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Chan


Er fing doch tatsächlich an zu weinen.

Langsam kullerten stumme Tränen seine hübschen Wangen hinunter und es ließ mich kalt auflachen. Ich griff mir sein Gesicht mit einer Hand, packte es grob und zog dieses näher an meines. Seine Tränen schienen echt zu sein aber was dachte er damit zu bezwecken? Ich konnte seine Angst förmlich riechen. Es war nicht vorgespielt sondern echt. 


Dieser Junge war für mich ein Rätsel und ich konnte immer noch nicht nachvollziehen wieso er Gutes tun wollte. Gerade als Mensch für uns Schattenwesen. Wir waren mehr als nur unterschiedlich. Die Menschen wollten uns auslöschen damit wir keine Bedrohung mehr dar stellten. Wieso also sollte ausgerechnet einer von seiner Rasse uns helfen wollen?


Ich konnte ihm nicht ein Wort glauben. Für mich ergab das keinen Sinn.


„Denkst du, das hält mich davon ab dir weh zu tun? Für mich ist es immer verlockender dir die Kehle durchzubeißen und sie vor deine Füße zu spucken."


Es war ein Fehler mein Auftreten bedrohlicher zu machen indem ich ihm näher kam und unsere Gesichter dicht vor einander waren. Dieser Duft machte mich fertig und diese hübschen Augen taten es mir an. Sie sahen so unschuldig aus. Unschuldig und liebevoll..


Als mein Blick zu seinen Lippen glitt spürte ich diese Anziehung wieder. Dieser Drang in mir kam hoch ihm näher kommen zu wollen. Die Weichheit seiner Lippen war nicht zu ignorieren. Sie schauten so weich und süß schmeckend aus. Sein ganzes Gesicht strahlte nur vor Perfektion und ich hatte ihm den Atem geraubt mit meinem Auftreten. Sein Herz schlug so schnell gegen seine Brust. Ich konnte es pulsieren hören in seine Brust. Hätte ich es einfach heraus gerissen, wäre mit dem Zirkus ein für alle mal Schluss. Ich hätte nichts mehr zu befürchten und dieses Verbindungs-Ding wurde unterbrochen. Ja, es war so verdammt verlockend.


„Doch ich kann nicht.."


Ich säuselte es eher leise zu mir selbst als zu ihm, ließ ihn gleich darauf wieder los und trat ein paar Schritte zurück von ihm. Sofort atmete er erleichtert wieder aus, schloss seine Augen für einen Moment eh seine langen Wimpern wieder aufschlugen und er mich ängstlich beobachtete.

 

Seine Tränen stoppten und dennoch waren die Spuren noch auf seiner Wange zu erkennen. Irgendetwas in mir wollte diese weiche Haut berühren, ihm die Spuren weg wischen und diese sinnlich aussehenden Lippen küssen.


„Verrate mir deinen Namen."


Es schien als habe er seine Stimme für ein paar Sekunden verloren. Er wollte etwas sagen aber es kam nichts aus seinem Mund. Erst als er ein paar Mal verwirrt blinzelte, fand er seine Stimme wieder und gehorchte mir, verriet mir was ich wissen wollte.


„Minho.. Mein Name ist Minho"


Er hatte es nur leise gesagt aber ich hörte es trotzdem. Stumm nickte ich, biss mir leicht auf meine Unterlippe und haderte mit mir selbst. Wieso konnte ich ihm nur so schwer widerstehen? Wieso musste er so verlockend für mich sein? Mein ganzer Körper sehnte sich nach ihm. Alles schrie nach ihm!


„Minho also..", wiederholte ich leise und machte wieder die zwei, drei Schritte auf ihn zu, die noch fehlten um ihm wieder genau so nah wie vorher zu sein.


„Ich würde dich so gerne auseinander reißen aber ich kann nicht.. Dein hübsches Gesicht hat es mir angetan. Es ist so sanft und wunderschön.. Du bist so.."


Ich wusste nicht wie ich meine Gefühle in Worte fassen sollte. Dieser verdammte Geruch von ihm stieg mir immer wieder in meine empfindliche Nase und verdrehte mir schon wieder den Verstand.


Wie von allein hob sich meine Hand. Sofort kniff er die Augen zusammen nur um sie dann überrascht wieder zu öffnen, als er meine Finger auf seiner Haut spürte. Langsam strich ich über seine kalte Wange und alles kribbelte in mir. 


Ich sollte ihm aus dem Weg gehen, ihn ignorieren und leben lassen wie er es vorher tat. Doch ich konnte nicht! Diese verdammte Verbindung erlaubte es mir nicht! Ich musste ihn sehen, musste bei ihm sein sonst drehte mein Verstand durch und es stieß die Wut nur wieder in mir hoch.


Ich wollte das nicht! Ich wollte nur in Ruhe leben und ihn nie wiedersehen!


Ich knirschte mit den Zähnen als ich die Wut nicht mehr kontrollieren konnte. Meine Hand entfernte sich und ich ballte sich zu einer Faust. Er würde mir so viele Probleme bringen! Wie konnte bitte ein Menschenjunge mein Schicksal sein? Wollten mich eigentlich alle verarschen?


„Du bist ein verdammter Mensch!"


Und ich schlug einfach vor Wut nach vorne und konnte natürlich nicht sein Gesicht treffen. Meine Faust strömte an ihm vorbei und schlug ein großes Loch in die Mauer neben seinem Kopf. Er kam nicht zu schaden. Ich konnte einfach nicht und das machte mich so sauer.


Wutentbrannt zog ich meine Faust zurück, schüttelte die Staubreste herunter eh mein Blick zu diesem Menschen zurück glitt. Er schaute so verdammt ängstlich aus und ich bekam sofort den Drang ihn beschützen zu müssen.


Das war so lächerlich. Es war verdammt lächerlich und mein Hass auf ihn wuchs immer mehr.


Knurrend wandte ich mich von ihm ab. Ich musste so schnell wie es geht weg von hier! Nur weg.


Nur weg von ihm.


So ergriff ich wie beim letzten Mal auch die Flucht und hoffte wir würden uns ab heute nie wieder sehen. Meine Schwäche für ihn wurde immer stärker. Je länger er bei mir war, desto mehr verfiel ich ihm.. 


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𝒘𝒐𝒍𝙛𝒔𝒍𝒊𝒆𝒅☾┊𝙼𝚒𝚗𝙲𝚑𝚊𝚗✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt