🖤The New🖤 A Bausa Story

《28》

Den Ostersonntag verbrachten wir dann mit meinen Eltern zusammen, bis Julian und ich spazieren gingen.
Als ersten Stopp hatten wir das Haus meiner Oma, die nicht weit von meinen Eltern entfernt wohnte.
Ich wollte sie keinem Risiko aussetzen, weshalb ich an ihrem großen Küchenfenster klopfte und wartete bis sie dort war. Sie machte es auf Kipp und freute sich mich wiederzusehen.
"Och mien Tüddi, lang ne mehr sehn!",sagte sie mit dem hier traditionellen Dialekt und ich musste Lächeln, da ich es sehr gerne mochte, wenn meine Oma so sprach. "Hallo Oma! Wir haben uns schon echt lang nicht mehr gesehen. Ich würde auch so gerne mit Julian bei dir reinkommen und Tee trinken, aber das geht ja leider nicht zur Zeit! Ich hab dir so viel zu erzählen!",erklärte ich und kam näher an die Fensterscheibe. Sie begutachtete meine Begleitung und fragte dann auf ihrem besten Hochdeutsch:"Wer ist denn der nette junge Mann?" Julian lächelte, nahm seine Kappe ab und stellte sich neben mich. Er legte eine Hand um meine Taille und stellte sich selbst vor:"Ich bin Julian, der Freund ihrer Enkelin." "Also doch ein neues Gesicht! Dachte erst, dass ich vergessen hatte wie Robert aussah.",meinte meine Oma und mir war es leicht peinlich, dass sie erst gedacht hatte, dass Robert bei mir war.
Wir quatschten noch eine Weile auf unserem Dialekt, was Julian dezent verwirrte, aber das meinste verstand er doch und er redete mit.
Als wir meiner Großmutter meinen Babybauch zeigten, wurde sie ganz emotional und ich verdonnert es nicht zu ihr rein zu können, um sie in den Arm zu nehmen.

Am Abend überlegten Julian und ich, ob wir nicht doch schon heute wieder nach Hause fahren wollten oder wie geplant morgen. Durch unseren ziemlich langen Spaziergang durch meinen Heimatort und den dazugehörigen Wald waren meine Füße und Knöchel extrem angeschwollen und schmerzten etwas, weshalb ich lieber bis morgen warten wollte mit der langen Fahrt, da Julian sonst die gesamte Strecke fahren müsste, was ich ihm nicht zumuten wollte.
Wir saßen also in meinem Bett und diskutierten über unsere Abfahrt, während meine Füße in Julian's Schoß lagen und er sie vorsichtig massierte."Lass uns doch lieber morgen fahren, Babe. Dann kommen wir nicht mitten in der Nacht Zuhause an und ich kann auch fahren. Dann vermachen wir uns den Abend noch hier." "Was willst du denn noch machen, Baby?",fragte Julian mich und sah mich mit dem wohl doppeldeutigsten Blick überhaupt an. "Nicht das was du denkst! Ich war am überlegen, ob wir den Produzenten hier aufm Dorf besuchen wollen für ne kleine Session.",sagte ich und mein Freund stoppte seine Massage. "Ja, dann klär das und wir gehen dahin! Ich will den Kaff-Produzenten kennenlernen!",meinte er und ich griff zum Handy, um Chris anzurufen.

Ich hatte mit dem Produzenten Chris ein wenig geredet und geklärt, dass wir zu ihm ins Studio kommen durften, obwohl er gerade wegen Corona keine Künstler zu sich ließ.
Also vermachten wir uns einen schönen Abend im Studio und sammelten ein wenig Inspiration während der Zusammenarbeit mit Chris. Wobei es eher rumalbern als arbeiten war, denn Baui und ich saßen die meiste Zeit zusammen am Klavier und sangen Nonsense, aber es kamen gute Melodien dabei raus, die wir uns Aufnahmen, um sie in Zukunft vielleicht mal verwenden zu können. Chris schmiss meistens sehr gute Ideen in den Raum, welche wir dann ausprobierten und drin behielten, wenn sie gut waren.
Am späten Abend gingen wir dann wieder zur mir nach Hause und legten uns schlafen, um für die morgige Fahrt fit zu sein.

"Wie kann man nur so ein schnelles Auto fahren?! Und dann auch noch mit der schwangeren Frau daneben!",machte mein Vater sich Sorgen, als Julian und ich morgens unsere Sachen in den Wagen packten. "Naja Papa, das Problem ist nur, dass die Schwangere am Steuer sitzt, denn es ist ihr Wagen! Und seine Frau bin ich noch nicht, da sind wir ja leider doch noch etwas verhindert durch eine andere Ehe.",erklärte ich und setzte mich hinters Steuer. Ich ließ die Scheibe runter und wir verabschiedeten uns noch von meinen Eltern. Als ich den Motor anschmiss musste ich einfach aus Prinzip den Motor ein paar Mal aufheulen lassen, bevor ich ausparkte und auf die Straße fuhr. Na dann mal wieder los zu sechs Stunden Autobahn!