Oneshots

Das Mädchen - Hallo Menschheit

Barbara Pastusiak hat einen Brief geschrieben, welchen wir in unserem Religionsunterricht durchgenommen haben. Sie beschreibt ihre Sicht der Welt und die unbeschreibliche Art mancher Menschen. Sie hat mich dazu inspiriert euch auch meine Meinung zu der Menschheit und ihren Eigenheiten zu teilen. Irgendwie ist aus der anfänglichen kurzen Antwortbrief etwas mehr geworden. Ich hoffe ich kann dich ein bisschen zum Nachdenken bewegen. Ich weiß es ist ein ernstes Thema und nicht jeder kann meine Ansichten und meine Wortwahl an sich verstehen. Ich bin jederzeit bereit eure Fragen zu beantworten. Mir liegt dieses Thema sehr am Herzen, also lasst mich eure Gedanken dazu wissen. VIEL SPAß

Hallo!

Stell dir einmal folgendes Szenario vor:

Du hast Hunger und gehst in einen Fastfood-Laden. Während dich deine Füße wie gewohnt zum Bestellautomaten tragen schweift dein Blick durch das Restaurant. Er bleibt auf einem Tisch mit einer etwas fülligeren Frau mit einem kleinen Jungen hängen. Gut seinen wir mal ehrlich die Frau mittleren Alters war tatsächlich sehr Übergewichtig. Gleichzeitig gibst du deine Lieblingsbestellung ein und denkst über die Beiden auf dem reichlich gedeckten Tisch nach. Du zahlst und setzt dich auf deinen Lieblingstisch. Der Gedanke an die Frau lässt dich nicht los. Du wählst den Sessel mit Blick zu den Beiden. Deine Gedanken lauten in etwa so:
Klar, dass die so fett ist, wenn sie immer hier isst. Die braucht nicht jammern, wenn sie nicht mehr aus der Tür kommt. Der arme kleine Junge. Wie soll der Kleine denn jemals gesunde Ernährung lernen? Schlimm wenn man als kleiner Junge zu so einem Leben verdammt wurde. Wie konnte sich die Frau nur so viel Fett anfressen. Ich esse auch viel aber sehe noch lange nicht so grauenhaft aus wie die Frau. Schlimm wie weit schlechte Ernährung führen kann....

Auf dem Nachhauseweg entscheidest du dich die Straßenbahn zu nehmen um schneller nach Hause zu kommen. Der Platz neben der Tür ist frei und du ergreifst die Chance und setzt dich. Nach ein paar Haltestellen setzt sich ein großer Mann zu dir. Nach einer Weile schaust du auf und blickst in ein völlig vernarbtes Gesicht. Der Anblick lässt dir einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Warum hat er diese? Wie kann er damit leben? Wie kann man mit so viele schrecklichen Narben umgehen? Deine Gedanken lassen dich wieder mal nicht los. Was hat der nur verbrochen um so schlimm aussehend auf die Welt zu kommen? Oh nein wie schrecklich muss es für eine Mutter sein so eine Hässlichkeit als Kind zu haben?....

Bevor du zu Hause ankommst gehst du noch schnell in das kleine Geschäft vor deinem Haus. Ein paar Kleinigkeiten wie Knappereien, Wein und ein paar Flaschen Schnaps für die Nacht und Kondome nicht zu vergessen trägst du gemeinsam mit dem leicht beschwipsten jungen Mädchen die Treppen hinauf. Auf halber Höhe reist dir die Einkauftüte und alle Flaschen und Tüten kullern die Treppe hinunter. Ein Nachbar sammelt deinen Einkauf auf während du deine neue Bekanntschaft in deine Wohnung trägst. Als du wieder an den Flur trittst siehst du den hilfsbereiten fleißigen Mann, welcher deine Einkäufe für dich einsammelt. Du nimmst ihn dankend entgegen während der Mann dir viel Spaß wünscht. Du gehst mit folgenden Gedanken zurück in deine Wohnung: Wie nett ist dieser Mann? So selbstlos und hilfsbereit. Der Mann ist bestimmt ein Sündenloser braver Boy. Der kann nichts angestellt haben. Da hat die Mutter wohl gute Arbeit geleistet. So sollten alle Menschen sein....

Der nächste Tag bricht an. Deine geliebte ist längst über alle Berge und hat dich in dieser Sauerrei alleine zurückgelassen. Mit dröhnendem Kopf setzt du dich auf und schwörst dir nie wieder zu trinken. Nach dem Aufstehen merkst du, dass dein Magen zu knurren beginnt. Auf dem Weg zum Bäcker wird dir bewusst wie schön es hier draußen ist im Gegensatz zu deiner Wohnung. Spontan entscheidest du dich mit deinem Frühstück in den Park zu setzten. Es ist ein wunderschönes Fleckchen Erde. Er scheint so unbekümmert und frei von allen Problemen. Irgendwo in deinem Hinterkopf schwebt ein Gedanke an die Beiden Bänke am anderen Ende der großen Lichtung hervor. Normalerweise ist dort niemand Gut vielleicht selten mal ein junges verliebtes Pärchen oder ein alter Mann mit Stock und Hund, aber heute scheint die ganze Welt verrückt zu spielen. Auf beiden Bänken sitzt jeweils ein Mann mit tief ins Gesicht gezogenen Kappen und einem Getränk in der Hand. Du bist zu verkatert um dir einen anderen Platz zum Frühstücken zu suchen. Während du also auf die Bänke zu spazierst kreisen deine Gedanken um die beiden Männer. Zu wem soll ich mich setzen? Naja der eine sieht aus wie ein schlafender Europäer. Der andere hat seinen Aussehen nach zu urteilen ausländische Wurzeln. Bestimmt hat er ein Mörderkomitee aus Cousins und Väter und deren Cousins. Er hat die Kappe soweit ins Gesicht gezogen, dass ich meinen Mörder nicht einmal sehen kann. Oder damit er auf keinen Überwachungskameras zu sehen ist. Wenn ich mich zu ihm setzte, wird er mich erwürgen? Wird er mich auf seiner Sprache beleidigen? Bestimmt schimpft er über mich und ich kann ihn nicht verstehen. Aus Angst setzt du dich auf die andere Bank und spielst deine Gedanken weiter aus. Was wenn er mich entführt hätte? Oder wenn er mich mitgenommen und in seine Folter mit eingezogen hätte? Alles in allem habe ich die richtige Entscheidung getroffen. Ich mein ich will ja nicht rassistisch sein, aber Ausländer sind kriminelle welche auf Kosten des Staates hier ihr Unwesen treiben. {hey, das ist nicht böse gemeint, es ist eben die Denkensweise dieses Charakters. Ich bin nicht rassistisch, im Gegenteil. Aber lies weiter, am Ende klärt sich sowieso immer alles ;-) } Du verschlingst dein Essen und merkst, dass der Mann auf der Bank gegenüber seinen Kopf etwas gehoben hat. Vor Angst werden deine Knie weich und gleichzeitig macht sich unbändige Wut in dir breit. Ausländer sind Verbrecher, Ausländer haben keine Gefühle. Ausländer sind skrupellos. Ausländer sind Mörder. Ausländer sind Vergewaltiger. Ausländer sind das Unheil dieser Welt...