Die nächsten Tage gingen ähnlich entspannt und sorglos dahin, als mich drei Tage nach Weihnachten Sirius schon früh weckte. Wir zogen uns um und machten uns noch schnell im Bad fertig, dann zog mich Sirius ohne ein Wort zu sagen aus dem Gemeinschaftsraum in Richtung Küche. "Wollen wir etwa in der Küche reden?" fragte ich irritiert. "Ich hab das gestern Abend alles ein bisschen vorbereitet... und weil ich mir dachte, dass wir, wenn wir gerade mitten in der Erzählung sind, keine Lust haben zum Mittagessen oder sowas zu gehen, hab ich beschlossen, in der Küche zu fragen, ob sie uns was verbreiten können." Nun waren wir in der Küche angekommen und Sirius öffnete sie. 'Natürlich konnten sie was vorbereiten' dachte ich mir, als auf einem der Tische ein riesiger Picknickkorb mit allem möglichen zu Essen darin. Sirius bedankte sich schnell bei den Elfen, bevor sie uns zu lange aufhalten können, und zusammen gingen wir Richtung Nordturm. "Du willst auf den Nordturm? Da ist es bestimmt Eiskalt" meinte ich doch er lächelte nur. Schließlich stieß er die Tür nach draußen auf und ich machte mich auf das schlimmste gefasst, aber... es war angenehm frühlinglich warm. "Wie hast du das gemacht?" fragte ich und beobachtete, wie der Schnee um uns herumtanze und mir trotzdem warm war. "Es war gar nicht so kompliziert" meinte er verlegen "Es ist eigentlich nur eine Wärmeglocke, die allerdings nur Menschen wärmt und achtundvierzig Stunden hält. Remus hat mir den Zauber verraten." Ich gab ihm einen leichten Kuss und fragte dann vorsichtig "Fängst du bitte an?" Er nickte und wir setzten uns wie immer auf das Geländer und schauten uns den Sonnenaufgang an. Dann fing er an zu erzählen.
Sirius Vergangenheit:
Wir glitten über den See auf Hogwarts zu. Hier würden wir jetzt also sieben Jahre Unterricht haben. Hinter mir im Boot saßen meine Cousine Bellatrix und mein Bruder Regulus. Die beiden flüsterten, wahrscheinlich über mich. Ich hatte daheim wieder Stress mit Dad. Er hat mich angeschrien. Er meinte, bei mir sei was falsch im Kopf, dass ich mich immer so gegen meine eigene Familie stelle. Er sagte, ich soll mich anstrengen nach Slytherin zu kommen - wie unsere ganze Familie - ansonsten wüsste ich ja was passiert. Ja, das weiß ich. Man wird von der Familie nicht mehr als vollwertiger Black angesehen. Ich starrte auf das Schloss vor mir. Ich will aber nicht nach Slytherin.*Zeitsprung*
"Sirius Black! Komm SOFORT her!" "Ich will deine scheiß Todesser-Freunde nicht kennenlernen!" schrie ich zurück. "Wenn du schon nichts mir deiner Familie zu tun haben willst, MUSST du aber mit Voldemort was zu tun haben!! Ihm kannst du nicht einfach den Rücken zukehren!" "Doch kann ich!!" knurrte ich. Ich will mit diesem kranken Mörder nichts zu tun haben. Wie gerne wäre ich jetzt bei den Potters...
Da wurde meine Zimmertür aufgerissen und jemand schie "CRUCIO!" Mich packte ein unglaublicher Schmerz, der meinen ganzen Körper zu erdrücken schien. Stumm wand ich mich unter diesen unerträglichen Schmerzen. "Dafür, dass du deiner Familie den Rücken zugekehrt hat. Dafür, dass du Voldemort und seinen Gefolgsleuten den Rücken zugekehrt hast. Dafür, dass du immer mehr wie ein dreckiger Gryffindor wirst. Dafür, dass du es nicht würdig bist, den Namen Black zu tragen." sagte mein Vater ganz ruhig, während er mir diese unglaublichen Schmerzen zufügt.
Ich schaute noch einmal ob ich alles eingepackt habe, denn zurückkehren werde ich nie wieder, dass stand fest. Als ich mir sicher war, das ich alles hatte, zerrte ich den Koffer die Treppe herunter. Es war mitten in den Sommerferien vor dem vierten Schuljahr. Ich brauchte ein bisschen, bis ich unten ankam und natürlich war ich nicht unentdeckt geblieben."Was soll das werden?" fragt Regulus hinter mir "Bis zum 1. September dauert es noch ein bisschen." "Ich weiß, Reg. Lass mich einfach in Ruhe. "Wohin willst du?" "Ich ziehe zu den Potters, es ist alles bereits ausgemacht." erkläre ich kalt. Ich war inzwischen unten im Flur angekommen, als ich meinen Vater hörte "Du ziehst zu diesen dreckigen Potters?!" "Ja!" fauchte ich "Und du kannst mich nicht aufhalten!" Nur noch Meter trennten mich von der Haustür. "Das kann ich leider nicht zulassen. Imperio!" rief er und befahl dann "Sirius Black, geh nach oben in dein Zimmer!" Ich machte willenlos einen Schritt Richtung Treppe. Dann bremste ich mich. Schweiß trat mir auf die Stirn, als ich anfing, gegen den Befehl zu kämpfen. Ich stand stocksteif da und konzentrierte mich. "Geh in dein Zimmer, Sirius!" sagte mein Vater warnend. Doch ich rührte mich immer noch nicht von der Stelle. Dann machte ich rebellisch einen Schritt Richtung Tür, und damit schien der Zauber gebrochen. Mein Dad und Regulus schauten mich ungläubig an. Ich riss mich zusammen, nahm meinen Koffer und verließ ohne ein Wort mein bisheriges Zuhause.
Allies Sicht:
Gebannt hatte ich ihm gelauscht, während die Sonne aufgegangen ist. Inzwischen hatte es auch aufgehört zu schneien und das kalte Sonnenlicht glitzerte im frischen Schnee. Von hier oben konnte man das gesamte Hogwarts-Gelände überblicken. Es sah wirklich traumhaft aus. Sogar der schwarze See war an den Rändern eingefroren. Als er mit seiner Geschichte geendet hatte, lauschten wir beide der friedlichen stille. Das Ganze Schloss wirkte wie im Dornröschenschlaf. Nicht mal ein Vogel zwitscherte. Ich sagte nicht so etwas wie 'Mein Beileid', 'Tut mir leid' oder 'wie schrecklich'. Das wären hohle Worte, nur heiße Luft, die ihm auch nicht helfen würden. Statt dessen umarmte ich ihn und haucht "Danke für deine Aufrichtigkeit" (naa? Wer kennts? :D). Es waren hier irgendwie die richtigen Worte. Er erwiederte meine Umarmung und nickte langsam. "Wollen wir etwas essen?" fragte er, und als ich nickte kletterten wir wieder vom Geländer des Turmes und gingen zu unserem Picknickkorb. Dort genossen wir ein leckeres Mittagessen der Elfen. Ich hatte noch einige Fragen "Wie ist dein jetziges Verhältnis zu Regulus?" "Ganz gut... wir sagen uns halt hallo und tschüß und ab und zu noch ein bisschen Smaltalk. Immernoch besser als das Verhältnis zu meinem Vater oder zu Bellatrix." Sein Blick verdüstete sich. "Und du wohnst immer noch bei James?" "Ja" antwortete er "bei den Potters wurde ich wie ein Sohn aufgenommen. Mr. und Mrs. Potter sehe ich schon mehr als meine Eltern als meine richtigen Eltern." Ich nickte und trank einen schluck Kürbissaft. Eigentlich hatte ich noch eine Frage zu seinen Eltern, aber ich wolllte nicht bohren. "Ach, frag schon..." meinte er, als könnte er Gedanken lesen. "Vermisst du deine Eltern?" "Hm... eigentlich eher nicht. Die Potters sind wie eine neue Familie für mich - eine Familie, die ich mir immer gewünscht hatte." Ich nickte. Inzwischen waren wir mit essen fertig und hatten uns wieder auf's Geländer gesetzt. Er schaute mich erwartend an. Jetzt würde ich gleich eine Sublade meines Lebens öffnen, die ich eigentlich sorgfältig verschlossen hatte. Ich atmete noch ein mal tief ein und begann mit ruhiger, emotionsloser Stimme zu erzählen.
Allies Vergangenheit:
Ich stand das erste mal in der riesigen, ritterlichen Empfangshalle der Lacrimata. Das wird also meine Schule für die nächsten acht Jahre werden (jaa an der Lacrimata hat man 8 Jahre Unterricht). Ich stand allein in dem Strom aus Schülern um mich herum. Da sah ich ein paar Mädchen die mit mir in einem Jahrgang sein werden. Zögerlich ging ich auf sie zu. Doch da bemerkte mich eine und machte die ganze Gruppe auf mich aufmerksam. Jetzt drehten sich alle zu mir um und starrten mich böse an. Einen großes Mädchen in der Mitte lachte "Was willst du den hier, du kleine, magere Kirchenmaus" Alle anderen lachten und ich starrte an mir herunter. Ich war wirklich extrem mager, man konnte sogar meine Rippen zählen. Außerdem war ich sehr klein und hatte große braune Augen. Als sie sahen, wie mich ihre Aussage verunsicherte, lachte sie noch mehr. Ich taumelte einen Schritt zurück und die Große zischte "Verpiss dich, Kirchenmaus! Du bist hier nicht erwünscht!"*3 Jahre später*
Seit jenem ersten Tag bin ich Einzelgängerin. Natürlich nicht freiwillig, sagen wir man ließ mir keine andere Wahl. Ich wurde echt heftig gemobbt, doch darüber schwieg ich mich aus. Seit ich in der 3. Klasse mal zusammengeschlagen wurde, weil ich von dem Mobbing meinem Bruder erzählt hab, sagte ich lieber nichts mehr. Außer mit meinem Bruder konnte ich auch mit niemandem darüber reden, dafür hatte "Sie" gesorgt. Allerdings wurde es noch schlimmer...
Ich wachte auf und stellte fest, dass ich allein in meinem Bett lieg. Nach der letzten Nacht hatte ich ein komisches Gefühl... Ich hatte gestern mein Erstes Mal, allerdings war es anders, als ich es mir vorgestellt hatte... irgendwie unromantischer. Ich fand eher das es fast an Vergewaltigung grenzte. Ich hatte unglaubliche Schmerzen. Somit war ich fast froh, dass ich heute allein aufwachte. Nachdem ich mich fertig gamacht hatte, ging ich in den Speisesaal. Dort traf ich Damian - meinen Freund mit dem ich die letzte Nacht verbracht hatte. Ich ging auf ihn zu und wollte ihn umarmen, doch er schob mich angeekelt weg. "Was soll das werden?" fragte er und musterte mich distanziert. "Ähm... wie meinst du... ich meine... ähh..." "Stotter nicht so rum, du dummes Ding" fauchte er mich an. "Ähm... wegen letzte Nacht..." "Ach ja" antwortete Damian und zog mich zur Seite "Weißt du, Allie... mal abgesehen davon, dass niemand freiwillig mit dir schlafen würde... war das ganze gestern Nacht nur eine Wette. Dafür, dass ich mit dir geschlafen hab, hab ich einen Kasten Butterbier bekommen. Wobei ich eigentlich eher zwei verdient hätte... Auf jeden Fall ist es aus mit uns... nimms nicht zu persönlich... aber du bist eine Null im Bett." Mit diesen Worten schob er sich, ohne das ich noch was erwiedern konnte, an mir vorbei und verschwand im Speisesaal. Ich weiß nicht aber irgendwie musste ich lachen. Ich bekam einen Lachanfall, während schon Tränen über mein Gesicht rannen. In mir war irgendwas zu Bruch gegangen. Das war genau der Tag, an dem ich realisierte, dass Tiere wohl bessere Freunde waren als Menschen. Jedenfalls was mich betraf. Und seit diesem Tag war ich auch extrem misstrauisch gegenüber Jungs, die Anstalten machten, mein Herz zu erobern oder mit mir zu schlafen. Denn mein Erstes Mal hatte sich für immer in meinen Kopf gebrannt. Daran konnte keiner mehr was ändern.
Sirus Sicht:
Ich sah, wie sie sich Mühe gab, die Tränen zurückzuhalten. Sie hatte gerade mit ihrer Erzählung geendet. Jetzt war ich es, der sie stumm in den Arm nahm, während sie leise mein Shirt nassheulte. In mir drinnen spürte ich etwas... ich spürte Wut. Wir gerne würde ich diesem Damian, der ihr so wehgetan hat, eine auf's Maul geben. Vielleicht sogar mehrere. Und dieser Schlampe die sie seit dem ersten Tag gemobbt hat. Ich wirklich richtig wütend und musste mich dazu zwingen, mich zu entspannen. Ich muss jetzt für Allie da sein. Sie hatte sich anscheinend ein bisschen beruhigt und ich hielt sie ein Stück von mir weg, um sie zu mustern. Sie schaute verlegen weg. Inzwischen war auch die Sonne untergegangen also beschlossen wir, unser Zeug zusammmen zu räumen, damit wir das nicht im Dunkeln machen mussten, denn wir wollten uns noch ein bisschen den Sternenhimmel angucken. Als wir mit einpacken fertig waren, war ich mit Fragen dran. "Wie lief es nachdem... er dir gesagt hat das es nur eine Wette war?" "Na ja, nicht besser als vorher. Mit dem Unterschied das ich von nun an, außer im Unterricht, immer schwieg. Außerdem war mein Herz langsam kalt geworden gegen ihre Beleidigungen. Ich hab die ganze Welt einfach ignoriert." "Und da hast du deine besondere Beziehung zu Tieren gespürt? Weil du nicht mal mit deiner Familie darüber sprechen konntest?" Sie nickte und fügte flüsternd hinzu "Du bist der erste Mensch, dem ich diese Geschichte komplett und korrekt erzähle." Ich nickte "Danke" murmelte ich "Und noch eine Frage: Wie ist der volle Name und die Adresse von diesem Damian?" Sie lachte leise "Nein, den wirst du nicht umbringen oder zusammenschlagen. Den Aufwand ist er nicht Wert." Ich sagte nichts, ließ das Thema jedoch fallen. Wir hatten beide heute viel geleidet. Das wsr genug für einen Tag. Und als sie an meiner Schulter eingeschlafen war, hob ich sie vorsichtig hoch und trug sie zurück in den Gryffindorturm._______________
Soo heute etwas länger und trauriger... naja, ich hoffe es hat euch td ein bisschen gefallen :)
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Von Magie und Liebe
FanfictionAllie zieht mit ihrem Bruder und ihren Eltern von Deutschland nach England. Doch da sie kein gewöhnliches Mädchen ist, sondern eine Hexe, besucht sie von da an auch Hogwarts - und trifft auf Sirius Black. Ob Sirius es schafft, sie zu verführen? Und...