Prison break

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"Ich geh mit rein!", sagte Carol entschlossen, als Rick seine Favoriten aufzählte mit denen er das Gefängnis räumen wollte. "Ich habe die letzten Wochen hart trainiert um besser zu werden!", das stimmte jede freie Minute hatte Carol mit einem Messer oder einer Waffe in der Hand verbracht. Sophia hatte sie dabei oft vergessen, auch jetzt hatte das kleine Mädchen einen verängstigten Blick aufgesetzt und drängte sich dicht an Carl und Lori, die beiden mit denen sie in letzter Zeit die meiste ihrer Zeit verbracht hatte. "Von mir aus, aber du hältst dich hinter uns.", im Stillen hatte ich gehofft Rick würde Carols Forderung nicht nachgeben, aber scheinbar hatte er auch nicht gesehen, was ich gesehen habe. "Rick ich würde gerne hier draußen bei Lori und den Kindern bleiben.", mischte ich mich nun ein. "Ja kein Problem. Hast du genug Munition?", ich zog meine SIG Sauer P226 aus dem Halfter am Bein und überprüfte das Magazin. Es war voll, eine Kugel im Lauf und genau das teilte ich Rick auch mit "15 Schuss.", was der Magazinkapazität entspricht, daraufhin bückte er sich und kramte in seiner großen Tasche. "Hier", er reichte mir eine Schachtel halb voll mit 9mm Patronen. Ich nickte und ging rüber zu Lori die mit dicker Jacke und schon leicht erkennbarem Babybauch auf der Ladefläche des Pick-ups saß und Carl und Sophia beim Quartett spielen zusah. "Sieht aus als würde ich euch heute Gesellschaft leisten.", auch ich schwang mich auf die Ladefläche. "Sehr schön", Lori lächelte mich ehrlich an.

Als die Truppe die das Gefängnis von Beißern befreien sollte endlich feststand, blieb ich mit Lori, Tom, Hershel und den Kindern zurück, auch Beth zählte immer noch zu den Kindern obwohl sie schon 17 war und nach dem Tod ihres Freundes einiges an Stärke gewonnen hatte. "Hey Sophia wie geht's dir?", ich ließ mich neben das Mädchen fallen, das schon eine Weile nur auf ihre Hände gestarrt hatte. Sie zuckte nur mit den Schultern. "Weißt du bevor Lexian gestorben ist, hatte ich immer Angst um ihn, in jeder Sekunde, weil ich ihn so liebhabe. Hast du auch Angst um deine Mom?", es dauerte eine Weile, aber dann nickte sie. "Das ist ok und es ist auch nicht schlecht Angst zu haben, denn das bedeutet, dass du immer noch was zu verlieren hast. Das ist eine gute Sache:", ich hatte einen Arm um sie gelegt. "Du sagtest habe.", sagte sie schließlich "Was?", ich sah zu ihr runter, sie hatte sich an mich gelehnt. "Du hast gesagt du hast Lexian lieb, aber er ist doch tot.", sie sah mich jetzt direkt an. "Ja nur weil Lexian tot ist, heißt es noch lange nicht das er nicht mehr bei mir ist und ich ihn nicht mehr liebhabe. Er ist immer hier bei mir.", ich drückte meine Hand auf mein Herz. Das rang ihr ein leichtes lächeln ab "Dann ist er auch immer bei mir!", sie drückte ihre Hand ebenfalls auf ihr Herz, was mich zum Lächeln brachte. "Ria?", Beth stütze sich auf die Seite der Ladefläche. Ich drehte mich zu ihr um ihr zu signalisieren das ich ihr zuhörte. "Kannst mir beibringen wie man schießt?", das kam unerwartet. "Ähm sicher, was sagt denn dein Vater dazu?", wollte ich wissen, alle wussten das Hershel es nicht mochte, wenn Dinge hinter seinem Rücken passierten. Beth wurde leicht rot "Frag ihn einfach und wenn wir im Gefängnis sicher sind, zeig ich es dir gerne.", ich lächelte sie an, sie lächelte ebenfalls und ging dann davon.

