Kapitel 1

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Ich war naiv, zu glauben die wahre Liebe noch zu finden.

Denn das was mein Schicksal für mich bestimmt hatte war das Gegenteil von dem was ich mir gewünscht hätte.

Trotz allem liebe ich ihn.

Aber verzeihen kann ich ihm nicht. Nie wieder....
                                    **

,, Jude ich bringe dich um wenn du das jetzt nicht weglegst", hörte ich Ryle von unten schreien.
Kurz darauf hörte ich wie jemand lachend die Treppen hoch lief.
Jude platzte atemlos mit einem Müsliriegel in mein Zimmer uns sperrte die Tür zu.

Atemlos setzte sie sich auf mein Bett, als es heftig an meiner Zimmertür klopfte.
,,Jude mach die verdammte Zimmertür auf"; schrie Ryle, doch Jude lachte nur und biss genüsslich in ihren Müsliriegel.
Als sie fertig war, öffnete sie die Tür und ein aufgebrachter Ryle stolperte rein.
,,Wo ist mein Riegel?", sagte er und sah mich fragend an.
Ich grinste nur und zeigte auf Judes Bauch.

,,Oh Jude das war ein Fehler", mein älterer Bruder schmiss sich auf meine kleine Schwester und kitzelte sie durch.
Sie schnappte nach Luft und kniff mit ihren langen Nägeln meinem Bruder in seinen Arm.
Er flucht laute und tritt einen Schritt zurück, was Jude nutzte um schnell aus dem Zimmer zu verschwinden.
Man hörte kurz darauf wie sie ihre Zimmertür schloss.
,,Du wirst noch dein blaues Wunder erleben", schrie er ihr hinterher, ehe er sich zu mir umdrehte.

,,Was machst du da?", fragte er und beäugte skeptisch das Chaos vor mir.
,,Das Geburtstagsgeschenk für Camilla", sagte ich. Als ich ihren Namen erwähne, verfärbten sich die Wangen meines nur 11 Monate älteren Bruders rosa.

Ich wusste das er schon seit längerem was für sie empfindet, doch sie blockt immer wieder ab. Nachdem ihr Beziehung mit Mikail in die Brüche gegangen ist, hatte sie nicht besonders Lust auf irgendein Date zu gehen.
Und mein einfühlsamer Bruder verstand das.
Er hatte sich viel um sie gekümmert, ging mit ihr raus und tat all das was sie eigentlich mit Mikail hätte tun sollen.
Die beiden entwickelten eine tolle Freundschaft in den letzten 6 Monaten und ich wusste das es mehr als nur eine Freundschaft ist.

,,Sawyer", Ryle beugte sich vor mich und sieht mich misstrauisch an.
,,Hmm?", stöhnte ich genervt und klebte Fotos von mir und Camilla in ein Fotoalbum.
,, Ähmm, ich habe auch ein Geschenk für sie", verlegen schaute er zu Boden.
,,Es ist nichts besonderes aber ich schenke ihr eine Schachtel voller Erinnerungen die wir alle diesen Sommer in Hawaii hatten", er schaute mich immer noch nicht an und ich wusste es das es ihm etwas unangenehm ist.

,, Das ist soooo süßßß", quietschte ich.
Ryle verzog sein Gesicht, warf ein Kissen nach mir und machte Würgeräusche während er mein Zimmer verließ.
Lachend fokussierte ich mich ganz auf meine Arbeit, als mein Dad mich zum Abendessen rief.

Alle waren schon unten und Ryle blickte Jude finster an die nur grinste und ihm die Zunge raus streckte.
Ich lachte leise und setzte mich neben Ryle hin.
Wir hörten es an der Haustür rascheln und wussten was jetzt kommt.
,,Meine Bebisss kommt her und lass euch umarmen", nach und nach standen wir auf und meine Mutter, die stärkste und tollste Frau die ich kannte, drückte uns fest an sich.
Nachdem sie fertig war mit der alltäglichen Knutschrunde gab sie auch meinem Dad eine Kuss. Ryle macht sofort Würgeräusche, woraufhin ich ihn boxte.
Er rieb sich schmerzerfüllt die Schulter und alle lachte. Wie froh ich bin sie zu haben, alle bis auf meinen Vater.

Ich lag im Bett und konnte vor Nervosität nicht schlafen.
Morgen ist der erste Tag als Juniors und Camilla und ich hatten diesen Tag seit Jahren geplant.
Als wären wir telepathisch verbunden, schrieb sie mir im selben Augenblick eine Nachricht. Heyyy. Komm auf unseren Baum wenn du nicht schlafen kanns. Ich warte (:.

Ich stieg aus dem Bett, öffnete das Fenster und klettere auf die Holzbretter, die mein Fenster und den Baum, der zwischen Camillas und meinem Haus steht, verbindet.

Ich setzte mich neben sie und sie drehte sich zu mir um. ,,Ich bin sowas von aufgeregt.", sagte sie und schaut hoch auf die Sterne. ,,Ich auch", flüsterte ich und legte meinen Kopf auf ihre Schulter.

,,Ich mein wir waren gerade noch in der zehnten Klasse und morgen beginnt unser vorletztes Jahr an der Highschool. Und ich habe Angst, das ich kein Stipendium kriege. Ich muss mich anstrengen und zeigen was ich kann, damit sie mich überhaupt als Bewerberin annehmen.", ich merkte wie nah sie den Tränen stand also nahm ich ihre Hand.

,,Du bist schlau und warst jedes Jahr Jahrgansstufenbeste.
Ich weiß wie schwer das für eure Familie ist, nachdem dein Dad einen Unfall hatte, aber du schaffst das und ich helfe dir.", entschlossen sah ich sie an.
,,Danke, Sawyer", müde schloss sie ihr Augen und auch ich wurde immer müder also schliefen wir unterm Sternenhimmel ein, nichts ahnend was uns morgen erwarten wird.

✔️/ Stolen HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt