Kapitel 7: Rumor

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Ich merkte, wie ich einfach zum Fenster hin starrte. Der blaue Himmel symbolisierte eine schöne Welt. Die Sonne schien und man konnte einfach den Tag genießen. Ich schloss kurz meine Augen und seufzte. Mein Tee war schon halb leer. Schon wieder dachte ich an gestern nach. Argh, ich sollte an was anderes denken. Aber wie geht es Luhan? Bei seinem Namen bekam ich Kopfschmerzen. Ich muss es den anderen sagen, schließlich geht es um ein Leben von jemanden, den wir kannten. Er war doch noch unschuldig.

Ich streckte mich, bis ich die Tür hörte. Sie kamen wieder heim. Sofort stand ich auf, auch wenn mein Kreislauf nicht wollte, dass ich zu schnell aufstand und sah zum Flur, bis Jisung kam. Hinter ihm war auch Minho und als sie mich ansahen sah man ihnen an, dass ihnen ein Stein vom Herzen fiel. Sofort liefen sie zu mir. "Yume, geht es dir gut?", sagte Jisung, stellte seine Tasche in den Flur und zog mich in eine feste Umarmung. Ich musste lächeln. Unser Eichhörnchen machte sich oft Sorgen um die Jüngeren. "Wir haben uns Sorgen gemacht." Ich sah zu Minho, als ich Jisungs Umarmung erwiderte und er mich wiederum einfach nur an sich drückte. Da ich kleiner war als er, sah das echt komisch aus. Als wäre ich sein Kind. Aber das konnte man sich bei jedem denken. "Mir ist zwar immer noch schwindelig. Aber mir geht es wieder gut, glaubt mir." Die beiden lächelten. "Die andern kommen auch gleich wieder. Sie mussten nur noch was mit der Leiterin besprechen, weil du ja nicht da warst." Ich lachte etwas. "Sie kommen dann in 10 Minuten, wir beide sind gerannt, um zu sehen wie es dir geht."

"Du bist gerannt, Jisung, ich musste dir hinterher, sonst hätte ich dich verloren." Ich setzte mich wieder, als Jisung mich nach gefühlten Ewigkeiten wieder losließ und ging zu Minho, um die Taschen ins Zimmer zu bringen. I ship it. Ich nahm meine Tasse und bekam dann plötzlich Kopfschmerzen. Anscheinend waren die Nebenwirkungen immer noch nicht vorbei. Ich lief einfach in mein Zimmer und legte mich hin. Ich brauchte anscheinend einfach nur noch mehr Ruhe und sollte mich schonen. Nach dem ich das alles gesehen hatte war das auch verständlich. Ich dachte an Luhan. Sofort machte sich Angst in mir breit. Was wenn er weiterhin misshandelt wird? Was, wenn er irgendwann durch ihnen stirbt? Werden sie ihn umbringen? Mir kamen so viele Fragen, aber ob ich sie beantwortet haben will, wusste ich nicht. Aber was ich wusste, war dass ich das niemals vergessen werde. Und das die anderen definitiv was davon wissen sollten.

Es klopfte an meiner Tür und ich lief sie öffnen, nachdem ich ja rief. Jisungs Kopf sah ins Zimer rein und sah meinen Körper auf dem Bett liegen. Ich konnte seine Sorgen förmlich riechen. "Alles gut? Die anderen sind hier. Bang Chan kommt bestimmt glei-" sofort verschwand sein Kopf, da sich jemand zu mich raste und mich schnell in den Arm nahm. Ich roch seinen Duft ein. "Chan, alles ist gut. Ich lebe." Ich sprach es laut aus, damit er sich nicht mehr solche großen Sorgen machte. Seine Umarmung wurde eindeutig lockerer und eher sanfter. Jisung hielt sich an dem Kopf, als auch eine andere Person an ihm vorbeiraste und Jisung wieder gegen die Wand geschubst wurde. Armer Jisung. "Yume! Alles okay? Wir haben uns sorgen gemacht." Nun stand Nikki im Zimmer und umarmte mich ebenfalls. Was für ein Dreamteam die beiden doch sind. Ich könnte sie glatt verkuppeln. "Es ist alles gut", versicherte ich es auch ihr und dann ließen mich beide los. Chan sah mich an. "Sicher? Wirklich alles gut?"

Nikki lief sofort an Jisung vorbei- ohne ihn wegzuschubsen, weil er es noch ausweichen konnte- und rief, dass sie mir meinen Lieblingstee machen würde. Chinesischer Senchel. Ich nickte auf Chans Frage: "Ja, alles gut. Nur das was ich erlebt habe..", sprach ich an, doch Chan stoppte. "Rede erst, wenn du dich ausgeruht hast, okay? Es musste wirklich sehr schlimm gewesen sein von deinen Reaktionen nach zu urteilen." Ich nickte nur. Chan lächelte aufmunternd. "Ich habe der Leiterin gesagt, dass du dir etwas eingefangen hast und deshalb für einige Tage nicht kommen kannst." Ich umarmte ihn wieder, als ich lächelte. "Danke, Chan."

"Wo bleibt meine Umarmung?", hörte ich Changbin am Türrahmen stehend sagen und ich lachte. Da ist wohl wieder jemand soft geworden. Chan löst sich, stand auf und ging dann aus dem Raum, als Nikki auch schon kam. "Hier", sagte sie, als sie den auf dem Schreibtisch stellte. Ich lächelte sie an. "Danke." Sie lächelte nur zurück. "Das ist doch selbstverständlich." Dann ging sie auch schon wieder. Jisung war auch weg. Hoffentlich holt sich der Junge einen Kühlpack, sonst muss ich ihm damit hinterher rennen, weil er die Kälte wie die Pest hasst. Immer am Winter ist er am herumjammern, das es so kalt ist und er sich deshalb nicht wohlfühlt. Das ist anstrengender als unsere Hausaufgaben zusammen. Kaum war Nikki draußen, schon schloss Changbin die Tür, lief auf mich zu und schmiss sich auf mich, um mich als Kuscheltier zu misshandeln. Ich legte meine Arme einfach um ihn. Er war in diesem Moment total niedlich.

Shinjuku Squad [Stray Kids]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt