25. Kapitel

4 1 0
                                    

Sarah und ich unterhielten uns lachend, als wir nach der Schule auf den Parkplatz kamen.

,,Was hast du heute mit Linus vor?", fragte ich.

,,Wir haben vor, zusammen zu kochen und dann einen Filmabend zu machen!", erzählte sie mir freudestrahlend. ,,Und was machst du heute?"

Ich zuckte mit den Schultern. ,,Ben hat irgendeine Ablenkungs-Überraschung für mich!"

,,Ben? Seit wann machst du was mit Ben?", fragte sie mich erstaunt.

,,Keine Ahnung, wir haben uns heute in der Mittagspause unterhalten und da hat er es mir angeboten...!"

,,Ist es ein Date?" Sie wackelte anzüglich mit einer Augenbraue.

Lachend schüttelte ich meinen Kopf. ,,Nein!"

Sarah sah mich skeptisch an, lächelte dann aber. ,,Na dann viel Spaß!"

Die Jungs standen vollzählig in einer Gruppe bei den Autos und rauchten, Sarah ging zu Linus und ich stellte mich zu Ben.

,,Du kannst deine Sachen schon ins Auto bringen und dich auch schon rein setzten, wir können gleich los, ich brauch nur noch eine Minute!", sagte Ben an mich gewand und nahm einen Zug von seiner Zigarette.

,,Was ist mit meinem Auto?", fragte ich und deutete auf meinen Wagen.

,,Lass es hier stehen, ich bringe dich nachher wieder her!"

Ich nickte, ging aber noch mal zu Sarah um sie zu Umarmen.

,,Erzähl mir morgen wie es war und was ihr gemacht habt!", befahl sie mir flüsternd und ich lachte.

,,Klar, dann will ich aber auch wissen wie es bei euch lief!", antwortete ich genauso leise.

,,Jaja, und schreib mir eine Nachricht falls ich anrufen und sagen soll, es gäbe einen Notfall und du müsstest los!"

Ich schüttelte nur lachend meinen Kopf und ging dann zu Bens Auto. Meinen Rucksack warf ich auf die Rückbank, dann setzte ich mich auf den Beifahrersitz. Ich schrieb meiner Mutter eine Nachricht, dass ich heute später nach Hause kommen würde, und beobachtete dabei die Gruppe. Ben unterhielt sich noch mit Luke und dieser schien am Anfang recht schlechte Laune zu haben, doch je länger sie sprachen, desto besser wurde sie. Ich hätte gerne gehört, worüber sie sprachen, doch obwohl meine Tür noch offen war, verstand ich kein Wort.

Schließlich verabschiedete er sich von den anderen, kam zum Auto und setzte sich auf den Fahrersitz.

,,Aaaaaaaalsoooooo... Was machen wir?", fragte ich und sah ihn abwartend an.

,,Aaaaaaaalsoooooo das verrate ich dir noch nicht!", antwortete er und grinste mich frech an. ,,Ich hoffe nur, dir wird nicht so schnell schlecht!"

,,Okayyyyyyy...?" Wobei sollte mir denn schlecht werden? Wenn wir jetzt nicht gerade ein Tier sezierten sollte das schon gehen... ,,Das ist vielleicht eine komische Frage aber ich frag sicherhaltshalber trotzdem... das ist kein Date oder?" Ich sah ihn unsicher an und spielte dabei nervös mit meinem Handy in der Hand herum.

,,Nein, keine Sorge! Ich weiß nur wie es ist, wenn man mit niemanden richtig reden kann, wenn man bei niemandem man selbst sein kann!", antwortete er ruhig und sah dabei geradeaus ins Nichts. Warum wusste er sowas? Er hatte doch seine Kumpels und seinen Zwillingsbruder, worüber sollte er mit ihnen nicht reden können?

,,Das komische ist ja, dass ich Leute habe mit denen ich reden könnte, aber ich will ihnen nicht zur Last fallen...!", versuchte ich zu erklären aber selbst in meinen Ohren klang das unlogisch.

Ben sah auf und grinste mich an. ,,Und dafür hast du heute mich. Wir kennen uns nicht gerade gut und wir sind uns nicht wirklich wichtig, also müssen wir keine Rücksicht auf die Gefühle des anderen nehmen!"

,,Woher weiß ich, dass du das nicht nur machts um meine Geheimnisse zu erfahren und sie dann weiter erzählst?", fragte ich skeptisch. Er hatte es selbst gesagt, wir kannten uns kaum.

Er sah mich ernst an. ,,Hiermit verspreche ich, dass ich niemandem von diesem Nachmittag erzählen werde."

Ich nickte langsam. Seinem Gesichtsausdruck nach schien ihm das Heute sehr wichtig zu sein und er wirkte nicht wie eine Person, die ihr Versprechen brach. ,,Dieser Nachmittag ist genauso für dich wie für mich, oder? Du brauchst auch Ablenkung?"

Dieses mal nickte er langsam und sah etwas verlegen auf seine Hände hinunter.

,,Okay, hiermit verspreche ich, dass auch ich niemandem von diesem Nachmittag erzählen werde." Auch wenn das hieß, dass Sarah heute nichts spannendes hören würde, aber das musste sie nun mal irgendwie überleben.

Ben hob seinen Blick und lächelte mich erleichtert an. ,,Danke!"

Er startete den Motor und fuhr von dem Schulparkplatz auf die große Straße.

,,Habt ihr eigentlich auch diese Projektwoche wo ihr auf bestimmte Dinge verzichten sollt?", fragte Ben und ich musste kurz auflachen bei dem aprubten Themenwechsel.

,,Ja, Sarah und ich waren leider ein bisschen spät beim Eintragen und müssen jetzt beide auf tierische Produkte verzichten. Eigentlich wollten wir das Thema Zucker." Ich verzog das Gesicht und Ben lachte ebenfalls. ,,Und wir fangen übrigens erst morgen an."

,,Ich finde gut dass ihr nicht auf Zucker verzichtet. Es zeigt, dass ihr nicht das Klischee von Mädchen seid, die immer nur auf ihre Figur achten, auch wenn ihr es nicht freiwillig nicht seid." Er dachte kurz über seinen Satz nach. ,,Ich hoffe du weißt was ich meine..."

Ich nickte grinsend. ,,Welche Themen habt ihr gewählt?"

,,Ich habe auch tierische Produkte, Dennis hat Zucker, Linus und Kris haben Plastik und Luke hat Medien."

Ich zog ungläubig eine Augenbraue hoch. ,,Dich, Linus und Kris kann ich ja verstehen aber warum verzichtet Dennis auf Zucker und wie will Luke es ohne Medien aushalten?"

Ben zuckte unbeeindruckt mit den Schultern. ,,Dennis macht es wegen seiner Schwester, bei denen verzichtet die ganze Familie während der Woche auf Zucker."

,,Krass", murmelte ich und beneidete die Familie überhaupt nicht.

,,Ich habe keine Ahnung wie Luke das machen will aber von der Mediengruppe wurden heute schon die Handys eingesammelt und wie ich Luke kenne, zieht er das wirklich durch!"

,,Aber das heißt kein Handy, kein Laptop, keine Filme... und wie sieht es mit Musik aus?" Ich konnte mir überhaupt nicht erklären, wie man soetwas freiwillig machen konnte.

Ben schüttelte den Kopf. ,,Auch keine Musik."

Lila - nur die Zukunft zähltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt