Kapitel 7

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Seit drei Tagen kommt Jack nicht mehr in die Schule. Ich machte mir Sorgen, obwohl ich mir keine Sorgen machen sollte. Jack hatte mich verletzt ohne, dass er es realisiert hatte. Und ich verfluchte mein Herz dafür, dass es jedesmal wehtat wenn jemand über Jack redete.

Ich lief mit gesenktem Blick in den Geschichtsunterricht und setzte mich hin. Ich hörte wie sich jemand neben mich setzte und riskierte einen kurzen Blick auf die Seite und mein Herz machte einen leichten Hüpfer, als ich Jack ansah.

Nachdem ich ihn näher betrachtet hatte, stockte mir der Atem. Seine Hände waren aufgeschürft und er hatte eine Platzwunde an der Stirn. Erschrocken sah ich in seine Augen, und er sah mich mit einem emotionslosem Blick an.

,,Was ist passiert?", fragte ich zögerlich, da ich nicht wusste wie er auf die Frage reagiert. Er ignorierte meine Frage und sah stur nach vorne.

,,Jack ich habe dich was gefragt", sagte ich lauter und es war mir egal das sich der halbe Kurs zu mir umdrehte.
,,Ich habs gehört. Dich zu überhören ist einer der Dinge die unmöglich sind. Es geht dich nichts an klar", sagte er und seine Stimme zitterte vor Wut.

,,Tut mir Leid, dass ich mich um dich sorge", nachdem die Wörter meinen Mund verlassen hatten, bereute ich es augenblicklich. Jack blinzelte perplex und dann grinste er.
Ich lief rot an und murmelte:,, Vergiss es".

Er beugte sich zu mir und flüsterte rau in mein Ohr:,, Ich kann und darf es dir nicht sagen".

Die ganze Stunde über, grübelte ich was er damit meinte und schreckte zusammen, als es klingelte. Langsam und immer noch in Gedanken versunken packte ich meine Sachen zusammen als mein Lehrer auf mich zutrat.

Er blickte mir unauffällig in meinen Ausschnitt und schnell richtete ich mich auf. Er ließ seinen Blick noch ein letztes mal über meinen Körper gleiten, bis er aufblickte.

,,Ich möchte das sie sich mehr im Unterricht beteiligen", sagte er und lenkte seinen Blick auf meine Lippen. ,,Tut mir Leid ich versuche mich zu bessern", sagte ich und ging an ihm vorbei und er schaute gierig auf meinen Po.

Schnell ging ich aus der Schule raus und seufzte. Ryle hatte heute Training, das bedeutet ich muss entweder meinen Dad anrufen oder ich gehe zu fuß.

Seufzend machte ich Musik an und steckte meine Kopfhörer in mein Ohr. Ich lief und sang dabei die Lieder mit und es war mir egal, dass mich manche komisch anschauten. Plötzlich hörte ich jemanden hupen und neben mir bremsen. Erschrocken riss ich meinen Kopf hoch und sah in Jacks amüsiertes Gesicht. Anscheinend hatte er jetzt bessere Laune. Ich stoppte die Musik und sah ihn fragend an.

,,Steig ein", sagte er und nickte mir zu. Stirnrunzelnd überlegte ich kurz, stieg aber doch ein weil ich keine Lust hatte zu fuß zu gehen.

Die ersten paar Minuten fuhren wir schweigen, als ich meine Musik laut aufmachte und schief mitsang. Jack verzog das Gesicht und machte Würggeräusche.

,,Sei nicht eifersüchtig, weil ich singen kann und du nicht", sagte ich überheblich und warf meine Locken zurück. Er lachte nur und das war einer der angenehmsten Lachen die ich kannte. Es klang rau und sanft zugleich.

,,Kommst du heute zu Camerons Party?", fragte ich ihn und er runzelte die Stirn.
,,Ich gehe du bleibst schön zu Hause", sagte er und schaute mich von der Seite finster an. Fassungslos erwiderte ich seinen Blick.

,,Ich muss nicht dich fragen wohin ich gehe und wohin nicht, Jack. Du entscheidest nicht über mein Leben".
Er nickte knapp und sagte, bevor ich ausstieg: ,,Ich hole dich um 19 Uhr ab".
**
Ich hatte ein schwarzes Minikleid an und hatte mich dezent geschminkt, meine Haare hatte ich geglättet. Zufrieden sah ich mich im Spiegel an und zog nochmal den Lipgloss nach.

