Kapitel 39 »« »« »«

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Endlich hatten wir unsere Prüfungsergebnisse. Wie abgemacht öffneten wir sie gleichzeitig. Ich hatte natürlich bestanden, davon war ich ausgegangen. John neben mir atmete erleichtert aus. „Ich bin durch gekommen mit der Mathematikprüfung… knappe 4.“ Dann fing er an zu lachen.

Wir saßen in meinem Zimmer und mir fiel auf, dass ich das alles hinter mir lassen würde. Meine Familie, meine Zimmer, sogar Rotbart, den ich leider selten sah, würde ich verlassen. Doch, wenn ich dafür bei John sein dürfte, war es mir recht.
Auch er hatte einiges, was er aufgab. Er hatte auch Familie. Für uns beide wäre es ein Neuanfang.

Endlich ging es los. Ich war richtig aufgeregt, als wir die Wohnung einräumten. Ich zwei Tagen würde John am Barts lernen und ich Chemie studieren und einen Job bei der Gerichtsmedizin anfangen.
Wir suchten unsere Möbel aus unseren Zimmern zusammen, bestellten sogar einen Umzugswagen, damit wir alles transportieren konnten. Ich fuhr nochmal mit den Augen über mein leeres Zimmer. Noch immer hatte ich das alles nicht ganz realisiert.

Die Wohnung war eingerichtet. Alles war aufgebaut. Der Vertrag war natürlich schon längst unterschrieben und um die Dekoration haben sich unsere Mütter gekümmert. Sie verstanden sich sehr gut. Irgendwas sagte mir, sie wären über die letzten Monate beste Freunde geworden. Mein Vater war Feuer und Flamme für die Wohnung. Er half mit beim Aufbau der Möbel und kontrollierte den Wasser-und Stromanschluss. Dabei war er gar kein Handwerker.
Als ich mir das Resultat ansah. Hatte sich unsere Arbeit tatsächlich gelohnt. John war ebenso begeistert wie ich. Das konnte ich in seinen Augen sehen.

Wir hatten nur noch dieses Wochenende, bis es losging. Doch unsere alten Zimmer standen leer. Auch unsere Klamotten hatten wir heute eingeräumt. Es war alles bereit. Johns Mutter tauchte hinter mir auf und flüsterte mir etwas zu. „Pass auf ihn auf.“ Sie klopfte mir mit Tränen in den Augen auf die Schulter. John wurde nochmal ausgiebig von ihr geknuddelt. Ich leider auch. Meine Mutter war ebenso emotional. Als sie die Tür hinter sich schlossen standen John und ich allein in der Wohnung und sahen einander an. „Sherlock… wir sind allein.“ Und damit zog er mich in einen gefühlvollen Kuss.

Meine ersten Studiengänge waren relativ angenehm. Es war nicht besonders viel Stoff, und wenn, dann fiel es mir leicht die Sachverhalte zu verstehen. Ich war bis später am Nachmittag noch bei der Forensik und untersuchte Leichen. Das klang durchaus schlimmer, als es war. Ich konnte Experimente durchführen, doch nur, wenn niemand zusah. Manchmal ließ ich den ein oder anderen Daumen mitgehen und experimentierte zu Hause weiter.

John kochte jeden Abend, und er kochte gut. Sein College ist anspruchsvoll, doch er wollte diesen Abschluss unbedingt. Deswegen hing er sich sehr rein. Manchmal lag er am Abend einfach nur in meinen Armen und schlief vor Erschöpfung ein. Schon nach einer Woche konnte ich mir nichts anderes mehr vorstellen, als jeden Abend neben John einzuschlafen.

Addicted to love - a Teenlock story Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt