Wir wurden auf das Schiff der East India Trading Company gebracht. Jack schleppten sie voran. Offenbar soll er zu erst vor Beckett geführt werden. Wie aus dem nichts schießen mir Calypsos Worte in den Kopf: „Und nun geh und folge deinem Schicksal". War es wirklich mein Schicksal? Wir werden sehen wie das hier gleich enden wird. Eine Wache kam uns bestimmend entgegen.
Beim genaueren hinsehen erkannte ich dass das Norringten war. „Sperrt Sparrow in eine der unteren Zellen. Er will zuerst sie sehen", sagte Norrrigten und zeigte dabei auf mich. Ohne großen Widerstand kam ich den Befehl nach und sie brachten mich zu ihm. Die Wachen öffneten die Flügeltür und warfen mich in die Höhle des Löwen. Etwas unbeholfen sah ich mich kurz um. Beckett stand am Fenster und schaute auf die dort draußen stehenden Schiffe. Ich wusste nicht wie ich ein halbwegs vernünftiges Gespräche anfangen sollte, weshalb ich in diesem Moment bevorzugte meine sonst so vorlaute Fresse zu halten. Es vergingen gefühlt Stunden in denen nichts passierte, in denen nur Schweigen den Raum erfüllte.
Bis er sich umdrehte und mir in die Augen sah. „Lange ist es her Silver." Immer noch schwieg ich. Wie ein Löwe schritt er langsam auf mich zu, ohne mich dabei aus den Augen zu lassen. „Ich hatte mich gefreut nach so langer Zeit endlich dein schönes Gesicht zu sehen, doch trägst du diese Maske." Er wollte nach meiner Wange greifen doch ich trat zwei Schritte zurück und distanzierte den Abstand zwischen uns. Als ich in seine Augen sah erkannte ich den Schmerz und die Trauer. Ich nahm all meinem Mut zusammen und erklärte ihm alles. „Denk nicht das ich wegen dir gegangen bin, denn das bin ich nämlich nicht. Mein Vater hatte eine ganz genaue Vorstellung davon wie mein Leben aussehen sollte. Reicher Mann, tolles Haus, hoher Rank in der Gesellschaft, einen Erben.... . Doch ich wollte das alles nicht. Ich wollte mich befreien von den Ketten dieser Zeit, die mich bis heut begleiten. Die Erinnerungen daran als ich dich deswegen verlassen musste, waren mein stetiger Begleiter. Ich weiß nicht wie du dich dabei gefühlt hast, ich weiß nur das es mir leid tut. Und ich muss gestehn das ich nicht vorhatte zurück zu kommen, weil ich immer gedacht hatte das du schon darüber hinweg bist und jemand anderen geheiratet hast....", meine Stimme wurde immer leiser. „Wie könnte ich jemand andern heiraten, ich dachte du liebst mich nicht hättest nur gespielt und wärst mit Sparrow durch gebrannt." In seiner Stimme schwang deutlicher Zorn und Bitterkeit.
„Das denkst du bis heute, aber du liegst falsch." Ich zog meinen Handschuh aus und zeigte ihm den Verlobungsring. Er zeigte mir seine Hand und er trug den Ring ebenfalls. „Ich hab mich oft verlaufen, ich verlor deine Spur im Sand. Du hast mich los gelassen obwohl du gerne mit mir gegangen wärst-", „ich hab dich verlassen, weil du wolltest das ich Heim geh. Du hättest es mir niemals gestattet mit auf reisen zu gehen. Das konnte ich nicht ertragen, das du mich einsperrst wie ein wildes Tier. Ich habs dir oft genug gesagt, aber du hast mich nie verstanden. Dabei wollte ich nie mehr...", mir entwich ein tiefer Seufzer. Ich wendete mein Blick von ihm ab.
Beckett trat näher. Nein es war Cutler. Das ist sein Name. Cutler Beckett. Vor knapp vier Monaten wäre ich auch fast Silver Beckett geworden. Silver Beckett das hört sich fast so seltsam an wie die Tatsache das dieser Mann mich wirklich liebe soll?! Ich war so sehr in Gedanken versunken das ich gar nicht bemerkte wie er plötzlich ganz nah vor mir stand. Er nahm meine Hände in seine und schaute mich mit seinen wunderschönen Augen an. „Da wo du bist bin ich zu Haus. Wenn du es willst dann will ichs auch. Wohin wir gehen ist mir egal, Hauptsache du bist da." Seine Stimme war ein Flüstern. Seine Hände legte er vorsichtig auf mein Gesicht. Dieses mal rührte ich mich nicht. Sachte zog er mir die Maske vom Gesicht die die untere Hälfte meines Gesichts verdeckte.
Ich spürte seinen heißen Atem auf meinen Lippen, auch sein Blick wechselte von meinen Augen zu meinen Lippen. Langsam legte ich meine rechte Hand auf seine Brust. Sein Herz schlug aufgeregt schnell. Mein eigens war nicht besser. Als schien er die ganze Zeit darauf gewartet zu haben, legte er eine Hand auf meine Hüfte und die andere auf meine Wange und zog mich zu sich her um unsere Lippen zu vereinen. Meine Hände wanderten zu seinen Schultern und verschränkten sich hinter seinem Nacken. Sachte zog ich ihn zu mir her und vertiefte den Kuss. Ich spürte wie er mir meinen Hut und Kaputze vom Kopf zog. Langsam ließen wir von einander ab und blickten uns tief in die Augen. „Du wolltest das ich los lass obwohl du gerne mit mir gehst," seine Stimme war ein Flüstern im leeren Raum. „Du wolltest das ich Heim geh. Ich wollte das du mich verstehst."
Cutler seufzte schwer und lehnte seine Stirn an meine. Ich schloss die Augen und genoss einfach diesen Moment. "Bitte komm zurück zu mir. An meine Seite." Er will mich noch? Nach all dem?! Aber will ich ihn noch? Er hatte sich auch nicht immer korrekt verhalten. „Ich weiß nicht ob ich das kann..." meine Stimme war ein Flüstern. „Doch das kannst du. Ich brauche sich hier bei mir." Cutler vergrub sein Gesicht in meiner Halsbeuge und strich mit seiner Nase meinen Hals entlang. Instinktiv wollte ich zurückweichen, aber ich stieß an die Tischkante. „Irgendwie sind wir sowas wie verflucht, irgendwie sind wir nicht gleich. Sieh uns doch nur an, du verdienst ne bessere Frau und ich nen besseren Mann. Du gehörst zu den mächtigsten Lords von England und ich bin eine von der Sorte die du geschworen hast auszulöschen. Also sag mir wie soll das funktionieren?"
„In dem du einfach, ja, sagst. Ich bin willig es zu versuchen und alles zu vergessen." Cutlers Stimme ließ keinen Wiederspruch zu. „Ja, lass und von neuem beginnen." Cutler legte seine Hand auf meine Wange lächelte mich an. „Ich liebe dich Silver," sagte Cutler verträumt aber bevor ich etwas erwidern konnte versiegelte er sie mit meinen Lippen.
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Liebe bis über's Meer
Fanfiction„Du weißt dass das mit uns nicht funktionieren kann, oder?" Als ich das sagte schaute ich ihm in die Augen und las Trauer und Bedauern. Er wusste das ich recht hatte er wollte es bloß nicht einsehen. Und ich für einen kleinen Teil auch nicht. Aber w...