„But who prays for Satan?
Who, in eighteen centuries,
has had the common humanity
to pray for the one sinner
that needed it most?"
- Mark Twain... oder „Dummdreister Drecksack!"
♾♾♾V war manchmal eine Zicke. Ok, nicht nur manchmal, sie war wirklich oft eine Zicke. Jetzt grade gefiel es ihr zum Beispiel nicht, dass Jasper dem Typen, der meinte ihr Benzodiazepine ins Glas kippen zu müssen, ein wenig den Arm gebrochen hatte, weshalb sie Zeter und Mordio meckerte und mit dem Fuß stampfte, wie eine zornige Vierjährige.
„Man kann niemandem ein wenig den Arm brechen", giftete sie ihn an. Sie sah so niedlich aus, wie sie da in dem kurzen Rock und Top stand, die Hände in die Hüften gestemmt und mit ihren roten Locken, die wild in alle Richtungen aufgeplustert waren. Wie ein flammender Schmetterlingsbusch.
„Doch doch." Er griff nach dem Waschlappen von Mann, der zu ihren Füßen kauerte und zog ihn am fast gebrochenen Arm wieder auf die Füße, weshalb er laut aufschrie. „Guck." Er hielt ihr den Arm des Mannes hin und er jaulte erneut ganz wunderbar auf. „Ich habe sein Handgelenk gebrochen, was technisch gesehen nicht zum Arm gehört", sagte er schulterzuckend, „und den Oberarmknochen hier", er drückte fest auf das Fleisch über dem Bruch, so dass der wimmernde Wurm aufschrie und leise jaulte, „angebrochen." Es knackte vernehmlich.
„Upsi?" Er lächelte Liv entschuldigend an. Nun hatte sie wenigstens einen Grund zu schimpfen, denn der Arm war jetzt tatsächlich gebrochen.
Was sie nicht wusste war, dass der Typ sowieso gleich sterben würde. Ein Bruch mehr oder weniger tat da nichts zur Sache. Er wollte ihr das bloß nicht sagen, weil sie immer gleich ausflippte, wenn er einen Menschen tötete. Dabei tat er in diesem speziellen Fall der Welt wirklich einen Gefallen.
„Ich könnte ihm noch Elle und Speiche brechen," grinste er den Abschaum böse an. „Und seine Hand hat insgesamt 27 Knochen. Abzüglich der drei, die bereits gebrochen sind, könnte ich vierundzwanzig weitere, einen nach dem anderen, zertrümmern, damit dieser dummdreiste Drecksack nie wieder versucht mit dieser Hand etwas so böses zu tun, wie Drogen in Drinks von Frauen zu kippen."
Spaß. Er hatte ja schon erwähnt, dass er sterben würde. Die Mühe ihm vorher alle Knochen zu brechen, machte er sich wirklich nicht.
Als der Kerl merkte, dass sein Gegenüber wirklich große Freude daran hätte ihm weh zu tun, konzentrierte er sich auf Liv. Leider merkte er, dass Liv ein netter Mensch war und sein (Über-)Leben vermutlich von ihr abhing, weshalb er er auch noch anfing zu betteln. Jasper verdrehte die Augen. Kriechender Kotzbrocken.
„Ich tue es nie wieder," äffte er das Gewürm zu seinen Füßen nach. „Bitte erlaube nicht, dass der böse Mann mir weh tut." Seine spöttische Stimme ließ den Mann noch weiter in sich zusammenschrumpfen.
„Lass ... bitte ... lass es mich wiedergutmachen."
Das stotternde Flehen des Mistkerls kostete Jaspers fast seine Beherrschung. Er überlegte noch, ob er diesen Typen jetzt sofort töten und in die Mülltonne zu ihrer Linken stopfen oder ihm zuerst noch ein paar mehr Knochen brechen sollte, als unerwartet Liv der Kragen platzte.
„Du dreckiges Schwein wolltest mir Benzo ins Glas kippen, um mich zu vergewaltigen oder Schlimmeres", wütete sie mit leiser, vor Verachtung triefender Stimme. „Und du verschissener Abschaum bettelst jetzt ernsthaft bei mir darum, dass ich Jasper bitte dein jämmerliches kleines Leben zu verschonen?", fragte sie höhnisch. Das war sein Mädchen.
„Du kannst nicht auf mich zählen." Sie sah ein letztes Mal auf den Mann herunter, ihr Gesicht war von Ekel und Widerwillen verzogen. Dann drehte sie sich auf ihren hohen Absätzen um. Ehrlich, manchmal sah sie aus wie eine Göttin aus vergangenen Zeiten, wenn sie so wütend war wie jetzt. Zufrieden seufzend betrachtete Jasper ihre langen rotgoldenen Locken die ihr feines Gesicht wie Flammen umrahmten; ihre grünen Augen, die wie Juwelen funkelten. Sein Blick glitt weiter über ihre zierliche, kleine Gestalt, die etwas wundervoll Gnadenloses ausstrahlte. Verdammt, er liebte es, wenn sie so war.
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Guardian Demon
FantasíaStell dir vor, Gott und Lilith haben die Schnauze von den Eskapaden der Schöpfung voll und verabschieden sich auf nimmer Wiedersehen. Damit nicht alles im Chaos versinkt, übergeben sie ihren Stellvertretern - Dämonen und Engeln - klare Anweisungen...