Paradise

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Verschwitzt schoss Donghyuck aus dem Schlaf. Wie die letzten paar Male war auch dies keine ruhige Nacht für ihn. Die Albträume, die ihn plagten, waren schlimm, grausig und doch wusste er, wenn er aufwachte nie, worum es in ihnen mehr genau ging. Alles was er wusste war, das es aufhören musst.

Tief holte er Luft. Dann stand er auf und ging zum Fenster, um dies zu öffnen. Frische Luft würde ihn jetzt vielleicht gut tun.

Durch die Scheibe konnte er einen Blick auf seinen digitalen Wecker erhaschen. 04:24. Super. Noch eine halbe Stunde, dann müsste er sowieso aufstehen. Nochmals holte er tief Luft. Diesen Vorgang wiederholte er einige Male bis er es aufgab. Es hatte keinen Sinn mehr. Die Luft, die er ein- und ausatmete, war nicht mehr dieselbe. Er hatte das Gefühl als hätte sie sich geändert. Ja, so doof es klingen möchte. Seit dem er nun in seiner neuen Schule war, hatte er dieses Gefühl. Etwas fehlte ihm und dies nahm ihm die Luft zum Atmen. Wieder sah er auf seinen Wecker. So gerne würde er weglaufen. Einfach seine Sachen packen und sich aus dem Staub machen. Aber in einer Gesellschaft wie diese, hast du keine Chance ohne Schulabschluss einfach abzuhauen. Du kannst es versuchen. Keine Frage. Aber schaffen wird es niemand. Am Ende landet man nur auf der Straße und das wollte Donghyuck wirklich nicht.

Um sich nicht noch mehr in Gedanken zu verlieren machte er sich fertig für die Schule. Einfach Jeans, Oversize Pulli sollten reichen. Er hatte heute null Lust sich aufzustylen. Ein Wunder, dass er nicht mit Jogginghose aus dem Haus geht. Doch dies war ein deutliches No-Go für ihn. Niemals würde er es wagen einfach in Jogginghose aus dem Haus zu gehen. Dafür legte er doch zu viel Wert auf die Meinung der anderen und er wollte auf gar keinen Fall als Asozialer abgestempelt werden.

So verließ er nun das Haus, lief noch schnell zum Bäcker und fuhr dann eine Stunde mit der Bahn in die Schule. Es hörte sich vielleicht schlimm an eine Stunde lang zu brauchen, um in die Schule zu kommen, doch für Donghyuck war das kein Problem, das einzige was ihn daran nervte war das frühe Aufstehen. Doch durch die Albträume war auch dies nun völlig irrelevant. Ob er nun schlecht bis 5 Uhr oder schlecht bis 10 Uhr schläft machte es dann auch nicht mehr aus. Trotz alle dem war er froh, wenn er aus der Bahn raus kam.

Wie immer blieb er vor der Schule stehen und setzte sich etwas abseits auf eine Bank. Um die ganze Schule rum gab es nur eine Bank und es war so eine Art ungeschriebenes Gesetz, dass sich nur die Abschluss Klassen auf diese niederlassen konnten. Meistens wartete Donghyuck um die fünf Minuten, bis der erste seiner Freunde auftauchte und sich zu ihm gesellte. Die anderen erscheinen dann immer nach und nach. So auch heute.

Nach dem er 10 Minuten auf der Bank gewartet hatte und dabei fast wieder eingeschlafen wäre, hörte er wie jemand laut seinen Namen schrie. Blinzelnd drehte er seinen Kopf und sah einen pinken Wuschelkopf auf sich zu rennen. Der pinke Wuschelkopf entpuppte sich als Junge, mit einer sehr schmalen Hüfte und einem freundlichen Gesicht. „Hey Jaemin," freudig winkte Donghyuck ihm und umarmte ihn, als sich Jaemin neben ihm niederließ. „Hyucki, du glaubst im Leben nicht was gestern passiert ist," hibbelig starrte Jaemin seinen besten Freund an und bevor Donghyuck irgendwas sagen konnte fing Jaemin auch schon wieder an: „Jeno hat mich geküsst." „Omg." Zusammen schrien sie wie kleine Mädchen und hüpften fröhlich auf der Stelle. Sofern dies im Sitzen funktionierte. „Du musst mir alles erzählen..." weiter kam Donghyuck nicht denn sie wurden unterbrochen. Ein groß gebauter Junge kam auf sie zu. Hinter ihm standen noch zwei, aber diese wirkten eher klein und unscheinbar. „Donghyuck. Wie geht es unserem kleinen Pisser heute?" kam es von dem großen. Während Jaemin den großen Typen böse anfunkelte senkte sich Donghyuck's Blick auf seine Füße, welche über dem Boden baumelten. Der große Junge, Wico, machte Donghyuck das Leben schwer seit er auf dieser Schule ist. Alle sagten ihm zwar immer, dass er auf Wico's Sticheleien nicht eingehen soll, aber das war einfacher als gedacht. Wenn ein Mensch auf eine eh schon gebrochene Person rum hackt, ist es unmöglich, dass die Risse nicht größer werden und bei Donghyuck ist es kein Riss mehr sondern schon ein klaffender Spalt, welchen aber niemand sieht. Nicht umsonst wird er auch Haechan genannt, was übersetzt Fullsun heißt. So dachte er zu mindestens. „Lass ihn in Frieden," knurrte Jaemin. Er wollte seinen besten Freund nicht so kaputt sehen, wusste aber gleichzeitig das er nichts gegen Wico ausrichten konnte. Dafür war er zu klein und zu schwach. „Oho Oho, muckt sich der kleine Jaemin etwa auf." Wico kam den beiden immer näher, bis er Jaemin am Kragen packt und hoch hob. Dieser versuchte sich selbstverständlich von ihm zu lösen, aber wie vorhin schon erwähnt, er war zu klein und zu schwach dafür. Auch Donghyuck versuchte Jaemin zu helfen, wurde aber von den Anhängseln Wico's festgehalten. Grade als Wico wieder zum Sprechen anfangen wollte ertönte hinter ihm eine sehr dunkle Stimme. „Lass ihn los!" Erschrocken lies Wico Jaemin fallen und schnellte herum. Hinter Wico stand Jeno und dieser sah weniger so aus als hätte er etwas Erfreuliches gesehen. Donghyuck beobachtete das Geschehen vor ihm mit großen Augen. Jeder wusste, dass der einzige, der Wico in Schach halten konnte Jeno war. Trotz allen, sagen tat Jeno nie wirklich was. Fairer Weise gesagt hatte sich Wico auch noch nie an Jaemin vergriffen und wenn es um Jaemin ging sah Jeno rot. Das wusste Donghyuck und scheinbar schien es Wico auch grad zu realisieren. Schnell sah er noch mal zu Donghyuck, dann zu Jeno, dann zu Jaemin. Kurz darauf drehte er sich um und verschwand so schnell es ging. Sein Anhängsel folgt. Sofort sprang Jaemin auf und rannt zu Jeno in die Arme. Dieser drückt ihn feste an sich und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Was genau konnte Donghyuck nicht verstehen. Er schüttelte seinen Kopf und griff nach seiner Wasser Flasche, welche er sich noch beim Bäcker geholt hatte.

Paradise // Markhyuck (NCT)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt