen Biestern, die meinen die Welt zu kontrollieren, ist unverändert. Die schwarze Tür öffnet sich und ich setzte ein Lächeln auf. Überraschenderweise kommen der König und mein Besitzer in meinen Raum. Beide lächeln und ich setzte mich langsam und vorsichtig auf.

" Skylinder wir haben eine gute Nachricht für dich.", beginnt der König mit dem Wort und beide setzten sich mit einem Stuhl neben mein Bett. Die Königliche Hoheit schaut tief in meine Augen und setzt mit seinem Gespräch fort. "Du und dein Besitzer Henrik werden jetzt hier wohnen und wenn du die Station verlassen kannst, dann werden wir dich neben meinem und dem Zimmer von Henrik in ein extra Zimmer bringen. Du wirst jeden Tag Übungen machen, um deine Gesundheit zu stärken.

Das was du lange in dir hattest können wir nicht entfernen, aber wir konnten es so weit wie es ging abstellen. Lisa wird in zwanzig Minuten in dein Zimmer hierherkommen und mit dir die Übungen starten. Dein Besitzer und ich werden dich nochmal in einer Woche besuchen, bis dahin. Gute Besserung und schlaf jetzt gut!"

Beide stehen quietschend auf, ich meine damit das die Stühle quietschen, man kann ja auch alles im Kopf falsch sagen und dann falsch denken, aber jetzt zum wichtigen Thema. Henrik stellt die beiden Stühle wieder an den richtigen Platz und geht mit dem König aus meinem Raum und knipst das Licht aus. Wie automatisch schließen sich meine Augen und ich falle in einen traumlosen Schlaf.

Ein helles Licht erlaubt sich mich zu wecken und ich öffne, wie so oft, meine Augen. Eine kleine Frau mit blonden Haaren, die zu einem strengen Zopf nachhinten gebunden wurden, betritt mein Zimmer und setzt sich neben mich auf das Bett.

" So mein liebes Kindchen! Heute werden wir deine Armmuskulatur wiederherstellen, indem wir mit vorsichtigem Schulterkreisen beginnen.", sprudelt es aus ihr heraus und hilft mir vorsichtig mich auf zusetzten. "Ok dann beginnen wir mal.", plappert sie sofort weiter und ich beginne vorsichtig meine Schultern zu Kreisen.

Am Ende des Tages habe ich es geschafft das Abendessen von allein mit meinen Händen essen zu können. Eigentlich finde ich das schade, denn als ich gefüttert wurde, dann fühlte ich mich mal groß und mächtig. Naja, jetzt kann ich mich groß und mächtig fühlen, wenn ich auf die Toilette getragen werden, um mein Geschäft zu erledigen. Apropos, ich muss mal. Ich kneife meine Augen zu Schlitzen zusammen und presse meine Lippen aufeinander.

Meine Hand wandert, von meinem Gehirn gesteuert, nach hinten und erwischt einen runden Knopf. Auf ihm kann man ein Toilettenzeichen fühlen. Zwei Sekunden drücken und schon kommt ein Arzt-bodyguard rein. Ich schaue ihn bittend an und er trägt mich in das Bad. Dort drinnen angekommen, klappt er den Klodeckel auf und setzt mich drauf. Ich deute ihm mit einem Nicken an, dass er draußen warten kann. Ich mache vorsichtig mein Kleid hoch und ziehe so leicht wie möglich die Unterhose runter. Ich lasse den Druck aus meiner Blase raus und schon ist das Geräusch von Wasser auf Wasser zu hören.

Nach dem ich auch mit dem größeren Teil fertig bin, putze ich mich ab und ziehe meine Unterhose wieder hoch. Neben mir befindet sich auch so ein runder Knopf und sofort wird der von mir gedrückt. Keine Sekunde später kommt der Mann wieder rein und setzt mich auf einen Stuhl mit Rädern und ich kann meine Hände waschen. Sie werden auch noch gründlich abgetrocknet, bevor ich mit meinen Armen an den Rädern raus Rolle.

Plötzlich wird die Tür aufgestoßen und eine Blutverschmierte Lisa schließt panisch die Tür. Sie! Sie sind hier!!", krächzt sie und fällt zu Boden. Sie flüstert nun nur noch: Die Hellen Schatten und sie werden töten. La-" Ihre Augen Leuten weiß auf und sie sackt in sich zusammen wie ein nasser Sack. Der Arzt-Bodyguard läuft zu ihr und fühlt ihren Puls. Sie ist Tod."

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Skylinder  Haustier des Königs  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt