Kapitel 3

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Als ich in der Küche stand, machte ich erstmal Musik an, begann die Nudeln aufzusetzen und sang zu einigen Liedern mit. In der neuen Ordnung suchte ich eine Kelle zum Auffüllen raus und aß dann genüsslich meine Nudeln. "Wer wohnt eigentlich in der Wohnung unter mir?" , fragte ich mich. Ich hatte bisher noch niemanden gesehen und auch nur mein Auto stand auf einem der beiden Parkplätze vor dem Haus. Nur die hellblauen Innenjalousien ließen darauf schließen, dass in der Wohnung überhaupt jemand lebte. "Vielleicht wohnte ja ein älteres Ehepaar in der Wohnung, die in der Zwischensaison vereist war.", überlegte ich, "Aber irgendwie passten die Jalousien nicht zu älteren Menschen..." Ich musste mich wohl überraschen lassen.

Nachdem ich meine Nudeln gegessen hatte, nahm ich die Farbe und ging wieder in den Garten, um mit dem Streichen anzufangen. Ich vertiefte mich vollkommen in die Arbeit und sang leise Abba Lieder vor mich hin. Von der Straße her hörte ich ein Motorengeräusch, das vor dem Haus erstarb. "Wer konnte das nur sein? Wahrscheinlich die Post", dachte ich mir und strich die Bank weiter an.

Als ich fertig war, schloss ich die untere Haustür auf und wunderte mich, dass sie ganz zugeschlossen war. Als ich raus ging, hatte ich die Tür nur zufallen lassen, um dann später schnell wieder rein zukommen. In Gedanken lief ich die alte Treppe hoch, die bei jeder Stufe bedrohlich knarzte. Bei der Tür der Nachbarn stuzte ich. Es lagen eine Menge Sachen davor.... ein riesiger Koffer und eine sehr lange Tasche. Verwirrt ging ich die restlichen Stufen zu meiner Wohnung empor und betrat diese.

Angestrengt überlegte ich, ob ich unten auf dem Parkplatz noch ein Auto gesehen hatte, doch da ich mal wieder nicht auf meine Umgebung geachtet hatte und ohne mich umzusehen ins Haus gegagen war, war mir das entgangen. Da man vom Badfenster aus auf die Straße schauen konnte, ging ich dorthin und blickte auf einen weißen Ford, der neben meinem grünen Flitzer stand. Das musste das Auto der Nachbarn sein. "Sollte ich runter gehen und mich vorstellen?", überlegte ich "Aber vielleicht kam das auch aufdringlich rüber und offensichtlich war er oder sie gerade erst angekommen und hatte mit Sicherheit wichtigeres zu tun, als eine Ausgewanderte "kennen zu lernen". "

Ich entschied mich in meiner Wohnung zu bleiben und meinen besten Freund Benny anzurufen. Nach dem zweiten Klingeln nahm er ab. "Ida! Ist alles gut? Wie war die Fahrt? Ist die Wohnung ok? Ist was passiert?", fragte er aufgeregt. Ich schmunzelte über seine besorgte Reaktion, denn er war es immerhin der vor zwei Tagen Wort wörtlich an meinem Bein hing und mich nicht gehen lassen wollte. "Es ist alles gut.", lachte ich, "Ich wollte mich nur mal melden, damit du nicht vor Sorge an einem Herzinfarkt stirbst." "Pah, Mit 20 einen Herzinfarkt! Du weißt wie selten das ist.", antwortete er gespielt beleidigt, musste dann aber doch anfangen zu lachen. "Aber mal im Ernst, wie ist es so bei dir?", fragte er nun ruhiger. "Hier ist es super! Du müsstest die Stadt und den kleinen Fluss und meinen Garten sehen!.", schwärmte ich, "Man hört hier meistens die Vögel zwitschern und keinen nervigen Autolärm wie in Berlin." "Das klingt echt toll. Hier ist es immer noch so laut.", passend zu seiner Aussage hörte man im Hintergrund Sirenen aufheulen.

"Ich vermisse dich jetzt schon! Wie soll ich nur die Uni ohne dich überstehen? Das ganze Semester ohne "Bennys Klugscheßerwissen" wird grauenvoll!" "Ich vermisse dich auch schon und zum Glück gibt es in der heutigen Zeit Whatsapp, damit ich dir mein ,wie du es nennst, "Klugscheißerwissen" mitteilen kann.", lachte er mit. "Ich muss leider noch eine Hausarbeit für Miss Brillenschlange schreiben. Hoffentlich telefonieren wir bald wieder!", verabschiedete sich Benny. "Das hoffe ich auch und streng dich für Madame Schrecklich an!" Mit diesen Worten legten wir auf und ich saß wieder allein in meiner Wohnung, viele Kilometer von Benny entfernt. Ich wollte nicht, dass zum ersten mal das Gefühl von Heimweh in mir hochkam. Deshalb schnappte ich mir ein Buch und begann in eine Fantasiewelt abzutauchen.

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Ich hoffe es hat euch gefallen.😄

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Es tut mir Leid falls Rechtschreibfehler und/oder falsche/nicht vorhandene Kommasetzung in dem Text sind.😅

LG Schweden_kind/Tatze/oder einfach Laura 💚

Sunset LoverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt