Nur eine Nacht Teil 1

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Mein Kopf dröhnt und mir ist heiß.
Seit wann ist es im Februar bitte so warm?

Müde öffne ich die Augen und muss erstmal gegen die Helligkeit anblinzeln, bis sich meine Augen daran gewöhnen können.

Dennoch löst das nicht das Problem meiner Kopfschmerzen.
Habe ich getrunken?

Gestern war ich, glaube ich, noch im Pandemonium, einem beliebten Nachtclub, um mit meinen Freunden zu feiern, dass ich endlich in der Anwaltskanzlei Schadowhunter meinen Traumjob erhalten habe. Das ist nämlich die brühmteste und beste Kanzlei von ganz New York und ich wollte schon immer dort arbeiten.

Ich konnte es nicht fassen, als ich den Brief bekam, in dem stand, dass ich angenommen wurde. Das musste ich unbedingt feiern.

Nur weiß ich nicht mehr, was passiert ist, nachdem ich den Nachtclub betreten habe. Ich habe einen völligen Filmriss.

Das wäre zwar nicht das erste Mal, aber auf die Kopfschmerzen am nächsten Morgen kann ich echt verzichten.

Ich erstarre, als mein Verstand den warmen Körper hinter mir registriert.

Oh nein, bitte nicht!, flehe ich in Gedanken und taste vorsichtig mit einer Hand an mir herab. Ich bin nackt.
Das ist nicht gut.

Ein starker Arm ist um meinem Bauch geschlungen und drückt mich an besagten warmen Körper. Der Bizeps, auf dem mein Kopf gerade liegt, fällt meinen verkaterten Gehirnzellen auch erst jetzt auf.

Das kann doch nicht war sein! Einmal lasse ich es richtig krachen und dann lande ich schon in einem fremden Bett und hatte zu 99% einen One Night Stand.

Ich schlucke den dicken Kloß in meinem Hals herunter und drehe mich langsam in den starken Armen, die mich umschließen, um, sodass ich den Fremden zumindest ansehen kann.

Mir stockt der Atem, denn er ist wunderschön.
Verwuschelte schwarze Haare, blasse Haut, markante Wangenknochen und einen Körper zum Niederknien.

Sofort drängen sich verschiedenste Fragen in mir auf. Wie zur Hölle habe ich es geschafft, bei so jemanden zu landen? Ich meine, ich bin alles andere als hässlich, aber er ist in halber Gott!

Wie er es wohl geschafft hat, mich mitzunehmen? Das hier ist nämlich nicht mein Schlafzimmer. Meine Bettbezüge sind Gold nicht Dunkelblau.

Außerdem vertrage ich eigentlich ziemlich viel Alkohol, bevor ich so betrunken werde, dass ich einen Hangover habe.

Aber natürlich gehen mir auch solche Fragen durch meinen Kopf: War ich aktiv oder passiv? Normalerweise ziehe ich ja Ersteres vor, aber bei diesem Kerl ... Naja, da kann ich es mir durchaus auch andersherum vorstellen.

Bestimmt hat er mich angesprochen, denn ich bezweifle, dass ich mich je getraut hätte, ihn anzuflirten.
Sein Gesicht ist zwar gerade tiefenentspannt, aber ich glaube, dass ihn sonst eine Aura der Autorität umgibt und ihn für jeden anderen unerreichbar macht.

Warum er wohl mich wollte?

Ich glaube, man merkt meinen fehlenden Morgenkaffee.

Ohne ihn zu wecken, drehe ich mich erneut um und kuschel mich wieder an ihn. Er ist nämlich ein wahrer Heizofen und irgendwie gefällt es mir, in seinen Armen zu liegen.

Das denke ich so lange, bis mein Blick auf den Wecker fällt, der auf dem Nachttisch steht.

Shit!!!
Es ist 8:45 und um Viertel nach Neun sollte ich eigentlich schon in der Kanzlei stehen!
Und dabei weiß ich noch nicht einmal, wo ich überhaupt bin!

Malec-One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt