feeling good as hell

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Jo

Meine Mom scheint unter meinem forschenden Blick förmlich zu schrumpfen. Innerlich frohlocke ich, jetzt habe ich sie genau da wo ich sie haben will. Eigentlich kann sie jetzt nichts mehr dagegen haben, dass Hailey und ich zusammen sind. Langsam wird das Schweigen zwischen uns unangenehm und ich würde am liebsten Hailey nehmen und abhauen, aber eine kleine dünne Stimme tief in mir drin sagt, dass das sehr kindisch wäre. Verdammt noch mal, ich bin erwachsen also sollte ich mich jetzt auch erwachsen benehmen. Ich ziehe einen Mundwinkel leicht nach oben, "vielleicht sollten wir uns erst mal setzen und reden." Meine Mom sieht mich an, als wenn mir Zuckerstangen aus meinem Kopf wachsen. Was ist los, hat sie noch nie eine erwachsene Frau gesehen die in der Lage ist, Konflikte in einer sachlichen Konversation zu lösen? Na gut, ich muss zugeben dass ich im Moment selbst nahe dran bin zu lachen, weil das wohl kaum das Bild ist, welches andere von mir haben. Hailey löst sich zuerst und zieht mich an den Tisch, meine Mom folgt und setzt sich uns gegenüber.

"Also Mom, seit wann geht das schon?" frage ich mit hochgezogener Braue. "Ich .... noch nicht lange, ich habe mich lange gewehrt," gibt sie leise von sich. "Anscheinend nicht hart genug," gebe ich sarkastisch von mir, was mir einen Schlag auf den Hinterkopf von Hailey einbringt. Empört sehe ich sie an, ich dachte sie wäre auf meiner Seite. Sie schüttelt nur den Kopf, "ich weiß dass es schwer ist zu widerstehen, wenn einem das Herz etwas anderes sagt," beginnt sie. "Vielleicht verstehst du uns besser, wenn du noch mal drüber nachdenkst," fährt sie leise fort. Kluger Schachzug, das ist mein Mädchen. "Mom, meinst du wirklich ich wollte das? Eigentlich fand ich mein Leben immer recht angenehm aber erst Hailey hat mir gezeigt, was mir fehlt," schieße ich hinterher. "Ich liebe Hailey und daran kannst auch du nichts ändern," erkläre ich mit weicher Stimme, wende mich zu Hailey und küsse sie kurz. "Jo, auch wenn sie dir verzeiht, du hast Mist gebaut und sie betrogen," führt meine Mom an. Ich will schon zu einer Erklärung ansetzen, da legt Hailey ihre Hand auf meinen Arm und ich klappe meinen Mund wieder zu. "Nein, ICH habe Mist gebaut Claire," sagt sie. "Ich habe Jo nicht vertraut wie ich es eigentlich hätte tun müssen. Anstatt mir ihre Seite anzuhören, habe ich sie einfach verurteilt. Es tut mir leid Baby!" wendet sie sich jetzt mir zu. "Schon ok Cutiepie, schließlich habe ich nicht den besten Ruf," meine ich mit schiefem Grinsen. "Wir haben es geklärt und werden hoffentlich nicht wieder in so eine Situation kommen." Ich schaue rüber und sehe meine Mom grinsen. "Ich könnte dir den Charger weg nehmen," sagt sie langsam. Was läuft denn jetzt schon wieder schief? Denkt sie, sie kann uns trennen? Das kann sie so was von vergessen. "Mom, ich erinnere dich ungern daran, aber bis jetzt hast du mir das Geld für den Charger noch nicht zurück gezahlt, also habe eigentlich ICH Hailey den Charger geschenkt." Eigentlich müsste das selbstgefällige Grinsen jetzt aus ihrem Gesicht weichen, aber es wird nur noch breiter.

"Ich glaube nicht was hier gerade geschieht," fängt sie an und ich richte mich kampflustig auf. "Meine Kleine ist wirklich erwachsen geworden," kommt jetzt von ihr was mich völlig aus dem Konzept bringt. Wie kommt sie jetzt darauf? Sie zwinkert Hailey zu und die zwinkert zurück. Sind jetzt beide verrückt geworden? "Was willst du Hailey, willst du hier bleiben oder zu Jo ziehen? Ich finde, dass du vielleicht noch etwas zu jung bist, aber dass müsst ihr beide wissen." Moment mal, heißt das das meine Mom unsere Beziehung jetzt endlich akzeptiert? Fragend sehe ich sie an und sie nickt, was mich instant strahlen lässt. Ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben, hätte aber weiter gekämpft, da ich wirklich keine Lust mehr auf Heimlichkeiten habe. Hailey springt auf, rennt um den Tisch und fällt meiner Mom um den Hals. "Lass mich leben Hailey," quietscht meine Mutter dünn, Hailey scheint ihr die Luft abzudrücken. Sofort löst sich Hailey und sieht sie schuldbewusst an. Als sie wieder zurück kommt, ziehe ich sie grinsend auf meinen Schoß. Ich lege meine Arme um ihre Hüften und sie ihre um meinen Hals. Wie gebannt sehen wir uns an, bis meine Mom laut hüstelt. Wir wenden uns voneinander ab und sehen sie an. "Was jetzt Hailey?" fragt sie erneut und ich stoppe unbewusst meinen Atem. Wir können uns jetzt sehen wann wir wollen, da bin ich mir sicher, also muss sie nicht mehr zu mir ziehen, obwohl es nichts gibt, was ich lieber will. Erst will ich was sagen, lasse es aber dann, sie muss diese Entscheidung ganz alleine für sich treffen, dabei kann ich ihr nicht helfen. Hailey räuspert sich, "ich ... würde es gerne versuchen," meint sie schüchtern und ich drücke sie leicht an mich. "Das ist eine gute Idee," stimmt meine Mom ihr zu. "Ihr könnt es ja erst mal Zwei Monate versuchen und wenn ihr noch nicht so weit seid, kommst du wieder zurück." Wir beide nicken, das ist ein guter Vorschlag, schließlich gibt es keine Garantie, dass wir uns beide nicht zerfleischen wollen, wenn wir zusammen leben. Wir beide sind nun mal mit sehr hitzigem Temperament gesegnet. Grinsend steht Hailey auf und zieht mich hinter sich her in ihr Zimmer. Leicht verwirrt folge ich ihr, strahle aber gleich darauf als sie dort eine große Reisetasche unter ihrem Bett hervor zieht und anfängt, wahllos Sachen aus ihrem Kleiderschrank hinein zu pfeffern. Als die Tasche voll ist, läuft sie zu meiner Mom, die ihr noch eine gibt und auch diese ist in kürzester Zeit voll. In eine dritte Tasche packt sie ihre Schulsachen und ihren Laptop. Als sie diesen von ihrem Schreibtisch nimmt, fällt der Umschlag runter und sie erstarrt. Ich trete hinter sie und lege meine Arme um sie. "Baby du solltest ihn öffnen, ich glaube ich weiß was drin steht," raune ich ihr ins Ohr. Sie bückt sich, hebt ihn auf und drückt ihn mir in die Hand.

Leave my heart out of thisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt