Kaum waren ihre Schüler verschwunden, bewegten die zwei Meister sich in die andere Richtung. "Dann lasst uns Iben mal ein wenig verunsichern. Seid ihr in Ordnung?", sagte Adi und legte ihm besorgt eine Hand auf den Arm. Es war das erste Mal, dass sie so offen ansprach, dass sie seinen Gefühlszustand bemerkte und er war ihr dankbar dafür. „Es ist gut sobald wir den Schuldigen ausfindig machen können. Wenn mich mein Gefühl nicht täuscht, dann haben wir ihn in Oki gefunden. Schnell waren die Jedi einmal über das gesamte Gelände gelaufen und hatten nach ungewöhnlichen Vorkommnissen und Hinweisen auf die Prinzessin Ausschau gehalten. Doch als sie nichts fanden, machten sie, wie sie den Padawanen versprochen hatten, ordentlich Lärm - Qui-Gon war von Adi zu seinem Leidwesen daran gehindert worden, einen Stein durch ein Fenster zu werfen und er fühlte sich ob ihrer Standpauke beinahe wieder wie ein Padawan. Nachdem sie ihre Runde beendet hatten, aktivierten sie noch einen der getarnten Alarmfäden und daraufhin wurden sie doch relativ schnell von den Sicherheitskräften gefunden. „Wir hätten bitte gern den Hausherren, Iben Oki, gesprochen.", bat Adi höflich sobald sie umstellt waren, doch der Anführer der Gruppe schien nichts von Höflichkeit zu halten. "Einen Mist werdet ihr. Oki ist ein vielbeschäftigter Mann und hat kein Interesse an euch." Adi fixierte den Kerl vor sich streng mit den Augen und gab ihm mit Hilfe der Macht einen kleinen Stoß: "Oki hat Interesse an uns und ihr werdet uns zu ihm bringen." Da die Macht großen Einfluss auf die geistig schwachen hatte, blinzelte der Anführer der Wache nur zwei Mal bevor er Adis Worte wiederholte und sich umdrehte, um sie zu Oki zu führen. Qui-Gon warf Adi einen kurzen, amüsierten Blick zu, da die anderen Sicherheitskräfte mehr als verwirrt über den plötzlichen Meinungsumschwung ihres Chefs, allerdings hatte auch keiner genug Mumm diesen darauf anzusprechen. Die beiden Jedi nahmen ihre Umgebung in sich auf, merkten sich jede Ecke und hielten nach Verstecken Ausschau. Der Weg war nicht allzu lang und in dem großen Gebäude angekommen, Bogen sie nur zwei Mal links und einmal rechts ab, um vor einer Treppe zum Stehen zu kommen. "Hier entlang!", befahl der Hauptmann und teilte seine Männer auf, die teilweise vor und hinter den Jedi bleiben sollten, während er selbst die Führung übernahm. Qui-Gon blieb ebenso wie Adi vollständig ruhig, denn diese Männer stellten keinerlei Bedrohung dar und die Jedi würden sich jederzeit heraus kämpfen können falls nötig. Aber zuerst mussten sie Oki in die Enge treiben, um Antworten zu erhalten.
Sie wurden in ein großes Büro geführt, dessen Beleuchtung zu einem großen Teil ausgeschalten war. Der Schreibtisch und die Aktenschränke dahinter waren zwar beleuchtet, der Rest des Raums lag jedoch im Schatten verborgen und Qui-Gon hatte ein schlechtes Gefühl, aber er konnte nicht erkennen wieso. Er konnte etwas in den Schatten erkennen, es sah aus wie schlecht gestaltete Statuen.
Doch seine Untersuchung des Raumes wurde durch einen wehenden Mantel und eine Gestalt, die ins Licht trat, unterbrochen und er lenkte seine Aufmerksamkeit auf die Person vor ihm. Iben Oki war etwas kleiner als Qui-Gon sich vorgestellt hatte. Sein rabenschwarzes, kinnlanges Haar war ordentlich geschnitten und seine kräftige, aber schlanke Statur wurde durch einen fein angepassten Nadelstreifenanzug in dunkelblau betont und ein schwarzer, langer Mantel rundete das Bild ab. Um Oki herum sammelten sich seine Sicherheitsbeamten mit Blastern und Energielanzen "Ach die Jedi! Man sagte mir, dass es mehr geworden sind, aber ich hatte bisher noch nicht das Vergnügen einen von euch kennen zu lernen. Ich hatte mich schon gefragt, wann ihr hier auftauchen würdet. Aber Ihr seid heute leider zu spät. Ich habe meine Geschäfte hier erledigt und befinde mich gerade auf dem Weg zu einem neuen Termin. Wenn ihr mich also entschuldigen würdet." Qui-Gon unterbrach sein Geplänkel unwirsch: "Oh doch, ich denke schon, dass wir uns bereits gesehen haben. An Salis' Geburtstag, in einer engen Gasse, zusammen mit einigen Offworld Mitarbeitern und bestimmt ein paar Ihrer Sicherheitskräfte. Erinnern Sie sich?"Oki zeigte sich ziemlich geschockt: " Ich weiß überhaupt nicht wohin ihr redet, Jedi. Was würde ich mitten in der Stadt wollen, wo ich doch dazu zum großen Bankett eingeladen war. Ich glaube sie täuschen sich. Aber nun muss ich unser Gespräch leider unterbrechen, ich habe bereits den nächsten Termin vor mir und muss dafür auf einen der Nachbarplaneten hier im Sektor. Eine angenehme Nacht wünsche ich." Und damit drehte er sich um und lief unbeeindruckt von den beiden Jedi auf die Tür zu, seine Lakaien folgten ihm auf dem Fuß. Qui-Gon bewegte sich, ebenso wie die anderen Sicherheitskräfte, doch der Jedi war um einiges schneller. Er packte Oki an der Hand, um ihn zurück zu halten, allerdings erwischte er nur seinen Handschuh und da der Geschäftsmann die Hand zurückzog, hatte Qui-Gon nur noch das Stück Stoff in der Hand. Was darunter zum Vorschein kam, nahm ihm die Luft zum Atmen. "Das kann nicht sein, das ist unmöglich!", keuchte Qui-Gon entsetzt, während Oki ihn mit vernichtendem Blick ansah.
