Dating und Beziehungen

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Aufgrund dessen, dass der Großteil meiner Leserschaft weiblich ist, würde ich gerne ein Thema ansprechen, das alle Singles brennend interessiert:

Dating und Beziehungen als Christ.

Hätte man mich vor drei Jahren noch gefragt, so hätte ich in vielerlei Hinsicht radikaler als heute geantwortet.

Ich war der Überzeugung, dass Beziehungen nur funktionieren können, wenn man in den meisten Bereichen einer Meinung ist. Folglich ginge es für mich nicht, wenn ein Charismat (sehr freie Christen) mit einem Baptisten (sehr strenge Christen) zusammen wäre oder ein Ungläubiger mit einer Gläubigen.
Das ist zumindest die typische Ansicht unter Christen.

Ich will die Themen aufgrund vieler neuer Ereignisse in meinem Umfeld jedoch neu beleuchten und schildern, wie ich mich selber dabei ertappt habe, Gott spielen zu wollen.

Bezüglich des ersten Themas der Überschrift ist es wichtig zu wissen, dass es „Dating", wie wir es heute kennen, in biblischen Zeiten nicht gab. Man kam ausschließlich zusammen, um in der nächsten Zeit zu heiraten. Deshalb gibt es beinahe keine Bibelstelle, die man auf die später angeführten Themen eins zu eins übertragen kann. Aus diesem Grund bleibt mir und jedem anderen Christen für gewöhnlich nichts anderes übrig, als andere Bibelstellen zu nehmen und zu versuchen, diese auf heutige Situationen umzumünzen.

Für die, die Interesse haben, habe ich eine Predigt angefügt, in welcher gut erklärt wird, wie eine Beziehung in biblischen Zeiten zustande kam.

Vorab eine kurze Anmerkung: nach meinem Verständnis kommen ernsthafte Beziehungen nur mit dem Ziel zustande, später auch heiraten zu wollen. Demnach schreibe ich aus einer Perspektive, die eine Beziehung mit dem Ziel der Heirat zugrunde legt. Biblisch gesehen und meiner Ansicht nach, ist es nicht richtig, eine Beziehung zum „Ausprobieren" zu nutzen. Wer dazu gegensätzliche biblisch fundierte Ansichten hat, ist dazu eingeladen, diese hier zu äußern.

Zuerst will ich auf Beziehungen zwischen Gläubigen und Ungläubigen eingehen.

Ich will deutlich machen, dass ich, wenn ich über Ungläubige spreche, ausschließlich über Atheisten spreche. Sie glauben weder an den Gott der Bibel, noch an irgendeinen anderen Gott (Allah etc.). Sobald wir nämlich anfangen würden, über Anders-Gläubige zu sprechen, so müsste man sich auf ganz andere Stellen in der Bibel beziehen.

Bezüglich Beziehungen zwischen Ungläubigen und Gläubigen, führen die Christen gerne folgenden Vers an:

Ziehe nicht am gleichen Joch mit Ungläubigen! Denn was haben Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit miteinander zu schaffen? Was hat Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis?
2. Korinther 6;14

Betrachtet man den Kontext dieses Verses näher, so ist es ziemlich eigenartig. Im Prinzip geht es hier gar nicht um Beziehungen. Paulus schreibt (nach meinem Verständnis) an die Korinther, dass sie ihm nicht zürnen sollen und nicht den Ungläubigen gleich werden sollen, also ihr Verhalten nicht anpassen sollen.

Es geht folglich um ein Lebensprinzip, welches Paulus hier anspricht. Man soll nicht genauso wie die Menschen in der Welt handeln.

Lustigerweise zitieren diesen Vers etliche Denominationen ausschließlich in Bezug auf Beziehungen. Wenn es dann jedoch zu Themen wie Schwarzarbeit, Ansehen der Person nach Rang oder ähnlichem kommt, wird dieses Lebensprinzip über Board geworfen.

Sucht man Verse, die unser Thema eher beleuchten, so stößt man früher oder später auf folgende Bibelstelle:

Den Übrigen aber sage ich, nicht der Herr: Wenn ein Bruder eine ungläubige Frau hat, und diese ist einverstanden, bei ihm zu wohnen, so soll er sie nicht entlassen; und eine Frau, die einen Ungläubigen Mann hat, der einverstanden ist, bei ihr zu wohnen, soll ihn nicht verlassen. Denn der ungläubige Mann ist geheiligt durch die Frau, und die ungläubige Frau ist geheiligt durch den Mann; sonst wären ja eure Kinder unrein, nun aber sind sie heilig. Wenn sich aber der Ungläubige scheiden will, so scheide er sich! Der Bruder oder die Schwester ist in solchen Fällen nicht gebunden; in Frieden aber hat uns Gott berufen.
Denn was weißt du, Frau, ob du den Mann retten kannst? Oder was weißt du, Mann, ob du die Frau retten kannst?
1. Korinther 7; 12-16
Schlachter Version 2000

Was ich über die Christenheit und das Christentum denke-DiaryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt