Wir rutschten eine Art Tunnel hinunter und fielen am Ende hinaus, auf den Boden. Wir landeten alle auf einem Haufen, Bombur ganz oben.
"Wer auch immer seinen Fuß in meinem Rücken hat", ächzte ich unter dem Gewicht, "nimm ihn weg!"
Da rannten plötzlich kleine, hässliche Goblins auf uns zu und packten uns. Sie rissen uns auseinander mit der Absicht, uns gefangenzunehmen. Jeder versuchte, jedem und sich selbst zu helfen, letzten Endes überrumpelten uns die Goblins aber doch. Sie drehten uns die Hände auf den Rücken oder zerrten uns einfach so den Weg entlang. Dann brachten sie uns zu ihrem Anführer, der viel größer und noch hässlicher war als sie. Und was tat er? Er sang ein Lied. Ein Lied darüber, welch schreckliche Qualen uns hier erwarteten, aber wenn ich ehrlich bin, war das Lied selbst schon ziemlich schlimm.
Als der Goblinkönig einen kleineren aufspießte und von sich schleuderte, machte ich reflexartig einen Schritt zur Seite. Dabei stieß ich gegen jemanden, zu meinem Glück war es kein Goblin, sondern Kili.
"Bleib in meiner Nähe", flüsterte er mir zu und zog mich zu sich. Ich verkniff es mir, anzumerken, dass ich auf mich selbst aufpassen konnte, und tat zur Abwechslung einfach mal das, was er sagte.
Als das Lied zu Ende war, setzte der Goblinkönig sich wieder auf seinen Thron. "Geht ins Ohr, nicht wahr? Eine meiner eigenen Kompositionen!", prahlte er. Ich rümpfte nur die Nase.
"Das ist kein Lied, sondern eine Abscheulichkeit!", rief Balin. Die meisten Zwerge stimmten ihm lauthals zu, Kili war zur Abwechslung mucksmäuschenstill und gab keinen Ton von sich.
"Abscheulichkeit, Gnadenlosigkeit, Grausamkeit - das ist alles, was ihr hier unten findet", stellte der Goblinkönig klar.
Im nächsten Moment wurden wir von den Goblins durchsucht und unsere Waffen wurden uns abgenommen. Dabei wurde ich schon eher begrabscht, da ihre kleinen Hände an Stellen waren, an die sie nicht gehörten. "Hey, untersteh dich!", keifte ich und schlug einem Goblin, der seine Hände an meinem Hintern hatte, mit der Faust ins Gesicht, sodass er ein paar Schritte zurücktaumelte und mich wütend anfauchte.
"Guter Schlag." Bofur schien tatsächlich etwas beeindruckt."Was hat euch in diese Gegend geführt?", verlangte der Goblinkönig zu erfahren.
Thorin machte Anstalten, vorzutreten, doch Oin hielt ihn zurück. "Keine Angst, Freunde. Ich mach das schon."
"Das kann ja heiter werden", murmelte ich.
"Keine Lügen, ich will die Wahrheit!", rief dieses Mistvieh aus. "Die reine Wahrheit!"
"Du musst schon noch ein bisschen lauter sprechen", sagte Oin und hielt dieses komische Ding hoch, das ihm beim Hören half. "Deine Brut hat meinen Trichter zertrampelt!"
Wütend stand der Goblinkönig auf und ging auf ihn zu. "Ich zertrample noch mehr als deinen Trichter!" Da blieb sein Blick an mir hängen, scheinbar hatte er mich vorher noch nicht bemerkt. "Dreizehn Zwerge und ein Mädchen?" Er lachte laut auf. "Jetzt wird es aber interessant." Ich spürte, wie Kili schützend seinen Arm vor mich hielt, und verdrehte die Augen.
"Sag mir, Weib... Warum seid ihr Leute wirklich hier?"
Unbeeindruckt erwiderte ich seinen Blick. "Glaubt mir, wir sind sicherlich nicht freiwillig Zeugen Eurer erbärmlichen Gastfreundschaft!"
Der König knurrte und wäre sicherlich auf mich losgegangen, wäre Bofur mir nicht zur Hilfe gekommen. "Wenn du noch mehr wissen willst, dann solltest du mit mir reden!", rief er und zog so die Aufmerksamkeit auf sich. Dabei schob er mich unauffällig hinter sich. "Wir waren auf einer Straße", begann Bofur zu erzählen. "Es war eigentlich mehr Weg als Straße. Ach, was sag ich, Weg! Wenn ich recht überlege, war es eigentlich nur ein Pfad! Na jedenfalls waren wir auf dieser Straße - also dem Weg oder Pfad - und plötzlich nicht mehr! Und das ist das Problem, weil wir, ähm, schon letzten Dienstag in Dunland sein sollten..." Hilfesuchend sah er die anderen Zwerge an und Dori sprang ein: "Um entfernte Verwandte zu besuchen!"
Bofur nickte schnell. "Ein paar Inzuchtgeschwister meiner Mutter-"
"Halt die Klappe!", brüllte der Goblinkönig, worauf sowohl Goblins als auch die Zwerge - außer Bofur - zusammenzuckten. "Für das Schweigen müsst ihr zahlen, mit unendlichen Qualen!" Jetzt geht das wieder los... "Bringt den Zerfleischer", befahl der König, "bringt den Knochenbrecher - fangt an mit dem respektlosen Mädchen!"
Noch bevor ich protestieren konnte, packten die Goblins mich und zerrten mich von Kili fort. "Nein!", rief dieser und wollte zu mir kommen, doch die Goblins ließen das nicht zu, ganz gleich, wie sehr Kili auf sie einschlug. "Lasst sie zufrieden!"
Ich wehrte mich mit Händen und Füßen, kam aber nicht frei. Sie warfen mich dem Goblinkönig vor die Füße und dieser zog mich am Haar auf die Beine, ließ aber nicht mehr los.
Ich glaubte, meinen Ohren und Augen nicht trauen zu können, als Thorin nach vorn trat und rief: "Wartet!"
"Wen haben wir denn da?" Die Augen des Goblinkönigs weiteten sich, er zog noch fester an meinem Haar, riss meinen Kopf in den Nacken. Ich biss die Zähne zusammen und funkelte ihn an. "Seht euch das an! Thorin, Sohn des Thrain, Sohn des Thror, König unter dem Berge!" Spöttisch deutete der Goblinkönig eine Verbeugung an.
"Lass das Mädchen gehen", verlangte Thorin ruhig.
Der große Goblin legte den Kopf schief. "Habe ich das nicht erwähnt? Ihr habt gar keinen Berg mehr und du bist auch kein König, was dich im Grunde, zu einem Niemand macht. Und von einem Niemand nehme ich keine Befehle entgegen!" Ein hässliches Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. "Ich kenne jemanden, der einen hübschen Preis für deinen Kopf zahlen würde - und nur für den, ohne noch etwas dran." Ich sog die Luft ein, als der König einmal kräftig an meinem Haar riss. "Ergib dich freiwillig, und ich lasse sie los", behauptete er. "Ehrenwort."
"Nein, Thorin!", rief ich.
"Vielleicht weißt du ja, von wem ich spreche", fuhr der Goblin ungehindert fort. "Es ist ein guter alter Feind von dir... Ein bleicher Ork auf einem weißen Warg!"
"Azog der Schänder wurde vernichtet. Er wurde im Kampf getötet, vor langer Zeit!", knurrte Thorin.
"Du denkst also, seine Zeit als Schänder ist vorbei, ist das so?" Der Goblin lachte und stieß mich nach vorn, worauf Thorin mich auffing. Er sagte nichts, als Fili meine Hand nahm und mich eilig zu sich zog. "Geht's dir gut?", fragte er besorgt. Ich nickte nur, machte mir weniger Sorgen um mich selbst. Dieses Mistvieh würde meine Freunde foltern!
Während die Goblins irgendwelche Folterwerkzeuge anschleppten, sang ihr König eine weitere seiner eigenen Kompositionen. Plötzlich wichen die Goblins zurück, sie hatten Thorins Schwert aus der Scheide gezogen und es erkannt.
Das hinderte sie jedoch nicht daran, mit Peitschen auf uns zuzugehen.
"Fass sie nicht an!" Kili wollte einen Goblin von mir stoßen, worauf sie mit ihren Peitschen auf ihn einschlugen.
"Nein!", kreischte ich, zuckte zusammen, als ein brennender Schmerz durch meinen Rücken fuhr. Nochmal und nochmal, doch ich schaffte es, nicht zu schreien. Diese Genugtuung würde ich ihnen nicht geben.
"Tötet sie!", rief der Goblinkönig. "Tötet sie alle!" Er deutete auf Thorin. "Schlagt ihm den Kopf ab!"
Plötzlich erhellte ein grelles Licht die Goblinhöhle und wir alle, auch die Goblins, wurden zu Boden geschleudert. Ich wusste, wem wir das zu verdanken hatten, und wäre ihm am liebsten in die Arme gefallen.
Es war Gandalf.
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↬ 𝐓𝐈𝐀 // 𝐊𝐢𝐥𝐢, 𝐓𝐡𝐞 𝐇𝐨𝐛𝐛𝐢𝐭 *not yet edited*
Fanfiction»ʜᴇʀ, ʙᴇᴄᴀᴜꜱᴇ ꜱʜᴇ ᴍᴀᴋᴇꜱ ʟɪꜰᴇ ᴘᴏᴇᴛʀʏ. ꜱʜᴇ ᴛᴜʀɴꜱ ᴇᴠᴇʀʏ ʙɪᴛ ᴏꜰ ɪᴛ ɪɴᴛᴏ ᴀʀᴛ.« - ʙᴜᴛᴛᴇʀꜰʟɪᴇꜱ ʀɪꜱɪɴɢ [ᴛʜᴇ ʜᴏʙʙɪᴛ] [ᴋɪʟɪ x ᴏᴄ] [ɢᴇʀᴍᴀɴ ꜰᴀɴꜰɪᴄᴛɪᴏɴ]