"Sieht aus als hätten sie es fast geschafft.", Lori hatte ein Fernglas in der Hand und sah hinüber zum Gefängnis. Die Säuberung des Gefängnisses hatte den ganzen Tag gedauert, jetzt war das Tageslicht schon fast verschwunden. "Wir sollten schon alles zusammenpacken, sieht aus als wenn Rick das Tor zum Innenhof schließt, sie werden wohl erst morgen weiter machen.", Lori hatte mir das Fernglas gereicht. "Noch eine Nacht draußen in der Kälte?", Beth neben mir zitterte demonstrativ. "Sieh es mal so immerhin wird es die letzte sein.", ich legte das Fernglas weg und half Sophia von der Ladefläche des Pick-ups. "Mir ist echt kalt.", sagte sie und ihre Zähne klapperten aufeinander. Ich zog einen Poncho gemacht aus einer alten Decke aus meinem Rucksack "Hier", ich streifte ihn ihr über. "Passt doch perfekt.", ich hatte mich hingehockt um es noch etwas zu richten. "Gleich wird dir warm werden.", sie lächelte. 2Glaubst du ich kann mich nicht selbst um mein Kind kümmern?", Carol stand plötzlich hinter mir und Wut glitzerte ihn ihren Augen. Sophia war aus Angst vor der ungewohnten Wut ihrer Mutter hinter meine Beine geflüchtet "Carol bitte ihr war kalt.", versuchte es Lori. "Misch dich du nicht auch noch ein!", fauchte Carol zurück. "Keiner glaubt das du dich nicht um Sophia kümmern kannst, bitte Carol sei vernünftig.", sprach ich ruhig zu ihr. "Nein", ihr waren die Tränen in die Augen getreten. "Ihr glaubt doch alle ich sei unfähig, selbst meine Tochter ist lieber bei dir!", sie ging einige Schritte zurück. "Carol sie hat Angst, sie versteht nicht was mit dir los ist.", die letzten Wochen hatte Carol immer sehr stark gewirkt, ging sogar in die Gruppe auf, nachdem ihr Mann gestorben ist, aber irgendwo tief in ihr musste was zerbrochen sein und zwar schon vor sehr langer Zeit, die Apokalypse hatte ihr nur den Rest gegeben. Rick machte Vorsichtig einen Schritt auf Carol zu "Carol bitte, wir werden dir alle helfen.", versuchte er es. "NEIN!", sie zog ihre Pistole und hielt sie sich an den Kopf, alle erstarrten und Sophia klammerte sich fester an mich. "Carol denk an Sophia.", Rick war noch einen Schritt auf sie zugegangen. "Bitte gib mir einfach die Waffe.", Carol schüttelte den Kopf und Tränen liefen ihr unaufhörlich über die Wangen. Er streckte ihr die Hand entgegen. "Deine Tochter braucht dich und...", ein Knall erfüllte die Stille um Zufahrtsstraße zum Gefängnis. Ricks Gesicht war rot vor Blut und Carols Körper sackte zu Boden. Alles verlief wie in Zeitlupe ich ging auf die Knie und Sophia drückte ihr Gesicht fest an meine Brust. Niemand konnte so ganz begreifen was hier eben geschehen war, doch das röcheln und gurgeln von sich nähernden Beißern brachte uns alle wieder auf die Beine.

Ich nahm Sophia auf den Arm und so schnell wir konnten stiegen wir in die Trucks. Mit einem Ruck fuhr Rick an, so dass ich in den Sitz gepresst wurde. Noch einmal drehte ich mich um, Carols toter Körper lag am Boden und genau in diesem Moment stürzten sich die ersten Beißer auf sie. Ich zog Sophia dichter an mich und schloss die Augen, dieses Bild würde mich noch lange begleiten.

The Walking Dead - No Place is HomeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt