Country Of Kings I.

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Eine zauberhafte Welt. 4 Kontinente. Dragopath, Elcyan, Osano und Frora. Seit Jahrhunderten bekriegen sie sich. Das ist Country Of Kings.

Kapitel I.

Adam wachte auf. Seine Tante hatte ihn geweckt. Er lebte schon seit einigen Jahren bei ihr, weil seine Eltern im Krieg starben, als er 10 war. Seine Tante hatte ihm noch nicht viel über den Tod seiner Eltern erzählt. Immer wieder fragte er sich, wie es dazu kam, für was sie kämpften und von wem sie getötet wurden. Er musste aber akzeptieren, dass seine Tante schwieg, denn er war dankbar, bei ihr leben zu können. „Schnell, Adam, wir müssen weg. Beeil dich." Margret klang entsetzt. „Was ist denn los?", fragte Adam schläfrig. „Keine Zeit...". Mehr konnte Adam nicht verstehen. Als er sich abermals weigerte, aufzustehen, zog ihn Margret aus dem Bett. Es tat ein wenig weh, aber das war das letzte, um was seine Tante sich in diesem Moment zu kümmern schien. Magret hatte schon die nötigsten Sachen gepackt. Warum mussten sie flüchten? Warum so schnell? Was war überhaupt auf einmal los? Vor einer Stunde hatte Adam noch tief und fest geschlafen. Doch nun diese unerklärliche Unruhe. Er war selten wütend auf Margret, aber in diesem Moment machte es ihn traurig und wütend zugleich, dass seine Tante kein Wort über eine Ursache der Flucht verlor. Die Ungeduld, die jetzt auch noch dazu kam, veranlasste ihn dazu, nun wirklich schnell seine Sachen zu packen. Er wollte unbedingt wissen, was es mit der ganzen Sache auf sich hatte. Auf einmal hörte er Stimmen. Laute Stimmen, die näher kamen. Adam kniff sich in den Arm, um zu schauen, ob er wirklich wach war. Ja, kein Zweifel, er war hellwach und kurz davor, aus seiner langjährigen Wohnung zu flüchten. Während er über alles nachdachte und versuchte, es in seinem Kopf zu ordnen, sammelte er die wichtigsten Dinge. Ein Schwert, das er, als er noch klein war, von seinem Vater geschenkt bekommen hatte, war das erste, was er beiläufig in seine Tasche legte. Sein Vater war immer stolz auf ihn gewesen. Doch jetzt war keine Zeit dafür, sentimental zu werden. Er rannte aus seinem Zimmer, knallte die Tür zu und schaute sich nach seiner Tante um. Genau in dem Moment sah er sie um die Ecke der Veranda biegen, die hinter dem Haus lag. Als er ein womöglich letztes Mal die Wohnung betrachtete, lief ihm ein Schauer über den Rücken. Aus seinem Tagtraum weckte ihn ein lauter Knall. Die Haustür wurde aufgesprengt. Alles, was er dahinter erkannte, war ein narbenübersätes Gesicht. Ohne viel zu überlegen, rannte er aus der Wohnung, durch die Hintertür und über die Veranda, genau wie Margret es gemacht hatte. Draußen sah er niemanden mehr. Keine Dorfbewohner, nicht seine Tante oder sonstiges. Er blickte nach hinten zur Wohnung. Ein noch lauterer Knall sorgte für einen großen Schrecken. Das Haus fiel in sich zusammen. Die Staubwolken, die sich dabei zeigten, ließen eins noch viel grausamer erscheinen: Das narbenübersäte Gesicht, das Adam wieder sah. Er rannte.

Kapitel II.