Als es viertel vor sieben war, zog ich schnell meine Air-Force an und öffnete die Tür ein Spalt breit. Ich schaute in den Gang, ob irgendjemand dort ist, denn ich wollte meinem Vater nicht begegnen. Erleichtert öffnete ich die Tür ganz, flitzte die Treppe runter und öffnete die Haustür.

Jack fuhr im richtigem Moment vor unser Haus und ich stieg ein. Auf dem Weg zu Cameron machte ich Musik an und tanzte mit.

Angekommen gingen wir rein begrüßten Cameron und ich machte mich auf den Weg Camilla zu suchen. Ich lächelte leicht, als ich sah wie Jack mir mit grimmigem Gesicht folgte.
Als ich Camilla nach gefühlt etlichen Stunden gefunden hatte, zog sie mich mit sich zur Tanzfläche und Cameron bot mir auf dem Weg ein Drink an. Ich zögerte erst, da ich normalerweise nicht trinke, ergriff es dann aber und trank es mit einem Zug leer.
Er reichte mir noch eins und diesmal trank ich es ohne zu zögern.

Nach sieben Drinks war mir schwummrig im Kopf und ich fühlte mich leicht. Ich ging mit wackligen Beinen in Richtung Bar um mir noch ein Drink zu holen, als Jack plötzlich vor mir stand. Ich wollte ihn auf die Seite schieben, doch mir war so schlecht das ich vor kippte und Jack mich auf fing.
Ich kicherte und legte meine Hände auf seine Brust um ihn weg zu schieben. Als ich es endlich geschafft hatte, ging ich zur Bar, an der Cameron mir noch ein Drink gab.

Ehe ich es an meine Lippen legen konnte, riss Jack es mir wütend aus der Hand und zog mich mit sich. Ich versuchte mich zu wehren, scheiterte aber kläglich. Ich kreischte und riss mich so ruckartig von ihm weg, sodass ich gegen Black fiel.

Er fing mich auf und zog mich an sich. In meinem betrunkenem Zustand, genoss ich seine Nähe und drückte mich an ihn. Er legte seine Hände auf meine Taille, als er von mir weggerissen wurde und Jacks Faust in sein Gesicht bekam. Er stöhnte auf und fiel zu Boden.
Erschrocken sah ich zu wie Jacks sich auf Black stürzte und zischte:,, Ich habe gesagt fass sie nie wieder an, Bastard".

Plötzlich waren auch Ryle und Camilla da und es hatte sich um Jack, Blake und mich eine Traube voller betrunkener Menschen gebildet.
Einzig Ryle handelte vernünftig und zog Jack von Blake weg. Ich seufzte erleichtert und wollte zu ihnen gehen, als auch Ryle Blake einen Kinnhacken gab.
,,FASS SIE NIE WIEDER AN ODER ICH BRECHE DIR DEIN GENICK",brüllte Ryle und wollte ihr ein weiteres Mal boxen, doch diesmal zog Jack ihn weg.

Jack lachte und gab Ryle eine Faust ehe sich beide wütend zu mir umdrehten. Diese Situation kam mir so unrealistisch vor, dass ich anfing hysterisch zu lachen. Verwirrt sahen beide mich an, doch ich konnte einfach nicht aufhören zu lachen.

,,Sawyer", zischte Ryle wütend.,, Wie viel hast du getrunken?"

,,Ein zwei Gläser", nuschelte ich und kicherte weiter. Ryle zog zornig seine Augenbrauen zusammen, als jemand beunruhigt seinen Namen schrie. Er seufzte, sagte etwas zu Jack und machte sich auf den Weg zu der Person, die seinen Namen gerufen hatte.

Jack ging auf mich zu, warf mich über seine Schultern und trug mich die Treppe hoch. ,,Boah, bist du starkkkk", kicherte ich. ,, Bist du mein Märchenprinz?".

Er lachte und sein Lachen erwärmte mein Herz. Er brachte mich in Camerons Zimmer, legte mich aufs Bett, deckte mich zu und wollte das Zimmer wieder verlassen, doch ich murmelte leise: ,, Kannst du dich zu mir legen?".

Er schaute mich überrascht an, nickte dann und legte sich neben mich.

Von seinem herrlichen Duft umgeben,schlief ich seelenruhig ein.
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