Geschichten

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In den nächsten Tagen ritt ich wieder mit Queen und Pfefferminz los, ich wollte heute auf Pfefferminz das erste mal sitzen. Heute Morgen hatte ich ihm etwas Gewicht auf den Rücken gelegt und er hatte es ohne mit der Wimper zu zucken akzeptier. Sogar ein paar Schritte hatte er getan. Mit Pfefferminz als Handpferd ritt ich los. Meine Eltern hatte zum Glück nicht bemerkt das ich nicht in meinem Zimmer geschlafen hatte, zumindest hatten sie heute morgen beim Frühstück nichts davon gesagt. Lächeln beobachtete ich Pfefferminz, wie sehr er sich doch verändert hatte. Er war viel entspannter und duldete nun auch andere Menschen, zum Beispiel Mary,  in seiner Nähe. Gestern war ich wieder mit Molly und Lisa ausgeritten. Auch mit ihren wurde ich langsam wärmer, jedoch konnte ich mich immer noch nicht komplett damit abfinden, das sie von nun an meine Freunde sein würden. Gestern hatte ich noch einmal mit Sarah telefoniert. Ihr ginge es gut und sie bat mich sie im nächsten Sommer besuchen zu kommen, natürlich hatte ich zugestimmt. Wir hatten den Wald erreicht, ich wollte zu der versteckten Lichtung reiten. Pfefferminz hob den Kopf als ich etwas schnalzte und trabte an. Galoppieren konnten wir hier leider nicht, doch ein schneller Trab tat es auch. Querfeldein ritten wir durch den Wald, die Vögel zwitscherte und ich vergas mal wieder alles um mich herum, es gab nur mich, die Pferde und die Natur. Schließlich erreichten wir die Lichtung. Sie war genauso schön wie ich sie in Erinnerung hatte. Ich stieg von Queens Rücken und nahm ihr den Sattel und die Trense ab. Sie schnaubte und rieb ihre Nase an mein T-Shirt. ,,Nun geh schon, du Kuschelliese." lächelte ich und klopfte ihren Hals. Sie drehte sich um und galoppierte ins Wasser. Pfefferminz folgte ihr mit einem wilden Wiehern. Ich lächelte und bemerkte gar nicht das wir beobachtet wurden.

Queen und Pfefferminz tobten vergnügt im Wasser herum, sie waren wie zwei kleine Fohlen die das erste mal raus durften. Auf einmal knackte ein Ast hinter mir, als ich mich umdrehte blickte ich wieder in zwei grünblaue Augen. Ich zuckte zurück ,,Müssen Sie sich immer so anschleichen?" fragte ich Scot. Er erwiderte nichts darauf und setze sich nur neben mich und beobachtete Queen und Pfefferminz. Nach einer weile Schweigens meinte ich ,,Wieso hast du mich gestern weg geschickt?" Wieder erwiderte er nichts darauf ,, Ich dachte dein Vater hätte dir irgendwelche Lügen von mir erzählt." antwortete er schließlich. ,,Er hat dich in keiner Silbe jemals erwähnt." meine Stimme klang bitter ,,Aber ich frage mich, wieso du mich angelogen hast, als du mir gesagt hast woher du mich und meinen Vater kennst." Ich betrachtete ihn genau während ich das sagte. Sein Körper verkrampfte sich augenblicklich, doch sein Blick blieb starr geradeaus. Queen und Pfefferminz kamen zu uns, freundschaftlich begrüßte Pfefferminz erst Scot dann mich. Er schnaubte mir etwas Wasser ins Gesicht und gesellte sich dann zu Queen die schon neben mir angefangen hatte zu grasen. Nun senkte Scot den Blick ,,Ich weiß nicht wovon du redest." Wut brodelte in mir auf ,,Ach ja? Dann kannst du mir das bestimmt erklären." Ich holte den Zeitungsartikel aus meiner Tasche aus und hielt ihm den Artikel hin. ,,Woher hast du?" er brach ab und atmete laut aus. ,,Also?" Er schloss die Augen und blickte mich dann an. ,,Wie viel weißt du?" fragte er. ,,Nur das du mein Großonkel bist, ein Feuer viele Pferde auf der Full Moon Farm getötet hat, allerdings nicht Pfefferminz und ein paar andere Fohlen, mein Dad das Geld nicht bekommen hat um die Full Moon Farm zu renovieren und wir weggezogen sind ohne mir jemals zu erklären das ich eigentlich hier geboren bin." ,,Gut, also. Es war alles perfekt, Pfefferminz wurde ein Jahr davor geboren, er war die große Hoffnung. Du weißt bestimmt das er eine gute Abstammung hat. Na ja, ich hab damals hier als Pferde Trainer gearbeitet, Pfefferminz war wie alle Fohlen, du bist oft zu mir gekommen und hast mit ihm gespielt. Er mochte dich sehr gerne und du hast oft bei ihm im Stall geschlafen. Und dann, dann kam das Feuer." er blickte starr in die Ferne ,,Ich weiß wie ich abends noch meine Runde gemacht habe. Es war alles gut, die Pferde waren entspannt und du hast wie jeden Abend Pfefferminz gute Nacht gesagt. Aber dann hast du deine Eltern nachts geweckt und gemeint das die Pferde Hilfe brauchen. Ich war ebenfalls schon dort und habe versucht zu helfen, aber ich konnte nicht hinein. Das Feuer war schon zu groß. Deine Eltern hatten zum Glück schon die Feuerwehr gerufen und so konnten wir zumindest aufpassen das sich das Feuer nicht ausbreitet. Du warst ganz verzweifelt und hast wie verrückt Pfefferminz gerufen. Schließlich haben ihn die Feuerwehr Leute gefunden, doch er war total traumatisiert. Er hat niemanden an sich heran gelassen, ausgenommen dich. Eigentlich sollte er weggebracht werden, doch du hast deinen Vater angefleht ihn hier zulassen." Scot sah mich an seinen Augen waren leer als sah er die Szene immer noch vor sich. ,,Jedoch hatte das Feuer hatte einen Sachschaden von ungefähr $70,000 gemacht. Wir haben alle Fohlen und Pferde verkauft die wir konnten. Trotzdem war der Hof danach ruiniert, mit der Bitte das Pfefferminz niemals verkauft werden dürfte, verkaufte dein Vater den Hof an Herr Kinsen, ein alter Freund von ihm. Es war ein schrecklicher Tag. Danach ist Alexander einfach weggezogen und hat uns hier allein gelassen. Deine Großeltern sind ebenfalls weggezogen und ich bin hier geblieben um auf Pfefferminz auf zupassen. Nach ein paar Jahren kam dann Jacob, dein Bruder, zu deinen Großeltern. Er geht glaub ich auf irgendein College in Alabama oder so."  ,,Und wieso magst du meinen Vater nicht mehr?" fragte ich leise. Scot atmete laut aus ,,Nach dem Feuer machte mich Her Kinsen für den Brand verantwortlich. Dein Vater hörte auf ihn und es gab einen furchtbaren Streit. Seitdem..." er brach ab. ,,Habt ihr keinen Kontakt mehr." beendete ich seinen Satz. Er nickte. ,,Warum wurdest du gefeuert?" fragte ich leise. ,,Ich hab mich mit Herr Kinsen angelegt, er hat mich wie den letzten Dreck behandelt, außerdem wollte er die Full Moon Farm in einen Leistungsstall verwandeln." er schüttelte angewidert den Kopf. ,,Aber wieso wurde Pfefferminz verkauft?" fragte ich weiter. Scot sah mich erschrocken an ,, Was Pfefferminz wurde verkauft? Herr Kinsen hat es Alexander versprochen das er Pfefferminz nie verkaufen würde." ,,Doch, Pfefferminz gehört jetzt Jane Hollowell, aber die ist mit ihm gestürzt und liegt jetzt im Krankenhaus. Solange sie ausfällt soll ich mich um Pfefferminz kümmern." erzählte ich, Pfefferminz hob bei seinem Namen, mit gespitzten Ohren, den Kopf. ,,Hollowell." murmelte Scot ,,Irgendwo her habe ich den Namen schon einmal gehört." einige Minuten schien er nachzudenken meinte aber dann  ,,Na egal, mir wird es schon wieder einfallen." ,, Na ja, ich hab in den letzten Wochen viel mit Pfefferminz trainiert und hoffe jetzt das ich auf ihm reiten kann." meinte ich nervös. ,,Du hast Angst." stellte Scot fest. Ich zuckte zusammen und hob die Schultern. Sein altes Gesicht wurde weich ,,Du erinnerst dich wahrscheinlich nicht, aber ich habe dir das reiten beigebracht. Du warst auch sehr nervös aber dann hast du gesagt ,,Wenn ich dem Pferd vertraue, vertraut es auch mir." Lena." er sah mich an ,,Vertraust du Pfefferminz?" Ich senkte den Kopf ,,Ja." ,,Dann kann nichts passieren." Scot lächelte. ,,Du hast recht." unsicher lächelte ich und stand auf. ,,Pfefferminz." rief ich, sofort hob der braune Hengst den Kopf und ging zu mir. ,,Es ist so weit." meinte ich nur und ging zu einem Stein. Er folgte mir, wenn auch zögerlich. ,,Wir schaffen das! Ich vertraue dir, du vertraust mir!"  flüsterte ich und legte langsam mein Bein auf Pfefferminz Rücken, dann rutschte ich langsam auf seinen Rücken. Kurz stand Pfefferminz stocksteif, da drehte er seinen Kopf zu meine Beinen und schnupperte daran. ,,Keine Sorge, ich bins." grinste ich und kraulte glücklich seinen Hals. Langsam gab ich ihm etwas Schenkeldruck, unsicher machte Pfefferminz ein paar Schritte vorwärts, entspannt sich dann aber und schritt ruhig durch das Gras. Glücklich blickte ich zu Scot, doch er war verschwunden. Verwirrt sah ich mich um, doch von ihm gab es keine Spur. Hatte ich mir das alles nur eingebildet? Nein, wir hätte ich mir etwas einbilden sollen was ich gar nicht wusste? Aber wo war er? Nach mehreren Minuten gab ich auf und ritt mit Pfefferminz ins Wasser. Er schritt locker hinein und wieder heraus. Ich hätte vor Glück explodieren können. Ich hatte es geschafft! Pfefferminz duldete mich auf seinem Rücken. Glücklich lies ich mich nach vorne fallen und umarmte seinen kräftigen Hals. Auf einmal wurde Pfefferminz schneller, überrascht setze ich mich auf. Gleich drauf trabte Pfefferminz an, kurz dachte ich er bekäme Panik, doch dann senkte er seinen Kopf und schnaubte entspannt. Da breitete sich ein noch breiteres Lächeln auf meinem Gesicht aus. Er hatte keine Angst. Er wollte nur etwas schneller werden. Ich piff Queen zu uns und ritt mit Pfefferminz und Queen aus der Lichtung in den Wald. Sicher fanden die Hufe der Pferde halt auf dem unebenen Waldboden. Pfefferminz Trab war schwebend und locker, ich hatte keine Probleme mit zu gehen. Nun hatten wir wieder den eigentlichen Waldweg erreicht und konnten nun neben einander traben. Ich konnte meine Hand auf Queens Rücken legen. Die Bäume rauschten an uns vorbei, Fahrtwind strich um mich herum und es gab nur noch mich, Pfefferminz, Queen und diesen Weg. Wir hatten den Waldrand erreicht und waren nun vor einer großen Wiese. Pfefferminz blieb stehen und spitze die Ohren. Ich lächelte und gab ihm die Galopphilfe, er stieg leicht und galoppierte los. Die Gräser strichen an mir vorbei, mein Zopf war aufgegangen und der Fahrtwind riß an meinen Haaren. Ich nahm die Hände von Pfefferminz Mähne und breitete die Arme aus. 

Yay, Lena hat es geschafft! Tut mir leid, dass das Kapitel so kurz ist! Mir ist irgendwie nichts mehr eingefallen. Ich wünsche euch allen noch einen schönen Ostermontag, bleibt alle gesund! Ich freue mich über jedes Vote oder Kommentar!

Pfefferminz in die Weiten der USAWo Geschichten leben. Entdecke jetzt