Verdammnis (Draco Malfoy FF)

3 - Bestimmung

Als es am Ende des Tages dann wieder soweit war, ging ich hinunter in die Küche, um das Abendessen vorzubereiten. Mom war komischerweise noch nicht da. Normalerweise war sie immer früher in der Küche, als ich.

Überfordert fing ich an die Schränke zu durchsuchen, fündig wurde ich nicht. Mom konnte das alles viel besser als ich, denn die Küche war riesig und dementsprechend hatte sie auch viele Schränke.

Wie aus dem Nichts öffnete sich in der selben Sekunde die Tür und Mom kam herein. ,,Schätzchen, kümmerst du dich heute bitte allein um das Essen, dein Vater und ich haben noch etwas Wichtiges mit Lucius und Narzissa zu besprechen. Danke!" sagte sie und ehe ich antworten konnte, war sie schon hinter der Tür verschwunden.

Verzweifelt suchte ich mich weiter durch die Schränke, bis ich endlich auf etwas Essbares stieß. Scheint, als würde es heute Kürbispasteten geben.

Während ich diese zubereitete, grübelte ich über das Verhalten unserer Eltern. Hatte das Gespräch etwas damit zu tun? Allmählich fragte ich mich jedoch, was so wichtig sein musste, dass sie sich so geheimnisvoll verhielten. Beim nächsten Gedanken wurde mir bewusst, dass ich es mir nicht erlauben durfte darüber zu grübeln oder zu urteilen, weshalb ich die restlichen Gedanken sofort aus meinem Kopf schüttelte sobald sie aufkamen.

Schon bald war das Essen fertig und das Ergebnis konnte sich definitiv sehen lassen. Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet mir, dass Draco und unsere Eltern schon bald in das Esszimmer kommen sollten, pünktlich um halb sechs. Ich sollte Recht behalten.

,,Oh, wie ich sehe hast du dich an Kürbispasteten versucht!" staunte meine Mutter lächelnd und öffnete den untersten Schrank, um die Teller daraus hervorzuholen. ,,Dein Vater ist zu Hause" merkte sie kurz an. Ich schmunzelte. Mein Vater war kaum Zuhause. Er beschäftigte sich nur mit seiner Arbeit. Er litt besonders an dem Tod meines Bruders. Seit dem Vorfall habe ich keine Bindung mehr zu ihm aufbauen können, denn er wollte niemanden mehr an sich heran lassen.

Als wir mit dem Essen in das Esszimmer liefen, transportierte jeder drei Teller. Diese teilten wir dann auf die Anwesenden auf. Zuerst gab ich Lucius und Narzissa ihr Essen und zuletzt meinem Vater. ,,Wie schön, dass du Zuhause bist, Dad!" meinte ich und strich sanft über seinen Arm, was er mit einem leichten Lächeln begrüßte.

Das Essen verlief schweigend. Es war wirklich ungewöhnlich. Nicht ein Wort war zu hören. Nur die untereinander ausgetauschten wissenden Blicke meiner Eltern sprachen Bände. Ich beließ es dabei.

Nachdem alle das Essen beendet hatten, erhob sich Lucius. ,,Nun Draco und Ruby,", sagte er, ,,wir wollen euch etwas Wichtiges mitteilen. Sicherlich seid ihr euch bewusst welche Regel in unseren Familien herrscht. Unser Blut wird unter keinen Umständen mit Halb -oder Schlammblütern vermischt. Wir dulden nicht, dass unsere Familien derartig verschmutzt werden".

Die Situation ergab für mich keinen Sinn. Ich konnte nicht verstehen, worauf das hinauslaufen würde, weshalb ich bloß leicht nickte. Die nachfolgenden Sekunden waren totenstill. Schon wieder.

,,Um es kurz zu machen", mischte meine Mutter sich nun ein, ,,ihr zwei werdet heiraten!".

Ich schaute meiner Mutter in die Augen. Sie hatte ein strenges Gesicht aufgesetzt. Zuckte keine Wimper. Mein Blick wechselte zu Lucius. Seine Gesichtsmiene war kalt, wie immer. Ich hoffte auf den Moment, in dem jemand sagen würde, dass es ein Scherz war. Also wartete ich. Und wartete.

,,Das ist ein schlechter Scherz" murmelte Draco und sprach damit meinen Gedanken aus. ,,Sehe ich aus als würde ich scherzen?" zischte Lucius im nächsten Moment.

Ich schwieg. Die Situation machte mich sprachlos. Aber vorallem schüchterte sie mich ein. Nie hatte ich geglaubt, dass meine Eltern mir so etwas antun würden. Plötzlich lehnte sich Dad vor und legte eine kleine schwarze Schachtel in die Mitte des Tisches. ,,Eure Ringe"