"When tomorrow comes I'll be on my own
Feeling frightened of the things that I don't know."
Jessie J ~ FlashlightIch atme einmal tief durch und blicke aus dem Taxi auf die wunderschöne Landschaft Südafrikas. Verpeilt suche ich mein Handy in meiner viel zu großen Handtasche und mache dann viel zu viele Bilder.
Nach 20 min Fahrt gibt mir der Taxifahrer zu verstehen, dass ich aussteigen soll. Ich gebe ihm ein bisschen zu viel Trinkgeld und bepacke mich mit meinem großen Rucksack und dem strahlend pinken Koffer, zu dem ich mir schon so einige Kommentare anhören musste. Ich stöhne auf als mich schon wieder jemand schräg anguckt, als er meinen Koffer ansieht. Ja, er ist pink und hat viele Aufkleber. Na und?
Als sich mein Blick nach links wendet bleibt mir der Atem im Hals stocken. So etwas wunderschönes hab ich noch nie gesehen. Vor mir erstreckt sich ein langer Zaun so weit das Auge reicht und danach die afrikanische Savanne mit kleinen Holzhäusern und etwas größeren. Ich kann durch das große Tor nur ein paar Leute erkennen, aber es sieht aus, als wäre es eine große Wohnanlage direkt an der Savanne. Ich kann mich gar nicht satt sehen und muss mich erstmal auf meinen Koffer setzen.
"Hey, is it you Miss Mueller?", schreckt mich eine tiefe Stimme von hinten aus meinen Gedanken. Ein Mann Mitte 50 steht vor mir in einer tollen Safariausrüstung. "Yes it is.", antworte ich. "Come with me, I'll show you your little house and the rest." Ich folge ihm brav. Auf dem Weg zu meinem kleinen Hüttchen winken mir viele Leute freundlich zu, während sie kurz von ihrer Arbeit hochblicken. Der Geruch von Pferdemist steigt mir genauso in die Nase wie ein angenehmer Chili/Auflauf Geruch, den meine Nase versucht deutlicher wahrzunehmen. "My name is Niccolo, I own this farm. I'm happy to welcome you as our new member and the first women besides my wife Jasmin. I hope you'll enjoy working here as well as we do. We have eight boys from 20 to 30 in age working for us. I hope you'll feel good as the only female working member." Sein letzter Satz klingt eher wie eine Frage und verunsichert mich eher, als dass er mir Mut macht. Aber ich freue mich zu sehr auf meine neue eigene Hütte.
Als Niccolo die Tür zu meiner Behausung für das nächste Jahr öffnet hat er nicht zu viel versprochen in seiner Internetausschreibung. Ein kleiner Flur führte in ein großes Zimmer mit einem riesigen Traumbett wie man es sich in Afrika vorstellt. "Is there anyone else sleeping here besides me?", frage ich scherzhaft und kann meine Augen nicht von dem riesigen Bett lassen. "No, just you", lacht er und fügt noch etwas ernster, "I hope so", hinzu. Ich lache zurück mit einem Hauch von Verunsicherung. Nur Männer bis auf eine Frau. Ich schlucke. Naja, es wird mich schon niemand vergewaltigen. Wie passend zu Thema zeigt mir Niccolo wie man die riesige Terassentür verriegelt und danach führt er mich ins typisch afrikanische Bad mit ausladendem Waschbecken und tropischer Regenwalddusche mit Blick in den afrikanischen Abendhimmel. "Cool I can see the sky when I'm showering.", sage ich begeistert. Er lacht: "Very romantic. For yourself." Fügt er noch hinzu mit einem ernsten Blick und hört auf zu Lachen. Was denkt er von mir, zur Hölle? Nur weil ich die einzige junge Frau auf dieser Farm umzingelt von wahrscheinlich durchtrainierten gutaussehnden Männern bin heißt das doch nicht, dass ich mir einen nach dem anderen im Bett vornehmen würde. Ich gucke ihn skeptisch an, was er nicht bemerkt, weil plötzlich sein Handy klingelt. "I'll be there.", beendete er schnell das Gespräch und überlies mich mir selbst.
Ich schiebe meinen pinken Koffer ins riesige Schlaf-/Wohnzimmer und setzte den verschwitzten Rucksack ab. Endlich. Ich schmeisse mich aufs Bett.
Angekommen.
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Never Stop Fighting Like A Lioness
RomanceTrotz oder gerade wegen meiner Depressionen entscheide ich mich ein Jahr aus meinem Berufsleben auszusteigen und auf einer Farm mit National Park in Südafrika zu arbeiten. Ohne jegliche soziale Kontakte aus meinem gewohnten Umfeld und ohne Smartphon...