La nuit tous les chats sont gris.
— JEONGGUK
Ich halte den Atem an.
Ich weiß nicht genau warum.
Irgendwie ist mir gerade danach.Es drückt auf meinen Hals und ich spüre wie das Blut in meinem Kopf pulsiert. In meinem Körper.
Ich atme leise aus, bevor Taehyung es bemerkt.„Lass das!"
„Was?"
„Du denkst."
„Ich denke nicht", antworte ich, was der Wahrheit entspricht.
„Lüg mich nicht an."
„Ich würde dich nie anlügen", antworte ich, was nicht der Wahrheit entspricht.Taehyung seufzt und ich lege mein Kinn auf das Armaturenbrett, um den Regentropfen dabei zuzusehen, wie sie an die Windschutzscheibe knallen und versuchen so schnell wie möglich herunterzulaufen, bevor der Scheibenwischer sie erwischt.
Taehyung fährt wie ein blutiger Anfänger (was eventuell daran liegt, dass er einer ist) und ich schlucke schwer, als zwischen dem Sturm vor uns auf der Landstraße auf einmal ein riesengroßer LKW auftaucht.
„Ich seh's, Jeongguk", höre ich vom Fahrersitz und senke ertappt den Blick auf meine alten, abgetragenen Turnschuhe. Sie waren einmal zirkusrot gewesen, aber dann hatte ich angefangen sie auf der Straße zu tragen.„Und damit mein ich dich und den Laster."
„Ich hab nie etwas infrage gestellt", murmel ich, doch er lacht nur leise.
„Du stellst dein ganzes Leben infrage."
„Stimmt doch gar nicht."Ich sehe auf, beschämt, weil ich zu schnell reagiert hatte, als dass diese Aussage glaubwürdig erscheinen könnte, doch Taehyung grinst nur still vor sich hin.
Eine Hand auf dem Lenker, mit der anderen stützt er seinen Kopf, als wäre er müde.
Er sieht so entspannt aus, dass ich für einen Moment alles vergesse.Auf seiner Nase sitzt seine Brille und er hat seine feuerroten Locken mit einem Zopfgummi gebändigt, was ein wenig albern aussieht.
„In welcher Richtung liegt Süden?"Ich zögere kurz, sehe zu dem dunkelgrauen Himmel an dem die Blitze zucken und der Donner durch das Auto hindurch grollt, wie ein hungriger Wolf.
„Ich weiß nicht. Es regnet."„Das Unwetter kommt von da. Mit ein bisschen Glück sind wir die ersten, die die Sonne wieder sehen."
„Tae, es ist drei Uhr nachts."Er lacht und die grüne Büroklammer an seinem Ohr tanzt mit der Bewegung seines Kopfes.
Taehyung hat nur ein Ohrloch und weder genug Geld für ein zweites, noch für richtige Ohrringe.
Ich hatte ihm zu seinem Geburtstag ein Paar geschenkt, aber er hat sie verloren, als wir zwei das erste Mal abgehauen sind.„Das ist der Witz an der Sache. Denk mal ein bisschen weiter, Guk. In welche Richtung liegt Süden?"
Ich schlucke erneut und sehe wieder aus dem Fenster, in der Hoffnung in all dem grau und den silbernen Regentropfen etwas zu sehen, was uns weiterbringt.
Doch da ist nichts. Rein gar nichts.Ich bekomme eine Gänsehaut, als ich erneut zu Taehyung blicke, der immer noch brav hinter dem Laster herfährt und mich erwartend ansieht.
„Ich würde sagen..."
Unsicher hebe ich meine Hand und deute geradeaus.
„...da?"„Falsch."
Mir bleibt gar keine Zeit mich auf irgendetwas vorzubereiten, da legt Taehyung eine Vollbremsung hin und ich werde in den Gurt geworfen, der mir die Luft abschneidet.
Ohne auf mein Keuchen zu achten, reißt der Ältere das Lenkrad herum und fährt rechts von der Landstraße herunter, auf das abgeerntete Feld.„Dein Blick ging nach da. Mach es dir nicht immer zu leicht."
„Du bist irre."
„Irre... Genial... wo ist da der Unterschied?"Ich verdrehe die Augen und kralle mich an den Griff an meiner Tür, während der alte Wagen über das Feld holpert und dabei Geräusche von sich gibt von denen ich mir lieber nicht ausmalen will, wozu sie gehören.
Taehyung war schon immer so und zugegeben überrascht mich diese Aktion wenig.
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Sunkissed ⇢ Taekook Oneshot
Fanfiction„La nuit tous les chats sont gris." „Gesundheit?" „Französisch..." „Und?" • boy x boy • taekook • fluff ?