Larry - Rollentausch

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"James! James, lass die Vase los!", rief Louis aufgebracht, doch da war es schon zu spät. Klirrend segelte die Vase auf den Boden und James sah seinen Vater erschrocken an.

"Das war Theo!", rief der Siebenjährige und deutete auf seinen Bruder, der hinter Louis stand und erschrocken drein blickte.

"Und wie soll Theo das gewesen sein, James?". Louis schnaufte, nahm den vierjährigen Theo auf den Arm und sah seinen anderen Sohn mahnend an. Abstreiten war so oder so Zwecklos, da Louis ja gesehen hatte, wie James die Vase herunter geschmissen hatte.

Ein Poltern erklang und kurz darauf war ein weinendes Mädchen zu hören.

Auch das noch, dachte sich Louis, lies den Vierjährigen herunter und eilte in das angrenzende Esszimmer, wo seine zweijährige Tochter auf dem Boden saß und sich die Seele aus dem Leib schrie.

"Lucy".

Behutsam nahm der Wuschelkopf seine Tochter auf den Arm, begutachtete sie und stellte erleichtert fest, dass sie keine Verletzungen hatte. "Aua", schniefte das kleine Mädchen und deutete auf ihre Stirn. Vermutlich hatte sie sich den Kopf gestoßen. Fest drückte Louis das kleine Mädchen an sich, wog sie sanft hin und her, bis sie sich endlich beruhigt hatte. Doch das Glück war heute nicht auf Louis' Seite. Kaum hatte Lucy aufgehört zu weinen, erklang das nächste Schreien, dieses Mal aus dem Kinderzimmer im Obergeschoss.

"Na toll", grummelte der Wuschelkopf, ging gemeinsam mit seiner Tochter auf dem Arm in das Kinderzimmer und sah in das Kinderbett, indem allerdings kein schreiendes Kind lag. Lynn war wieder eingeschlafen und Louis war froh, dass die zehn Monate alte Tochter von ihm so viel schlief.

Gemeinsam mit Lucy auf dem Arm ging er wieder runter, wo James versuchte die Scherben aufzuheben. "Nein, lass das. Ich mache das", verkündete der überforderte Vater und sah sich um.

"Wo zum Teufel ist Theo?".

James zuckte nur mit den Schultern und Louis wusste genau, dass gleich der nächste Knall kam.

Doch es blieb verdächtig ruhig und das machte alles nur noch schlimmer.

Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch ging Louis in die Küche und was er dann sah, ließ ihn wirklich vom Glauben abfallen.

Ihm klappte der Mund auf, als er seinen Sohn inmitten einer Mehllache sah.

Theo war komplett in Mehl gehüllt und auch die Küche war Schneeweiß.

Das...das...nein. Louis konnte nicht mehr.

Wie schaffte Harry das nur immer?

Eines stand fest, er würde sich nie wieder über Harry beschweren. Er würde ihm nie wieder vorwerfen, dass er ein entspanntes Leben hatte- mit den Kindern spielte, während er arbeiten ging.

Louis war einfach so naiv und dachte, dass es ein Leichtes wäre sich um die vier Kinder zu kümmern.

Erneut erklang ein Schrei und Louis schloss seine Augen.

Er war den Tränen nahe und bereute, die Wette mit Harry eingegangen zu sein. Aber Louis war sich so sicher, dass er das auch hinbekam und Harry hatte schmunzeln zugestimmt.

Louis ließ seine Tochter auf den Boden und verließ die Küche, ging zurück zu James der sich natürlich an einer Scherbe der Vase geschnitten hatte.

Panisch schaute der Kleine auf seinen Finger, hielt diesen seinem Vater hin und weinte sich die Seele aus dem Leib.

"Ach, James", seufzte Louis, brachte seinen Sohn in das Badezimmer und klebte eines der Bärenpflaster auf den Finger. Der Schnitt war nicht tief, Gott sei dank.

Hühnersuppe für die Seele - One Direction One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt