5) Reus & Hummels

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POV Marco Reus:

Alles war anders! Seit Mats aus München zurück war, war alles anders. Ich konnte es nicht wirklich gut beschreiben, aber das Gefühl war irgendwie ein anderes und damit konnte ich nicht wirklich gut umgehen. Ich meinte, wir hatten uns eigentlich immer ganz gut verstanden.

Doch dann war er gegangen und alles war anders. Direkt nach seinem Wechsel nach München fehlte er mir ganz furchtbar. Wenn ich jetzt so darüber nachdachte, war es schon damals so, was ich mir auch jetzt eingestehen musste.

Als ich dann hörte, dass er zurück kommen würde, freute ich mich tierisch, ihn wiederzusehen. Beim ersten gemeinsamen Training war ich irgendwie sogar richtig nervös. Doch ich konnte bis jetzt noch kein vernünftiges Gespräch mit ihm führen. Als ich mir dann endlich eingestand, dass ich mich komplett in ihn verliebt hatte, ging ich ihm nur noch aus den Weg.

Ich war Kapitän und musste mich eigentlich mit jedem anderen Spieler verstehen und mir auch ihre Sorgen anhören. Doch in Mats' Nähe konnte ich nicht lange bleiben. Sofort baute sich ein kaum zu unterdrückendes Verlangen auf, ihn sofort umarmen und küssen zu müssen.

Beim Training versuchte ich immer so weit wie möglich von ihm entfernt zu sein, um dem Verlangen nicht plötzlich nachzugeben. Bei den Spielen wurde es stets unerträglich. Vor allem, wenn wir alle zusammen über ein Tor oder einen Sieg jubelten.

Immer häufiger fand Mats auch einen Weg in meine Träume, so dass ich inzwischen Angst davor hatte, schlafen zu gehen. Es wurde immer schlimmer und ich zog mich immer weiter von den anderen zurück. Denn eines war mir bewusst, Mats würde mich niemals so lieben, wie ich ihn.

Jetzt war Mats' erstes Training bereits acht Wochen her und wir hatten noch immer kein vernünftiges Gespräch miteinander geführt. Bei jedem Training wanderte mein Blick immer öfter zu Mats. Dabei spielte dann mein gesamter Körper verrückt.

Im Moment war es so schlimm geworden, dass ich stets direkt nach dem Training noch in Trainingsklamotten nach Hause fuhr. Ich konnte nicht mehr essen und auch schlafen tat ich immer schlechter. Jede Einladung der Jungs lehnte ich ab.

Meistens saß ich abends ganz alleine zu Hause mit einem Berg an Taschentüchern und heulte mir die Augen aus den Kopf, während ich meinen Gedanken nachhing. Ich hatte keine Ahnung, wie das weiter gehen sollte. Besonders bei den Spielen würde es mir unmöglich sein, Mats aus dem Weg zu gehen.

Mats versuchte immer wieder ein Gespräch mit mir zu beginnen, doch noch schaffte ich es ihm eine glaubwürdige Ausrede aufzutischen. Doch wie lange noch? Irgendwann würde ich dem nicht mehr entgehen können und dann würde alles noch viel schlimmer werden.

Ich saß mal wieder heulend auf meiner Couch. Es war Sonntag Abend und eigentlich hatten wir jetzt gerade unseren Mannschaftsabend. Heute waren alle anderen bei Mario. Ich hatte ihnen gesagt, dass ich ganz dringend zu meinen Eltern musste. Marcel hatte mich einfach nur komisch angesehen, aber es schienen mir alle abgenommen zu haben.

Während ich also wieder einmal so meinen Gedanken nachhing, schellte es plötzlich an der Tür. Eigentlich wollte ich es einfach ignorieren, doch derjenige, der da vor der Tür stand, war sehr hartnäckig. So stand ich nach dem zwölften Schellen also doch auf und ging zur Tür.

"Endlich!! Hey Marco, was ist los?" - wurde ich von Marcel begrüßt. Ohne eine Reaktion von mir abzuwarten, schob er sich durch die Tür ins Haus und schloss die Tür hinter sich. Ich sagte nichts und zuckte einfach nur mit den Schultern.

Schon zog mich Marcel in eine feste Umarmung und sofort begann ich hemmungslos zu weinen. Er löste sich nur kurz aus der Umarmung um seine Jacke abzulegen. Dann zog er mich zurück ins Wohnzimmer und erneut in eine feste Umarmung.

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