"Darf ich?", fragte Ares leise.
"Was hast du denn vor? Du solltest dich doch nur von mir nähren, du Nimmersatt.", flüsterte sie.
"Genau das habe ich vor, Trina. Nur das."
"Dann darfst du natürlich, Ares."Sie merkte seine spitzen Zähne an ihrem Innenschenkel, wie er sie in ihr Fleisch stach. "Autsch", hauchte sie und wartete bis Ares fertig war. Er trank mehr als sonst. Dann kam er mit seinem blutverschmierten Mund hoch zu ihrem und küsste sie. Sie schmeckte ihr eigenes Blut, es schien etwas süßer und kräftiger im Geschmack zu sein, als gewöhnlich. Dann legte er sich neben sie. Trina robbte zu ihm ran, legte ihren Kopf auf seine Brust und ihr Bein angewinkelt über seine. Mit ihrer Hand streichelte sie über seine Brust. "Das fühlt sich gut an oder nicht Trina?", wollte er sicher gehen.
"Auf unerklärliche Weise schon", bestätigte sie ihm die traute Zweisamkeit noch, dann fielen ihr die Augen zu.Besonders lange schlief sie nicht, denn Ares schien von einen Albtraum in den nächsten überzugehen. Ständig murmelte er im Schlaf und bewegte sich hektisch. Teilweise schlug er um sich. Sie versuchte ihn zu wecken, vergeblich. Dann wurde es ihr zu viel. Sie stand leise auf und schlich so schnell es ihr möglich war zu Lucien seinem Bett. Die Sonne knallte durch das kleine Turmfenster. Noch konnte sie ihr nicht viel anhaben, außer Unwohlsein und Brandblasen. Ganz bald jedoch musste sie sich vor ihr hüten. Sie schob die Vorhänge von Luciens Bett zur Seite und klettertete umständlich hinein. "Lucien?", fragte sie leise. Er zuckte zusammen.
"Hmm? Was ist denn los? Trina?" Schlaftrunken und verwirrt blickte er umher.
"Sorry. Ares wälzt sich ständig umher und schlägt um sich. Da kann ich nicht schlafen."
"Achso, ja dann komm", sagte er und schlug seine Decke zurück, damit sie darunter kam. Sie legte sich dicht neben ihn und er deckte sie zu. Trina kuschelte sich an ihn, ihre Nase an seinem Hals und ihm zugewandt. Er drückte sie an sich und genoss ihre Nähe. Seine Nase vergrub er in ihrem duftenden Haar. So schliefen sie ein.Trina erwachte einige Stunden später wieder. Sie und Lucien hatten sich kein Stück bewegt. Er hielt sie immer noch fest im Arm. Trina hatte das Bedürfnis ihn zu küssen, widerstand jedoch kurz. Aber das Vampirblut in ihr verlangte nach körperliche Nähe. Sie ließ ihre Lippen sanft über seinen Hals gleiten, worauf er sie näher an sich drückte. Was wohl passiert, wenn ich das noch einmal mache?, fragte sie sich und testete das sofort. Sie spürte wie er eine Gänsehaut bekam und sie schraubstockartig festhielt. Das brachte sie zum Lächeln. Bis vor kurzem mochte sie Lucien gar nicht. Er kam immer ziemlich arrogant und besserwisserisch rüber. Dazu seine prägsamen saphirblauen Augen, mit denen er meistens auf einen herab zu blicken schien und seine unnahbare Art. Als das mit Ares und ihr anfing, etwa vor sechs Wochen, war er überhaupt nicht begeistert gewesen. Er hatte versucht, ihn von ihr weg zu lotsen, doch vergeblich. Und jetzt lag er selber eng umschlungen mit ihr in einem Bett, sogar in seinem eigenen Bett und beide nur mit Unterwäsche bekleidet. Erneut fuhr sie mit ihren Lippen an seiner zarten Haut am Hals entlang. Dieses Mal kam ein leises Aufstöhnen von ihm, dann öffnete er seine Augen, umfasste ihr Kinn und drückte es ein wenig nach oben, um sie küssen zu können. Er hatte viel weichere Lippen als Ares, küsste aber fordernder und bestimmter als er. Ein Kuss, der sofort nach mehr verlangte. Eigentlich. Es kam aber nicht zum Akt. Zwar legte er sich auf sie, der Kuss wurde immer intensiver und anregender und sie merkte, wie sich seine Männlichkeit, die zwischen ihren Beinen lag, erhärtete. Jedoch war er darauf bedacht, dass seine und ihre Shorts dazwischen blieben. Nach ein paar Minuten hörte er auf sie zu küssen.
"Verdammt Trina", stöhnte er in ihr Ohr, "wir müssen aufhören, ich kann mich sonst gleich nicht mehr beherrschen." Sie umschlang ihn mit ihren Beinen und rieb sich an ihn pressend einfach weiter. "Ernsthaft Süße, ich fick dich gleich! Du machst mich wahnsinnig", warnte er sie. Sie lachte leise und hörte abrupt auf.
"Danke", flüsterte er erleichtert und legte sich wieder neben sie. "Jetzt geh wieder zu Ares. Das ist sonst etwas irritierend, denke ich."
"Wahrscheinlich schon, stimmt", gab Trina zu und küsste ihn noch einmal kurz auf den Mund. Als sie sich umwandte, um aus dem Bett zu steigen, schubste er sie. Unsanft landete sie auf dem Boden. Dort blieb sie kurz sitzen. Lucien grinste sie an und Trina schüttelte den Kopf. Dann stand sie auf und ging zu Ares hinüber. Der lag mittlerweile fast quer in seinem 1,80m mal 2,00m Bett und hatte die Decke von sich gestrampelt. Sie hörte, wie Lucien ins Bad ging und musste unweigerlich lächeln.
Was war das nur mit ihm? Eigentlich wollte sie sich ganz auf Ares konzentrieren, aber Lucien...Es passierte einfach und sie fühlte sich zu ihm hingezogen.
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BlutsMacht - Die Zeremonie
VampireEin Internat in Nordamerika, das sich um die Vampirgeborenen, die Halblinge kümmert und sie von Kind an zu möglichst erfolgreichen und einflussreichen Vampiren formt. Genau auf diesem Internat durchlebt die 18jährige Trina gerade die "Verwandlungsph...