Als Ares aufwachte lächelte sie etwas verwirrt und gab ihm einen Kuss. Was ist denn nur los auf einmal? Kann ich mich jetzt nicht mehr beherrschen? fragte sie sich selbst in ihren Gedanken. "Ich freu mich schon darauf, wenn du endlich verwandelt bist", sagte er.
"Ach ja? Wieso? Was hat mein Kriegsgott denn mit mir vor?", neckte sie ihn.
"Das verrat ich dir noch nicht. Und hackst du etwa gerade auf meinem Namen rum, Katrina?"
Sie fauchte ihn an: "Lass es, Ares!" Und im versöhnlicheren Ton: "Meinst du, ich könnte mal nachfragen, ob die meinen Namen ändern?"
Er lachte. "Ich weiß gar nicht, was du hast. Ist doch hübsch, der Name."
"Sagte der, der den Namen eines griechischen Gottes trägt. Wieso haben sie mich nicht auch nach einer Gottheit benannt?"
"Das musst du deine Mum fragen. Mae, ist das richtig?"
"Ja, Mae hat mich aufgezogen. Zusammen mit Sam, Cait und Espen. Aber die haben alle tolle Namen."
"Naja, wir waren der letzte Jahrgang, bei dem die freie Namenswahl herrschte. Ihr ward die Ersten, bei denen verfügt wurde, dass ihr eurer Herkunft entsprechende Namen erhaltet." "Ist ja schön und gut, aber dann hätten sie es bei den Nachnamen genauso machen sollen und mich Meyer oder Schmidt oder so nennen sollen und nicht Silver. Und Katrina ist ja nicht der einzige deutsche Name."
"Die Nachnamen wurden von den Papiermachern vergeben. Und das zufällig. Einzig diejenigen, die spanischer Herkunft sind, haben spezifische Zunamen bekommen."
"Woher weißt du so viel darüber?", staunte Trina.
"Ich hatte auch eine Phase, in der mir mein Name zuwider war und ich nach Alternativen geforscht habe. Leider, obwohl mittlerweile zum Glück, erfolglos."
"Welche Mutter hast du denn? Und mit wem wurdest du großgezogen?", fragte Trina.
"Meine Mum ist Gladys. Und sie hat mich zusammen mit Lucien, Hunter, Dora und Annie erzogen. Und Dora und Annie hatten auch nicht unbedingt Glück bei der Namensvergabe. Weißt du, wie sie richtig heißen?"
"Das ist nicht deren richtiger Name? Ui, erzähl mal!"
"Dir ist aber bewusst, dass ich jetzt einen geschwisterlichen Eid breche?". Er grinste.
"Oh, so schlimm?"
Ares nickte:"Allerdings. Annie ist die Abkürzung von Anima und bei Dora fehlt das Pan davor."
"Pandora und Anima? Wow, auf was für einem Trip war Gladys denn?" kicherte Trina.
"Wer weiß das schon. Aber die beiden haben wirklich Grund ihren Namen zu verschweigen."
Sie gähnte und nickte zustimmend Dann stand auf, zog sich aus und klopfte an die Badezimmertür. "Lucien? Bist du gleich fertig?" Prompt ging die Tür auf und Lucien stand angezogen vor der nackten Trina. Anerkennend pfiff er und musterte sie.
"Na, gefällt dir was du siehst?", fragte sie. Er legte seine Arme um ihre Taille, zog sie an sich und sagte: "Ja, in der Tat." Dann grub er ohne Vorwarnung seine Zähne in ihren Hals. Ihr wurde leicht schwindelig, aber sie ließ ihn gewähren. Nach ein paar Minuten löste er sich von ihr, zuckte mit den Schultern und grinste entschuldigend: "Ich konnte einfach nicht widerstehen. Und wenn ich dich so sehe, habe ich noch Lust auf anderes. Du auch, Ares?"
"Allerdings. Aber wir müssen uns wohl noch etwas gedulden", sagte Ares vom Bett aus.
"Wie kann es nur sein, dass du so empfänglich für meine Reize bist, Lucien? Ich bin doch nur ein Mensch", hauchte sie.
Er atmete etwas schwer und nahm seine Hände von ihr. Er ging, drehte sich an der Tür aber noch einmal um und sagte kalt: "Ich hoffe für dich, dass das Blut von Mr. Morlet bewirkt, dass du dich schon ganz bald verwandelst. Ansonsten wirst du entweder Abstand von mir nehmen müssen oder ich werde dich einfach nehmen! So einfach ist das!"
Dann knallte er die Tür zu.
Wieder einmal überraschte seine Reaktionen sie. Verwundert drehte sie sich zu Ares: "Er macht Witze oder?" Der jedoch schüttelte den Kopf und sagte ein wenig eingeschüchtert: "Wenn er dir so etwas androht, solltest du dich hüten und von ihm fernhalten. Glaub mir, das würde er tun. Lucien wirkt nett und lieb, vielleicht etwas arrogant und streberhaft, aber was sexuelle Dinge angeht...Da setzt bei ihm irgendeine Sicherung aus, keine Ahnung. Vielleicht übernimmt dann die uralte Bestie von ihm Besitz. Oder irgendwie so etwas."
"Aber warum..? Also warum kann er nicht warten? Meine Tage sind doch eh schon gezählt, als Mensch."
"Frag mich nicht. Ich meine, ich hätte dich auch lieber früher als später, aber ich kann warten." Er stand auf und schummelte sich an ihr vorbei ins Bad.
"Hey", protestierte sie und eilte hinterher. Ares schlug ihr vor:"Wir können ja zusammen duschen gehen."Sie nickte.
Sie duschten, ohne dass etwas lief und zogen sich an. Es war Sonntag Abend, Unterricht fand erst morgen wieder statt.
"Was machen wir jetzt Ares?", fragte sie nachdem sie sich angezogen hatten.
"Wir müssen auf Lucien warten. Er holt uns ab und dann gehts zu Mr. Banks."
"Und was machen wir dort?"
"Du bekommst Blut!?"
"Heute schon wieder?"
Ares lachte kurz: "Ja, was denkst du denn? Dir wurde doch gesagt, dass die Verwandlung vorgezogen wird oder nicht?"
"Doch. Aber nicht wie weit. Ich hab gedacht, dass es ein oder zwei Monate früher als ursprünglich geplant werden würde. Aber nicht so plötzlich..."
Sie wurde ein wenig traurig, ihr menschliches Dasein würde schon sehr bald ein Ende finden.
"Wir hoffen, dass es etwa in einer Woche so weit sein wird", klärte Ares sie auf.
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BlutsMacht - Die Zeremonie
VampiriEin Internat in Nordamerika, das sich um die Vampirgeborenen, die Halblinge kümmert und sie von Kind an zu möglichst erfolgreichen und einflussreichen Vampiren formt. Genau auf diesem Internat durchlebt die 18jährige Trina gerade die "Verwandlungsph...