Atmen

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ʏᴏᴜʀ ᴅʀᴇᴀᴍꜱ ᴀʀᴇ ʙɪɢɢᴇʀ ᴛʜᴀɴ ʏᴏᴜʀ ʙʀᴏᴋᴇɴ ʜᴇᴀʀᴛ

~ ᴛʜᴏʀꜱᴛᴇɪɴɴ ᴇɪɴᴀʀꜱꜱᴏɴ ~


Ich hätte nie gedacht es kommt so weit.

So weit.

Ich will mir selber nicht eingestehen, zu was die Welt mich gemacht hat.

Ich will mich selber nicht akzeptieren.

Akzeptieren.

Das ist genauso wie loslassen.

Oder leben.

Und am Anfang waren es Gefühle.

Gefühle, die mich überschwemmt haben, wie die Wellen den Sand.

Ich habe geweint, geschrien. Geglaubt. Gedacht. Gefühlt.

Ich habe gehört. Langsame, gefühlvolle, traurige Lieder. Meine Stimmung.

Und dann waren sie weg. Weg, verschwunden in den Tiefen meines Daseins, meines Verstandes, eingeschlossen, umgeben von tiefen dunklen Steinwänden. Die traurigen Lieder haben mich nicht mehr erreicht. Da war nichts mehr. Rein gar nichts.

Es war wie ausdrucksloser weißer Schnee in einer verloren Welt.

Dann habe ich gehofft es wird besser. Habe motivierte Lieder gehört, aber ich habe nicht gefühlt.

Nicht denken können, nicht schreiben können und glücklich sein, konnte ich schon gar nicht.

Ich habe gehofft.

Und dann nicht einmal mehr das.

Ich habe gehört man nennt es resignieren.

Aufgeben.

Verlieren.

Ich verliere mich selber.

In Tränen, im nichts tun, im rastlos sein.

Dann fühle ich mich wertlos.

Dann fühle ich mich leer.

Dann fühle ich mich traurig.

Dann so kaputt.

Was soll ich noch fühlen?

Jetzt fühle ich gar nichts mehr.

Ich lebe, ich existiere, aber ohne Sinn.

Ohne Gefühle. Ohne Verstand.

Ich tue nichts. Ich höre nicht auf. Ich mache nicht weiter.

Ich schwebe.

Ich schwebe über dem Abgrund.

Schweben.

Über der tiefen Spalte.

Der tiefsten in meinem Leben.

Und über mir der schöne Himmel. Schön, weit, hell.

Glücklich, hoffnungsvoll, gut.

Unter mir der Tod. Dunkel, grau, schwarz. Angst.

Schmerz. Alles, was mich noch am Leben hält. Noch.

Und über mir rufen die Engel, ich soll lächeln. Leben. Weiter, machen.

Und unter mir ruft der Teufel, ruft die Hölle. Ich soll aufgeben, resignieren, aufhören. Endgültig.

Und ich schwebe.

Ich halte an. Und ich habe das Gefühl ich habe abgeschlossen.

Und manchmal da weine ich noch.

Aber die meiste Zeit kann ich nichts mehr.

Und ich verdränge.

Ich verdränge einfach.

Und egal was ich versuche.

Ich kann die Mauern, die mein Bewusstsein selber aufgebaut hat, um all den Schmerz, die Angst nicht mehr durchbrechen.

Es hat das getan um mich selber zu schützen.

Ich tue das um mich selber zu schützen.

Ihr tut das, um euch zu schützen.

Ich weiß nicht mehr was jetzt kommt.

Entweder der völlige Zusammenbruch.

Oder ein Traum.

Ein schöner Traum.

Und dann denke ich, es wird besser. Und dann kann ich plötzlich nicht mehr atmen. Ich versuche zu atmen, aber ich kann nicht atmen.

Ich kann nicht atmen.

Atmen.

Atmen.

Atmen.

Ich will atmen.

Mein Körper will atmen.

Mein Verstand schreit ich soll atmen.

Meine Brust will Luft.

Und ich lenke mich ab und ich kann atmen.

Doch abends, da wird es schlimmer.

Und dann kann ich nicht mehr atmen.

Ich kann nicht atmen.

Ich habe Angst vor Abends.

Vor dieser Nacht.

Vor dieser Dunkelheit.

Vor diesem Schmerz.

Vor diesem Gedanken.

Denn man kann nur leben, wenn man atmet.

Ich kann nicht atmen, irgendetwas drückt auf meine Brust.

Mein Kopf ist leer, irgendwas hindert mich am denken.

Und ich schnappe nach Luft, doch ich bin zu langsam.

Und ich öffne das Fester hoffe auf Luft.

Es ist so, als würden alle anderen Menschen sie atmen. Und für mich bleibt keine mehr übrig.

Und immer wenn ich denke es hat sich gelegt.

Damn kommt es wieder.

Immer dann, wenn ich denke es geht mir gut.

Dann kommt es wieder.

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