Adam war mehrere Stunden gelaufen und hatte keine größere Pause gemacht. Er wollte das unheimliche Gesicht hinter sich lassen, so weit wie möglich. Wer war das? Und warum hatte er ausgerechnet das Haus zerstört, in dem Adam wohnte? War es nur ein Zufall? Adam mochte keine Zufälle, er wollte jeder Sache auf den Grund gehen. Er schaute sich um. Die Gegend sah ganz anders aus, als die in seiner Heimat. Aus dem fruchtbaren Boden mit vielen Pflanzen wurde eine steppenähnliche Landschaft. Adam schwitzte. Er lehnte sich an einen trockenen Baum. Weil Adam gerade eine Pause machte, hatte er viel Zeit, die Gegend genau unter die Lupe zu nehmen. Gebürtig kam er aus dem Kontinent Elcyan. Er musste in Richtung Osano gelaufen sein, denn kein anderer Kontinent hatte solche Landschaften. Elcyan war seiner Meinung nach der schönste Kontinent. Wahrscheinlich lag das auch daran, dass er noch nie in einem anderen war. Trotzdem wusste er viel über alle Kontinente, denn er hatte in seiner Kindheit eine große Anzahl von Büchern über die allgemeinen Verhältnisse der Kontinente gelesen. Elcyan war ein grüner Kontinent, Osana ein trockener und wüstenähnlicher, Frora bestand zum größten Teil aus Eis und Dragopath besaß viele Gewässer. Natürlich brachte ihn die Pause auch darauf, über den Angriff auf das Haus nachzudenken. Als er an das Gesicht dachte, lief ihm ein Schauer über den Rücken. Noch nie in seinem ganzen Leben hatte er sich so gefürchtet. Für ihn war aber das Schlimmste, dass er nicht wusste, wo Margret war. Wo war sie hingelaufen? Und warum ohne ihn? Adam hatte unendlich viele Fragen, die ihm im Moment leider niemand beantworten konnte. Außerdem musste Adam planen, in welche Richtung er seine Flucht fortsetzen würde. Er hatte einige Optionen. Der einzige Kontinent, der für ihn nicht mehr in Frage kam, war sein Heimatkontinent, Elcyan. Logischerweise, dachte er. Er wollte weit weg. Am besten so weit wie möglich. Aber was war, wenn auch in den anderen Kontinenten Feinde auf ihn warteten? Er amüsierte sich über den Gedanken, dass er vor einigen Stunden noch gar nicht wusste, dass er überhaupt Feinde hatte. Und nun war er auf der Flucht. Das, was ihn dabei störte, war, dass er seine Feinde nicht kannte. Aber was konnte er dagegen tun? Mit diesen Gedanken schlief er an dem Baum ein.

Kapitel III.

Adam setzte seine Reise fort. Die längere Pause hatte ihm gut getan. Er hatte sich entschieden, in Richtung Dragopath zu gehen, denn dort erwartete er die wenigsten Feinde, falls es überhaupt mehrere waren, die es auf ihn abgesehen hatten. Außerdem hatte Adam vor, sich bei der nächsten Gelegenheit ein Pferd zu kaufen. Er wollte schneller vorankommen und mobiler sein. Nach einer guten Stunde Fußmarsch erblickte er die ersten Dächer eines Dorfes. Das Dorf schien ziemlich klein zu sein, denn Adam hatte von dem kleinen Hügel, auf welchem er stand, einen guten Überblick. Vorsichtshalber nahm er sein Schwert aus der Tasche, denn er wollte auf Nummer sicher gehen. Es war nichts Besonderes, wenn die Reisenden oder die Dorfbewohner mit Waffen umherliefen. Auf der Welt gab es viel Krieg und außerdem kam es immer wieder zu Überfällen. Auch in Adams Heimatdorf hörte man hier und da von geschickten Banden, die sich auf Überfälle spezialisierten. Doch nie hatte er sich wirkliche Sorgen um sich oder seine Familie gemacht, denn er fühlte sich immer sicher. Augenblicklich war alles anders. Nicht nur, dass Adam Feinde hatte, sondern auch, dass niemand da war, um ihm zu helfen. Er durchquerte das Stadttor. Auf der rechten Seite lag ein großer Marktplatz. Hier wurden scheinbar Obst und Gemüse verkauft. Die Hütten auf dem Markt besserten Adams Laune. Schon in seiner Kindheit liebte er es, mit seinen Eltern oder seiner Tante auf dem Markt einzukaufen. Er betrachtete dann immer die verschiedenen Verkäufer und die Angebote. Heute aber war er hier, um sich die nötigsten Vorräte zu kaufen. Adam hatte sich bei der Flucht sein Erspartes eingesteckt. Zwar war das keine große Menge, doch zum Überleben sollte es vorerst reichen, dachte er sich. Seine Ausbeute beschränkte sich auf einige selbstgemachte Brötchen und drei Äpfel, die er sich in seine Tasche steckte. Für ein teures Gasthaus hätte das Geld vermutlich nicht gereicht, aber unter all den Umständen war Adam auch mit dieser Mahlzeit zufrieden. Er setzte sich auf einen Stein am Rande des Marktplatzes und begann, seine Brötchen zu essen. Erst jetzt bemerkte er, wie viel Hunger er hatte, denn seit heute Morgen hatte er nichts mehr gegessen. Nach einiger Zeit erhob er sich und verließ den Marktplatz.

