[1]

3.5K 76 34
                                    

Wir saßen bereits schon seit drei langen Stunden im Flugzeug, langsam wurde ich wirklich ungeduldig.

„Malu, chill mal.", murmelte Jack und legte seine Hand beruhigend auf meinen Oberschenkel, da ich vor lauter Aufregung einfach nicht still sitzen konnte. Ich legte meine Hand sanft auf seine, verschränkte unsere Finger miteinander und lächelte ihn an.

So lange schon hatte ich auf diesen Moment gewartet. Einen Monat Mexiko mit meinem Spanisch Kurs. Ich weiß, das hört sich nicht gerade nach einer normalen Klassenfahrt an, aber so ist es nun mal mit Privatschulen. Da ist alles eben ein kleines bisschen extra.
Aber ich hatte keinen Grund mich zu beschweren - wozu auch?
Ich war dankbar für diese Möglichkeit eine andere Kultur zusammen mit meinen besten Freunden und meinem Freund kennen zu lernen.
Bei dem Gedanken an mexikanisches Essen musste ich einfach sehnsüchtig seufzen.

„Auf was freust du dich am meisten?", fragte ich meinen Freund während ich meinen Kopf auf seine Schulter legte.

„Ziemlich sicher auf den Moment, an dem ich mich nachts in dein Zimmer geschlichen habe und unartige Dinge mit dir anstellen werde.", grinste er.

„Hört, hört, ein Gentleman. Du weißt aber schon, dass ich nicht alleine in einem Zimmer bin?", erinnerte ich ihn schmunzelnd.

„Da lasse ich mir schon noch etwas einfallen.", lachte er und legte seinen Arm um mich.
„Du denkst doch nicht ernsthaft, dass ich einen ganzen langen Monat ohne nichts durchhalte?! Das schafft doch niemand."

Ich verdrehte nur belustigt die Augen.
Jack und ich waren schon seit fast genau zwei Jahren zusammen.
Und fast genau drei Jahre war es her, dass der Unfall passiert ist, der mich total aus der Bahn geworfen hat. Jack unter anderem hat mir sehr aus dieser schlimmen Zeit in meinem Leben heraus geholfen.
Aber auch meine zwei besten Freunde waren immer für mich da gewesen, wenn ich sie gebraucht habe - was ich wirklich sehr lange nötig hatte - und dafür war ich ihnen unendlich dankbar.
Inzwischen war ich wieder glücklich mit mir selbst und meinem Leben und hatte das Gefühl, dass mich nichts mehr stoppen konnte und es nur noch bergauf ging. Ich meine, ich würde den nächsten kompletten Monat mit meinem Freund und meinen zwei besten Freunden in Mexiko verbringen, das konnte doch einfach nur toll werden oder?

„Ich nehme das hier!", rief meine beste Freundin Marlee und warf sich auf das Bett gegenüber vom Fernseher, woraufhin die dicke Matratze unter ihrem Gewicht wippte.

„Cool, dann nehme ich das andere.", sagte ich und ging auf das Bett unterm Fenster zu.
„Wow, Marlee, schau dir mal diesen Ausblick an.", staunte ich und blickte auf das rege Leben der Großstadt.

Das Zimmer war relativ modern eingerichtet. Wir hatten ein großes Bad, das mit Marmor Fliesen ausgelegt war und einen riesigen Spiegel hatte. Der Boden des restlichen Zimmers war in dunkelgrauem Teppichboden ausgelegt und passte somit farblich zu den Vorhängen, die seitlich an dem Panorama Fenster befestigt waren.

Marlee trat neben mich ans Fenster und lächelte beim Anblick auf die Innenstadt Gudalajaras und klatschte begeistert in die Hände.
Ich kannte sie inzwischen schon seit 15 Jahren und sie war wirklich fast noch nie schlecht gelaunt gewesen.

