Law & Order SVU -Obsession- (Fanfiction)

Kapitel 17

Benson

Das Erste, was ich wahrnahm, war das Pochen meiner Schläfe. Ich wollte meine Hand an heben, um sie gegen meine Stirn zu drücken, aber es ging nicht. Blinzelnd öffnete ich die Augen. Es dauerte einen Augenblick, bis ich meine Umgebung scharf stellen konnte. Mir war leicht schlecht. Ich befand mich in einem Kinderzimmer mit hölzernem Fußboden und hölzernen Wänden. Spielsachen lagen verstreut, als hätte ein Kind eben noch damit gespielt. Benommen drehte ich den Kopf und entdeckte eine Tür in der Wand. Sie war rosa angestrichen worden. Die liebevolle Einrichtung wirkte so unwirklich auf mich. Ich versuchte erneut meine Arme zu bewegen und registrierte erst jetzt, dass ich es nicht konnte, weil meine Handgelenke mit dicken Stricken an das Kopfende des Bettes gebunden waren, auf dem ich lag. Auch meine Beine hatte jemand mit so viel Panzerband gefesselt, dass ich keine Chance hatte mich zu befreien. Mein Puls beschleunigte sich, als mir langsam klar wurde, in welcher Situation ich mich befand. Und noch schlimmer, in wessen Gewalt. Das hier war nicht irgendein Kinderzimmer. Es musste das Zimmer sein, in dem Archer meine Tochter acht Jahre lang gefangen gehalten hatte. 

Ich rüttelte an meinen Fesseln, doch nichts passierte. Da er mich nicht geknebelt hatte, schloss ich daraus, dass es keinen Sinn hatte nach Hilfe zu rufen. Also sparte ich meine Kräfte. Die Härchen auf meinen Armen stellten sich auf, als die Tür mit einem leisen Knarzen geöffnet wurde. Ich versteifte mich und versuchte die Panik aus meinem Blick zu verbannen. Es gelang mir nur mäßig. Thomas Archer betrachtete mich mit einem Blick, wie ein Raubtier seine Beute, als er auf das Bett zukam. 

"Olivia! Wie schön, du bist wach." 

"Wo haben Sie mich hingebracht?", fragte ich mit rauer Stimme. Er machte eine ausladende Geste, die das ganze Zimmer einfasste: "Das weißt du doch längst, meine Liebe." 

Ich antwortete nicht. Ich wollte ihn am Reden halten. Das verschaffte mir Zeit. 

"Das hier ist das Zimmer, in dem ich Sex mit deiner Tochter hatte." 

Er lächelte ein so diabolisches Lächeln, dass ich mir eine Antwort nicht verkneifen konnte: "Vergewaltigung ist kein Sex." 

Er lachte: "Oh Olivia, wir beide werden sehr viel Spaß mit einander haben. Es ist so schade, dass es so lange gedauert hat, bis wir endlich zusammen gefunden haben." 

Er stand jetzt direkt neben dem Bett und stützte sich links und rechts neben mir auf der Matratze ab. Sein Gesicht schwebte direkt über meinem. Unwillkürlich fing ich an zu beten. Ich wollte das hier überstehen. Ich wollte Ally wiedersehen... und El. Komisch, dass ich nicht zuerst an Tucker dachte. 

Er sah mir fest in die Augen und ich bemühte mich seinem Blick Stand zu halten. Dann griff er grob in meine Haare und küsste mich. Durch die Seile hatte ich keine Möglichkeit ihn von mir zu stoßen, also biss ich ihm so fest ich konnte in die Lippe. Ich schmeckte Blut und er ließ fluchend von mir ab. Ich nutzte meine Gelegenheit und spuckte ihm voller Verachtung ins Gesicht. Er lachte und als er sich mir wieder zuwandte, war da noch viel mehr Wahnsinn in seinem Blick, als vorher. Ich wusste nicht, ob es klug war, ihn zu provozieren. Er wischte sich meinen Speichel mit den Fingern von der Wange und ich weitete meine Augen überrascht ein Stück, als er sich seine Finger kurz darauf genießerisch in den Mund schob. Er genoss es anscheinend mich anzuekeln. 

"Ich hatte gehofft, du wärst ein bisschen kooperativer, aber wir können es auch gerne auf die harte Tour machen." 

"Meine Partner suchen längst nach mir", spuckte ich ihm hasserfüllt entgegen, "meine Tochter hat sie längst verständigt." 

Wieder grinste er. Ich schien ihn kein bisschen aus der Ruhe zu bringen. Und das machte mir eine Heidenangst. Wieder beugte er sich über mich und ich drehte meinen Kopf zur Seite, aber er packte mein Kinn und zwang mich ihn anzusehen: "Sie wird niemanden verständigen."