Kapitel 15

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Gestern Abend gingen wir noch zum Arzt. Wir gaben vor, eine Routine- Untersuchung machen zu wollen, aber eigentlich wollten wir ja wissen, ob die Säure mich geschädigt hatte. Das Ergebnis war so, wie ich es erwartet hatte: Es war alles in bester Ordnung. Manchmal war das wirklich unglaublich: Wenn normale Menschen bei Berührungen mit der Säure gestorben wären, habe ich nicht die kleinste Wunde.

Heute war Donnerstag. Ich saß in der Schule bei der sechsten Stunde. Leider hatten wir heute Nachmittagsunterricht. Irgendwie musste ich mich davonschleichen. Ich bemerkte, dass mein Shirt etwas nach oben gerutscht war, sodass man mein Kostüm sehen konnte. Wie lange war das schon so? Hoffentlich hatte es keiner bemerkt. Wenn meine Klasse herausgefunden hätte, dass ich Supergirl bin! Das wäre schlimm gewesen! Ich musste aus der Schule raus, sonst wurde das Alles nichts. ,,Kerstin, ich muss jetzt weg", flüsterte ich ihr am Ende der Stunde zu, ,,Ich weiß, ich habe sowas noch nie gemacht, mich von der Schule schleichen, aber es ist echt wichtig! Ich erzähle es dir morgen. Kannst du dir bitte, bitte, bitte eine Entschuldigung für mich ausdenken?"
Kerstin schaute mich etwas ungläubig an, doch dann willigte sie ein. Sie war eine super Freundin, da verzieh ich ihr auch, dass sie mich vor den anderen runtergemacht hat.

Ich schlich mich aus der Schule, als wäre das ganz normal und sls hätte ich gar keinen Unterricht. Ich lief zur Bank. Sie lag mitten auf dem Marktplatz. Diese Gangster fühlten sich echt sicher. Ich ging in eine kleine Gasse, wo ich meine Hose und mein Shirt auszog. Es war Punkt 15.00 Uhr. Ich wartete etwas, weil ich die Gangster in der Bank überraschen wollte. Nach fünf Minuten ging ich rein. Die Gangster waren noch nicht da. Sie waren zu spät! Ich lief nochmal raus. Nach zehn Minuten sah ich die Gangster kommen. Der Boss war dieses Mal auch dabei. Sie waren eine Viertelstunde zu spät! Darauf kam ich auch in die Bank. Sie befahlen gerade den Bankdirektor, die Hände hoch zu nehmen. ,,Wirds bald", sagte Blondi nach einer Zeit. ,,Was soll das, Sie haben doch nichtmal eine Waffe!", meinte der Direktor. ,,Na, dann müssen wir selber eingreifen", kündigte der Boss an. ,,Stopp", rief ich, ,,halten Sie sich die Nase und die Ohren zu. Und machen Sie vorsichtshalber auch noch die Augen zu! Ich weiß noch nicht, wie es wirkt, aber wenn Sie es tun, kommt nichts in Ihren Körper" ,,Nicht die schon wieder!", stöhnte Bärti. Der Direktor bewegte sich ein Stück. ,,Sag mal, was soll das hier eigentlich? Ist das ein Spiel oder was?" ,,Tun Sie es! Wenn Sie es nicht machen, dann zeigen Sie diesen Leuten bereitwillig den Tresor und geben Ihnen das ganze Geld!" Der Boss setzte an, um den Direktor einen Befehl zu geben. ,,Laufen Sie weg! Ich kümmere mich um sie!", rief ich. Der Direktor lies sich dies nicht zweimal sagen und stürzte durch die Tür. ,,Jetzt sind es nur noch wir", sagte ich. ,,Das macht jetzt auch keinen Unterschied mehr", sagte der Boss, ,,dann musst eben du den Tresor öffnen. Ich weiß, dass du es kannst. Mit dieser komischen Stärke, die du hast" Er nahm das Gerät wieder und drückte selbstsicher mit einem hämischen Grinsen auf den Knopf. Doch nichts passierte. ,,Bei mir wirkt es nicht!", sagte ich triumphiert. Das hatte ich schon erwartet. Die Quelle war wahrscheinlich die Flüssigkeit und wenn ich sie ungeschädigt berühren kann, dann wirkt es bei mir wahrscheinlich auch nicht. ,,Wollt ihr gleich gehen, oder soll ich euch dazu bringen", sagte ich und ballte dabei die Fäuste, als Geste, damit die wussten, was ich damit meinte. ,,Wie hast du das mit dem Gerät rausgefunden?", fragte Bärti. ,,War ganz einfach", Ich bereitete mich schon mal auf meine 'Supertelekinese' vor, ,,Wer, glaubst du, war das gestern am Haus?" Bärti murrte etwas. ,,Ein paar Fragen habe ich aber noch: Wie habt ihr das mit dem Gerät rausgefunden? So schlau seht ihr nämlich gar nicht aus", sagte ich. ,,Drei Monate im Labor und sehr viele Versuche. Hat ein paar Opfer gebracht", antwortete der Boss. Hatte ich das richtig verstanden? Haben sie Menschen umgebracht? Oder war das nur ein Bluff und er wollte mir Angst machen? Ich hoffte es jedenfalls. ,,Erzählunge ihr nicht alles, Colin!", schimpfte Bärti. Jetzt war auch meine zweite Frage geklärt, nämlich wie der Boss hies. ,,Sie wird es sowiese niemand mehr erzählen", sagte Colin. Er wollte mir schon wieder Angst machen. ,,Was sind deine anderen Fragen?", wollte Colin wissen. ,,Da wäre noch: Warum genau seid ihr in das Labor eingebrochen?", sagte ich. ,,Es war das einzige Labor, wo es die Säure gab", antwortete Blondi gleichgültig. Das machte Sinn. ,,Wenn dann alle Fragen geklärt sind..." Colin setzte zum Schlag an. Ich wich gekonnt aus. ,,Sie können also auch kämpfen", staunte ich. Eigentlich war der Kampf ziemlich unfair. Sie waren zu dritt, ich war allein. Ich sammelte meine Kräfte und traf Colin mit meiner 'Supertelekinese'. Er fiel geschwächt zu Boden. Bärti und Blondi griffen von zwei Seiten an. Ich sprang hoch und trat beim Sprung Bärti mit dem linken Bein und Blondi mit dem rechten. Blondi stand sofort wieder auf, doch ich schubste ihn, sodass er gegen eine Wand fiel, die zusammenbrach. Auf ihn bröckelten Steine. Ich trat nocheinmal Bärti, der gegen einen Bankautomaten fiel, der ebenfalls kaputt ging. Nun quoll das Geld daraus hervor. Das sah bestimmt lustig aus, denn es regnete Geld. Dagobert Duck und so manch einen Bankräuber hätte es gefreut. So wie Dagobert fühlte ich mich gerade. Ich war Dagobert, die Gangster die Panzerknacker. In der Zwischenzeit hatte sich der Boss aufgerappelt und hob ein Trümmer der Wand auf. Er wollte mich schlagen, doch mit der Telekinese schleuderte ich es in die Gegenrichtung. Nun waren sie alle besiegt. Colin stand zwar auf, doch er blas zum Rückzug. Die drei Gangster sammelten noch ein paar mickrige Scheinchen auf und verschwanden darauf. Ich rannte ihnen hinterher, doch irgendwann verlor ich sie. Verfolgungsjagden musste ich echt noch üben. Es ärgerte mich, dass sie mir entkommen waren. Aber immerhin hatte ich vergindert, dass die Bank Millionen von Euros verloren hat.

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