Früher hatten die Lehrer immer Probleme mit unseren Namen, weil sie ziemlich ähnlich klingen. Während es mich immer aufgeregt hatte, dass sie nie kapiert hatten wer von uns Marlee und wer Malu war, hatte es sie nicht weiter gestört. Im Gegenteil - sie fand es cool, dass unsere Namen sich ähnlich anhörten.

Ich redete zwar mit niemandem darüber, aber ich bewunderte Marlee wirklich für einiges. Zum einen war es nicht zu übersehen wie hübsch sie war, zum anderen war sie einfach der pure Sonnenschein. Jedes Mal steckte sie mich mit ihrem Lachen aufs Neue an und sie war wirklich zu jedem nett und ließ ständig ihre soziale Ader zum Vorschein kommen. Kein Wunder, dass sie so beliebt war.

Neben ihr fühlte ich mich manchmal echt sehr asozial, aber ich mochte Menschen nun mal nicht wirklich besonders und das störte mich eigentlich auch nicht. Ich hatte meine drei Freunde und mehr brauchte ich nicht. Ich hatte mich schon immer mit wenig zufrieden gegeben, auch wenn der Wohlstand meiner Eltern weit mehr zulassen würde.

„Hey Mädels, was geht so bei euch?", kam mein bester Freund Carter ohne Vorwarnung in unser Zimmer gelaufen.
„Oha, warum ist euer Zimmer so viel größer als unseres?!"
Neidisch blickte er sich um und inspizierte jeden Winkel des Raumes.

„Tja Carter, wahre Damen brauchen eben ihren Platz.", erklärte ihm Marlee lachend.

„Wünscht die Dame Marlee dann auch Hilfe beim Auspacken ihres Koffers?", fragte er, sich verbeugend und ging dann auf sie zu.

Carter war eigentlich eher der ruhigere Typ, vor allem was Mädchen anging. Mich kannte er schon länger deswegen merkte ich davon nichts mehr und auch in Marlees Gegenwart wurde er langsam immer selbstbewusster.
Das freute mich zu sehen, denn ich glaubte, da war etwas zwischen den beiden, aber ich sprach sie nie darauf an. Das würden sie schon selbst herausfinden.

„Malu?"
In der Tür stand Jack und winkte mich zu sich.
Ich lief lächelnd zu ihm und schloss die Tür hinter uns.

„Lassen wir die beiden mal lieber alleine, oder?", grinste ich während er seine Hand auf meine Hüfte legte.
Sofort breitete sich dort eine angenehme Wärme aus.

„Mir ist auch schon aufgefallen, dass da etwas am laufen ist.", stellte Jack grinsend fest und wir liefen zu seinem Zimmer, das er sich mit Carter teilte.
Er schloss die Tür während ich mich auf das Bett setzte, neben dem seine Tasche stand.

„Du siehst heute wieder so unglaublich heiß aus.", seufzte Jack als er auf mich zu ging, mein Gesicht in seine Hände nahm und anfing mich leidenschaftlich zu küssen. Ich ließ mich langsam nach hinten auf die weiche Matratze fallen ohne ihn dabei loszulassen. Er unterbrach den Kuss, stützte sich über mir ab und schaute mich für kurze Zeit einfach nur an.

„Womit habe ich dich verdient?", flüsterte er leise und ich spürte wieder dieses Kribbeln in meinem Bauch, das jedes Mal auftaucht, wenn er solche Dinge zu mir sagte, solche Dinge mit mir machte.

„Ich liebe dich.", raunte ich und legte meine Lippen auf seine, vergrub meine Hände in seinen braunen Haaren.

„Und ich liebe dich.", sagte er und zog sein Tshirt aus, bevor er sich mir mit einem verlangenden Blick wieder zuwandte.
„Ich liebe dich so sehr."

Hello:)
Das hier ist mein erstes Buch (entstanden aus ein bisschen zu viel Langeweile in den Corona Ferien lol).
Ich hoffe es gefällt euch, wenn ja würde ich mich über Votes mega freuen!
Kritik und sowas könnt ihr auch gerne da lassen.
- Olivia

Before DawnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt