Kapitel 6

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,,Wo warst du?", fragte mich mein Vater wütend. ,,Das geht dich einen Dreck an", sagte ich und zog meine Schuhe aus. Er kam bedrohlich auf mich zu und ich wich zurück. Er wollte gerade mein Kiefer packen, als man Ryle langsam die Treppen runter kommen hörte. Schnell wich meine Dad von mir weg und lief in die Küche. Erleichtert atmete ich aus und schloss kurz meine Augen.

Ryle blickte meinem Vater verwirrt hinterher und sah dann mich an. ,,Wo warst du?", fragte er mich. Bei meinem und Jacks Ausflug lächelte ich glücklich. Bei meinem glücklichem Gesicht, runzelte Ryle die Stirn. Dann glitt sein Blick zu dem Hoodie von Jack. ,,Du warst mit ihm oder?", seine Stimme bebte vor Wut.

Ich zuckte mit den Schultern und schaute ihn möglichst unbeteiligt an:,, Na und? Ich muss nicht dich fragen mit wem ich was mache und mit wem nicht".

,,Ich will nur nicht das er dich verletzt", sagte Ryle und schaut mich besorgt. ,,Ich schätze es wie du dich um mich sorgst aber ich habe es nicht nötig. Jack und ich sind nur Freunde", sagte ich und wurde rot, als mir einfiel wie ich mich in seiner Nähe fühlte.

,,Ja klar. Nur Freunde. Pass einfach auf, Pen", sagte er und grinste, weil er wusste wie sehr ich diesen Spitznamen hasste. Ich zeigte ihm den Mittelfinger und ging in mein Zimmer.

Ich machte die Tür auf und schnappte erschrocken nach Luft. Camilla saß auf meinem Bett und spielte mit ihrem Handy. Als sie mich sah, sprang sie auf und stürzte sich auf mich. Lachend fielen wir zu Boden und sie legte sich halb auf mich drauf.

,,Erzähl mir alles". quietschte sie und schaute mich voller Neugier an. Also erzählte ich ihr alles. Und wenn ich alles sage meine ich alles. Ich erzählte ihr von unserem gemeinsamen Bad im See und auch wie nah wir beieinander waren. Ich erzählte ihr wirklich alles, auch die Sachen die davor passiert sind. Wie er mich verteidigt hatte und im nächsten Augenblick wieder so kalt war. Und wie er heute zu uns gefahren ist nur um es wieder gut zumachen.

Als ich fertig war, sah sie mich an und fing dann an zu schreien.
,,Awww. OMGGGGGG. Er ist so süßßßß. Ich kanns einfach nicht glauben das Jack, Jack Scott sich entschuldigt. Das ist so untypisch für ihn", rief sie und lachte dann.

Plötzlich wurde meine Tür aufgerissen und Ryle und Cameron stürzten in mein Zimmer. ,,Warum schreit ihr um 21 Uhr noch so rum. Wir wollen pennen",sagte Ryle und schaute uns finster an, doch ich sah seine Mundwinkel zucken. ,,Verpiss dich Ryle. Wir führen hier ein Mädchengespräch", sagte ich und zeigte auf meine Tür. ,,Also so führt ihr Mädchen Gespräche? Wenn ja darf ich mitmachen", fragte Cameron und deutete darauf das Camilla halb auf mir lag. Bevor ich irgendetwas erwidern konnte wurde Cameron von Ryle geboxt.

,,Sie ist meine Schwester", knurrt er und zog Cameron mit sich aus meinem Zimmer. Camilla richtete sich auf und seufzte: ,,Toll, du hast die Liebe deines Lebens gefunden und ich bin immer noch Single", bei ihren Worten verzog ich das Gesicht.

,,Jack ist nicht meine Liebe des Lebens", sagte ich und erntete dafür einen perversen Blick von ihr. ,,Ich muss jetzt rüber. Auf Molly aufpassen", seufzte sie genervt und ging zu meinem Fenster.

Nachdem sie weg war, sperrte ich sicherheitshalber meine Tür zu und steckte den Schlüssel in das Türloch damit meine Vater es nicht aufsperren konnte. Dann legte ich mich mit Jacks Hoodie in mein Bett.