Kapitel IV.

Als nächstes hielt Adam Ausschau nach einem Pferdehändler. Er durchquerte enge Gassen und schlenderte über einen großen Platz, doch war sich nicht sicher, wofür der Platz gut war. Gerade war ihm das auch nicht so wichtig. Also ging er weiter und sah sich die Läden links und rechts auf der Seite an. Unter anderem erkannte er Bäckereien, Gaststätten und Tischler. Dann entdeckte er endlich, was er die ganze Zeit suchte: Einen Pferdehändler. Außen hing ein Schild: Müller - Pferdehandel und Zubehör. Für Adam klang der Name vielversprechend, weshalb er sich dazu entschied, einzutreten. Direkt nahm Adam einen gewöhnungsbedürftigen Geruch fest, es roch muffig, was ihn aber nicht weiter störte. An die linke Wand waren Regale gebaut, die verschiedene Pferdewerkzeuge beinhalteten. Rechts davon stand eine große Arbeitsfläche mit etlichen Werkzeugen. Dort lagen Hufeisen, Hufschneidezangen und Hämmer. Adam hörte ein lautes Geräusch. Ein alter Mann mit weißem Bart kam aus einem Raum hinter der Arbeitsfläche. Er schloss die Tür und schaute Adam liebevoll an. „Wie kann ich dir helfen, mein Junge?" „Ich brauche ein Pferd, am besten das Günstigste." Der Mann schaute leicht verwirrt zu Adam hoch, dann senkte er seinen Blick wieder. „Folgen sie mir in den Hinterhof, zur Wiese. Sie können sich ja selbst überzeugen." Wortlos folgte Adam dem Mann, bis dieser die Stille durchbrach: „Darf ich fragen, zu welchem Zweck sie ein Pferd benötigen?" Adam überlegte eine Weile, ob er die Wahrheit erzählen sollte. Er kam zu dem Entschluss, dass der Mann ihm ja doch nicht glauben würde, wenn er ehrlich wäre. Deshalb entschloss er sich dazu, die Wahrheit zu verschweigen: „Ich besuche meine Verwandten. Sie leben im Osten Dragopaths." Der Mann schien ihm zu glauben und wechselte das Thema: „So, da wären wir. Meine Auswahl ist nicht allzu groß, aber die günstigsten kosten nicht viel. Wollen Sie eins kaufen oder ausleihen?" „Ich leihe mir eins aus." Adam hatte nicht mehr viel Geld und langsam dämmerte ihm, dass er bald überhaupt keins mehr hatte. Dann musste er wahrscheinlich arbeiten, um sich seinen Unterhalt zu verdienen, was bei seiner Fluchtsituation widersprüchlich zu sein scheinte. Er handelte mit dem alten Mann und einigte sich auf einen fairen Preis für einige Wochen Leihe. Dann musste er das Pferd wieder bei ihm abgeben. Er kaufte ein dunkelbraunes Pferd, dass schon ziemlich alt war. Adam bedankte sich und stieg aufs Pferd. Er ritt in Richtung Dragopath.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 05, 2020 ⏰

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