𝓘𝓷𝓯𝓲𝓷𝓲𝓽𝔂-𝓪 𝓫𝓮𝓪𝓾𝓽𝓲𝓯𝓾𝓵 𝔀𝓸𝓻𝓭

•Chapter 6•

Noch immer auf die nun leere Stelle blickend, runzelte Nico die Stirn.
Konnten Götter eigentlich nicht einmal deutlich sprechen? Es war ja nun wirklich nicht so schwer, sinnvolle Sätze zu bilden.
Dem nun wirklich nicht besonders hilfreichen Rat Persephones folgend betrachtet er mit höchster Konzentration den Zettel in seiner Hand.
Doch egal wie oft er sich die Zahlenkombination, auf dem Blatt Papier noch ansah, es machte einfach keinen Sinn.
Aber sie musste eine Bedeutung haben. Eine wichtige Bedeutung, die Nico nicht eröffnet wurde und die er vermutlich nicht so schnell erfahren würde.
Ein leises Klopfen an seiner Tür riss ihn aus seinen trüben Gedanken.
"Egal wer da ist, ich bin nicht da" rief er und versuchte so viel dessinteresse in seine Stimme zu legen wie nur möglich.
Als würde es die Person vor der Tür vor der Tür herzlich wenig interessieren was der Bewohner der Hütte von Besuche hielt, denn man konnte praktisch sofort nach seiner Antwort das Geräusch einer sich öffnenden Tür hören.
"Tja Brüderchen Pech gehabt" hörte er noch als er auch schon in eine Umarmung gezogen wurde. "Du nimmst jetzt an unserem Mädelsabend teil" erklärte Hazel als sie sich wieder von Nico löste.
Und tatsächlich vor ihm standen wie die Hühner auf der Stange, Annabeth, Piper, Lou, Katie, Kayla, Lacy, Reyna und Calypso, nebeneinander.
In den Händen DVD-Hüllen, einen Laptop - vermutlich von Annabeth- und einen riesen Becher voll Popcorn.
Unter lautem Gelächter setzten sie sich alle zu Nico, welcher erstens froh war Dank Will wenigstens zu wissen was eine DVD und ein Laptop waren und andereseits geschockt darüber, dass sich plötzlich so viele Menschen in seiner unmittelbaren Nähe befanden, auch wenn es äußerst verwunderlich war, wie sie alle auf ein Bett passten.
Hazel, die bis eben noch damit beschäftigt war, den Film zu starten, stellte nun den Laptop auf den Nachttisch und schmiss sich danach grinsend neben ihren Halbbruder.
Bereits nach wenigen Minuten vergrub Nico stöhnend seinen Kopf in den Händen, als ihm klar wurde, welchen Film sie da schauen würden. „Nicht schon wieder Disney“ nuschelte er hinter seinen Händen hervor, worauf er nur mehrstimmiges Gelächter erntete.
Es war schon nervig genug gewesen als Will ihn zu einem Disneymarathon gezwungen hatte.
Nico konnte einfach nichts an diesen aufgedrehten Zeichentrickhelden finden, welche dazu noch das ständige Bedürfnis hatten zu singen. und dann mussten sien auch noch unbedingt Herkules Sehen, den wohl schlimmsten
Disneyfilm aller Zeiten. Niemand hätte Hazel jemals die Erfindung der DVDs  näher bringen dürfen.
Wie der Botschafter des Pluto es bei dem Gegacker rund herum geschafft hatte beinahe einzuschlafen, war ihm nicht ganz klar; doch als er den Disneyhades sprechen hörte, schreckte er augenblicklich hoch. Ihm war gerade der Sinn der Nachricht mehr als klar geworden.
Auf solche völlig hirnrissigen Ideen konnte auch wirklich nur Will kommen, wer würde sich sonst auf die Minute genau merken, wann das genau passiert war.
Und niemand würde diese Nachricht
so idiotisch kompliziert verfassen.
„Ich weiß wo er ist“ rief der Geisterkönig noch, bevor er in die Schatten trat und verschwand.
Durch sein Verschwinden ließ er acht verwirrte Halbgöttinnen, und eine nicht minder verwirrte Halbtitanin, zurück.
Kurz nach seinem Zerfließen mit den Schatten, trat er tief unter der Erde wieder aus diesem hervor.
Nico fühlte sich schwach und kraftlos, denn das Schattenreisen hatte ihn in seinem geschwächten
Zustand nur noch mehr erschöpft.
Seinen sich beinahe vollständig in Schatten auflösenden Arm ignorierend, trat er langsam einige Schritte nach vorne und nahm sich für den nächsten Ruf so viel Kraft wie er nur aufbringen konnte:
„Wo ist er?“