Der weggezogene Handschuh offenbarte einen Goldring, der auf der oberen Seite durchtrennt worden war. Qui-Gon Jinn konnte den Blick nicht davon abwenden und blieb erschüttert stehen. „Das ist nicht möglich, Ihr seid nicht Xanatos. Ich habe ihn springen sehen!", klagte er den Geschäftsmann an, ganz vergessend weswegen er überhaupt hier war. Iben Oki lachte verächtlich: „Ich bin zwar nicht Xanatos aber ihr habt Recht, dies ist ein Familienerbstück. Xanatos war mein Bruder und ich bin Crions zweitgeborener Sohn. Ihr wisst wer er ist. Ich meine war, denn ihr habt ihn getötet. Und ihr habt auch meinen Bruder auf dem Gewissen."
Okis Geständnis verwirrte Qui-Gon nur noch mehr und auch Adi schien mit der Geschichte nicht mehr mit zu kommen.
„Wie gerecht die Welt doch manchmal ist. Ihr würdet nicht glauben, was mir mein Bruder an Informationen überlassen hat, als er merkte, dass ich macht-sensitiv bin. Aber dass ausgerechnet ihr, sein ehemaliger Meister Qui-Gon Jinn, hier auf Tyga 3 landet, dass muss eine Art Schicksal gewesen sein. Wie oft habe ich auf Rache gesinnt für die Schmerzen meiner Familie. Wie oft habe ich die Gedanken wieder verworfen und mich stattdessen auf die Geschäfte konzentriert. Im Gegenzug habe ich mich dafür nun mit der Verletzung eures Padawans revanchiert und es sollte nicht mehr lange dauern bis euer Leiden ein Ende hat, dafür habe ich ihn zu gut erwischt. Nicht einmal ihr wisst, welche Macht Xanatos hatte. Und genau deswegen werde ich über euch triumphieren!"
Plötzlich riss ein Summen Oki aus seinem Triumph. Mit bösem Blick aktivierte Oki seinen Nachrichtenempfänger und hörte der aufgeregten Stimme einen Moment zu, bevor er hämisch grinsend eine Anweisung weitergab. "Aktiviert die Droiden und bringt die Eindringlinge zu mir. Lebend wenn ihr könnt, jedenfalls was die Prinzessin angeht. Die anderen sind mir egal."
Qui-Gon und Adi waren erstarrt, als die Audioübertragung begonnen hatte und als Oki das Gespräch beendete, erwachten die Jedi sowie die Sicherheitskräfte aus ihrer Starre. Doch bevor eine Partei den ersten Zug machen konnte, lachte der Geschäftsmann laut und lenkte die Aufmerksamkeit auf sich. "Ihr Jedi kommt immer zu spät, bei allem was ihr tut. Hattet ihr wirklich geglaubt eure Schüler könnten mir die Prinzessin unter der Hand wegnehmen ohne, dass ich es merken würde? Ich habe hunderte von Kampfdroiden auf diesem Planeten stationiert. Die stehen nun zwischen euren Padawanen und euch. Ihr müsst euch entscheiden, was auch mehr wert ist. Eure Schüler oder der Planet? Viel Erfolg dabei!" Und damit entschwand er in Richtung der Treppe, während seine nun die beiden Jedi angriffen und sie mit tödlichem Blasterfeuer eindeckten, während die Energielanzenträger hinter ihnen auf ihre Möglichkeit zum Angriff warteten. Adi und Qui-Gon zündeten ihre Lichtschwerter und wehrten die ersten Blasterschüsse ab, die stattdessen in die Wände einschlugen und dort Stücke Beton herausrissen, die wiederum auf die Kämpfenden niederprasselten.
Oki hingegen setzte sich in Richtung der Treppe ab. „Adi!", rief Qui-Gon über die Schulter. Die Jedi Meisterin hatte seinen Ruf verstanden und zog sich ebenfalls in Richtung der Treppe zurück, immer darauf bedacht, sowohl sich als auch Qui-Gon zu schützen. Der langhaarige Meister überlegte kurz ob er hierbleiben oder Oki folgen sollte, doch Adi rief ihm zu er solle verschwinden, und so eilte er die Treppe hinunter, um Oki zu folgen.
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Familienbande [A Star Wars Story]
FanfictionDiese Geschichte spielt in einem Universum, in dem es den Jedi nicht verboten ist zu lieben und eine Familie zu gründen. Jedoch sollten Jedi nur untereinander Partner suchen, da die normalen Personen nicht die Macht als Schutz haben, wenn der Jedi a...