Es war ein toller Nachmittag und das verdankte ich nur Jack. Mit einem Lächeln im Gesicht schlief ich zum ersten Mal seit 3 Jahren ohne Angst ein.
**
Mit einem Kribbeln trat ich in die Schule. Es war der erste Tag wo ich mich auf die Schule freute. Und komischerweise freute ich mich nur auf Jack. Keine Ahnung warum aber wen ich an ihn denke kribbelt es komisch in meinem Bauch und ich muss lächeln.

In der ersten Stunde hatte ich Geschichte und in diesem Kurs ist zwar nicht Camilla aber Jack.

Lächelnd trat ich in den Raum und setzte mich dieses mal weit weg von Blake hin. Doch Jack kam nicht in den Unterricht und ich hatte das Gefühl das er mir den ganzen Tag aus dem Weg geht.

Als ich zur letzten Stunde in Richtung meines Spindes ging, sah ich Jack. Und mein Herz setzte aus, weil er nicht alleine war. Seine Lippen küssten die Lippen einer Blondine. Wut breitete sich in mir aus und ich ging mit schnellen Schritten zu meinem Spind und schloss es aggressiv auf und Jack unterbrach seine Knutscherei mit der Blondine, die mich wütend ansah.

,,Hey", sagte Jack leise und sah mich unsicher an. Ich ignorierte ihn und wollte gerade mein Biologie Buch nehmen, als er mich am Handgelenk packte.

,,Fass mich nicht an", schrie ich und schubste ihn von mir weg. Er sah mich stirnrunzelnd an und öffnete seinen Mund, doch ich kam ihm zuvor: ,,Ist das dein Scheiß Ernst? Gestern bringst du mich zu dem schönsten Wasserfall den ich im meinem Leben gesehen habe, küsst mich fast und heute machst du vor meinen Augen an meinem Spind mit der da rum".

Er sah mich belustigt an und sagte: ,,Ich habe dich nicht fast geküsst und ich habe dich als Freund zum Wasserfall mit genommen. Also bild dir mal nichts ein."

Sein überheblicher Blick brachte die Wut in mir zum Kochen, doch ich beherrschte mich und sah aus dem Augenwinkel wie Jamal zu uns blickte. Jamal war ein alter Kindergartenfreund von mir und er war schwul und ich war mir ziemlich sicher, dass Jack das nicht wusste. Also lächelte ich Jack kalt an lief zu Jamal, der sofort verstand worum es geht und sagte:,, Hey, Babe du siehst echt heiß aus".

Aus dem Augenwinkel sah ich wie Jack seine Hände zu Fäusten ballte und mit großen Schritten zu uns lief. Er packte mich am Arm und zischte in Richtung Jamal: ,,Verpiss dich und such dir jemand anderen den du Babe nennen kannst".

Dann zog Jack mich mit sich und lief aus der Schule raus. ,,Was soll die Scheiße, Sawyer", fragte er mich wütend. Ich riss mein Arm weg und sagte emotionslos: ,,Ich hab keine Ahnung wovon du redest"

Er schaute mich sauer an und stöhnte frustriert. ,,Lass es einfach. Ich will nicht das du mit anderen Jungs redest", sagte er bestimmt. Mein Mund klappte vor Fassungslosigkeit auf:

,,Du hast mir gar nichts zu sagen Jack. Wirklich gar nichts. Du bist ein niemand für mich, Jack. Also geh und amüsier dich mit deiner Blondine und lass mich in Ruhe. Ich treffe mich mit jedem mit dem ich will", sagte ich und wollte mich an ihm vorbeidrängen, doch er hielt mich fest.

,,Oh, Nein wirst du nicht", raunte er in mein Ohr und sofort schoss mein Puls in die Höhe. Ich atmete schneller und kam mit meinem Gesicht nah an seins heran.

,,Oh doch werde ich", flüsterte ich und ließ ihn verdutzt stehen.

1 zu 0 für mich Jack

✔️/ Stolen HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt