Zwischen Callboys und Vorgesetzten

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In einer Seitengasse von Pier 104, 00:15 Uhr Ortszeit....

„Na toll – das ist einer der Momente, wo man sich wünscht weit weg zu sein und nicht gleich mit der Tür ins Haus zu fallen. Ich denke diese Bilder bekomme ich nicht mehr aus meinem Kopf."

Jack kam schon mit gemischten Gefühlen in das heruntergekommene Haus, was die richtige Adresse von diesem Benny zu sein schien. Die Haustür war nicht gerade stabil und so genügte es, eben solche mit einem beherzten Tritt zu öffnen; sehr zum Missfallen der beiden Männer, die sich ihrer gekauften Liebe hingaben. Benny hatte nämlich einen Kunden, den er verwöhnte.

„Was?! Ey was soll der Scheiß? Wer bist Du?", rief Benny entsetzt

„Erst einmal stelle ich hier die Fragen und nicht Du kleiner Bastard und zweitens – komplimentiere deinen Kunden bitte hier raus und BITTE! Ziehe dir was Ordentliches an, bevor ich kotzen muss."

Benny wandte sich zu deinem Kunden und flüsterte:

„Ist wohl besser wenn du gehst – ruf mich später noch einmal an"

Eher missmutig und mit einem verachteten Blick, auf Jack gerichtet, verließ der fremde Mann die Wohnung und schloss die Türe hinter sich.

„Bist Du endlich soweit?", fragte Jeffi ungeduldig. Benny war in seinen Augen sehr schwerfällig, was ihm kostbare Zeit raubte.

„Ist ja schon gut maan! Hast du eigentlich eine Ahnung, dass du mir grad meinen Ruf ruiniert hast – wer bist du eigentlich?"

„Aha Kanalratten haben also einen Ruf. Pass auf, dass ich dich nicht wegen Schwarzarbeit dran kriege. Hast überhaupt einen Gewerbeschein für dein Sexangebot?"

Benny wurde wütend und sprang auf, um Jack an den Hals zu gehen. In dessen Augen entflammte das Feuer des absoluten Zorns.

„Jetzt pass mal auf Du Arschlo...." , weiter kam der Callboy nicht, denn in diesem Moment spürte er den kalten Lauf von Jeffis Halbautomatik an seiner Stirn.

„Was?! Nette Pistole nicht? Willst du ein weiteres Loch zum ficken zwischen deinen Augen?"

„Ist ja schon gut – reg dich ab! Ok? Ich bin ja schon ruhig."

„Brav. Jetzt setzte dich da auf den Stuhl und höre mir mal für einen Moment zu."

„Ich....", zögerlich und etwas benommen nahm Benny Lincoln einen kleinen Stuhl zur Hand und setzte sich.

„Wir es denn bald mal was?! Übrigens mein Name ist Detektive Jack Jefferson – Police Department Helligenstadt."

„...und du hast Druck und möchtest gerne...", der Callboy fing an zu grinsen.

„Oh Scheiße nein! Du Schwuchtel. Ich will lediglich ein paar Infos von dir."

„Was willst du...?"

„Wir kennen beide Sara Housten?"

Die Augen von Benny weiteten sich – offenkundig wusste er worauf sein Gegenüber anspielen wollte.

„Oh Du meinst diese Reporterin? Ja die hat mir eine Stange Geld gegeben für irgendeine Disk."

„Ja! Und eben diese Disk war recht interessant. Wusstest Du was da drauf war Bennyboy?"

„Keinen Schimmer. Ich hatte diese von einem meiner letzten Kunden entwendet. Der Typ wollte nicht bezahlen und ich...."

„Ja, ja schon gut – also es war was höchst Brisantes da drauf und ich möchte wissen, Du kleiner Erotiksalamander, wer dieser Kunde war, dem Du diese Disk entwendet hast?"

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