Die Gegenwart besteht aus der Vergangenheit [Dner,Taddl,Ardy FF]

Kapitel 46- neutral oder doch nicht?!

Lini POV (Hamburg)

Lina tauchte keuchend auf und ich bekam den Lachflash des heutigen Tages.
Ihr make up war komplett verschwommen und sie ähnelte einem Waschbär, zwar nicht so süß, aber genauso schwarz um die Augen.

Mein lachen verstummte ruckartig, als ich sah, wie sie sich an Fynn klammerte.
Ich wachte aus meiner Trance auf, nachdem Adri mir einmal in die Rippen schlug.
Besorgt schaute er mir in die Augen, ich lächelte ihn nur an und verließ dann das Becken.

Zwei Hände umklammerten meine Taille und zogen mich dann zu dem dazugehörigem Körper.
Die Person war nass,aber dennoch warm und ich erkannte sie am Geruch.

Fynn drückte mir einen Kuss auf die Haare, hob mich hoch und zerstörte die Stimmung indem er einfach mit mir ins Wasser sprang.
Er ließ mich aber nicht los.

Er drehte mich zu sich um und ich verschränkte meine Hände hinter seinem Nacken.
Er hatte wunderschöne blaue Augen.

"Ihr könnt auch wann anders rum machen, aber ich würde jetzt gerne schwimmen.", Lina hielt sich an Fynn's Schulter fest.

"Ach jetzt auf einmal?!", Adri hatte sowas von die Schnauze voll.

Ich ließ Fynn los und schwamm zum Rand, wo Adri war.
Wir beobachteten Lina und Fynn locker 20 Minuten, wie sie sich gegenseitig ärgerten und man konnte sehen, dass sie sich einfach volle Kanne an ihn ran schmiss.

Weitere 10 Minuten vergingen und ich hatte keinen Bock mehr.
Langsam stieg ich aus dem Wasser und ging zu unseren Handtüchern, wo ich bemerkte, dass Fynn mich die ganze zeit angeguckt hatte, doch er wand den Blick sofort wieder zu Lina, als ich ihn anguckte.

Ein Tropfen fiel auf meinen Kopf, er floss langsam meine Stirn runter, landete auf meiner Wange und schließlich auf meinem Handtuch.
Es folgten weitere und ich sah Fynn, Adri und Waschbär auf mich zu kommen.

Es regnete.

Mit gepackten Taschen rannten wir zum Ausgang, da es mittlerweile so war, als wären wir unter einer Dusche.

Am Ausgang umarmte ich dann erstmal Fynn und dann Adri.
Während ich Adri umarmte sah ich zu Fynn rüber und was ich dort sah, verpasste mir einen Schlag in die Fresse.

Linas Hand griff in Fynn's Haare und ihre Lippen lagen auf Fynn's Lippen.

Ich fing an zu weinen.
Zum Glück regnete es.
Adri bemerkte es aber trotzdem.

"Hey, alles ok?", er guckte mir besorgt in die Augen.
Mein Blick flog wieder zu Fynn und Adris Blick folgte meinem.

Leise drehte ich mich um und verschwand im Regen.

Zuhause zog ich mir was trockenes an und setzte mich dann auf meine Fensterbank.
Die Wassertropfen an der Scheibe gingen in einen Schleier über.

Sie verschwanden.
Sie wurden zu einem großen Tropfen.

Mein Klingelton zerstörte das angenehme prasseln des Regens.

Lini: "hallo?"

Adri: "Hey ich bin's Adri."

Lini: "wenn du über Melly reden willst, nein danke ich bin nicht in Stimmung."

Adri: "ich wollte fragen ob alles gut ist..."

Lini: "ja klar ist alles gut, ich hab grade gesehen wie Lina Fynn küsst aber sonst."

Adri: "ich hab mit ihm geredet und das kam nicht von seiner Seite. Sie hat ihn überrumpelt. "

Lini: "warum sollte ich dir jetzt Glauben?"

Adri: "wenn du mir nicht glaubst, dann geb ich dir jetzt Fynn, denn er zockt grade an meiner Konsole. Warte..."

Lini: "WAS NEIN?!"

Fynn: "Hey Lini, ich bin's Fynn. Der Kuss war wirklich nicht von meiner Seite aus. Lina hat mich einfach geküsst und ich konnte nichts machen. Ich wusste nicht, dass dich das so verletzt."

Lini: "Du hättest sie weg Drücken können ... Aber egal, ich muss los."

Ich legte auf und brach wieder in Tränen aus.
Ich durfte mich nicht in Fynn verlieben.

Felix POV (Köln)

"Sorry Felix, aber das war nur ne einmalige Sache.", Lou drehte sich um und ging barfuß die Treppe runter.

Ich wusste nicht warum, aber irgendwie bereute ich die letzte Nacht.
Lou war zwar nett und so, aber trotzdem.

Ich hörte Taddls Stimme im Treppenhaus. Redete er etwa mit Lou?

Ich konnte aber nicht länger lauschen, da jemand die Treppe hoch kam.
Es war Melly.

Sie blickte mich neutral an, aber ich konnte auch ein bisschen Trauer in ihren Augen sehen.

"Melly es tut mir leid."
Sie ging an mir vorbei ins Schlafzimmer und kam umgezogen wieder raus.

"Warum? Es ist dein leben und du kannst machen was du willst. Schließlich sind wir nicht mehr zusammen.", sie lächelte mich an und schnappte sich dann ihren Schlüssel.
Das hatte gesessen.

"Bin bei Ardy, aber du musst ja eh aufnehmen, also von daher.", sie drehte mir den Rücken zu und lief die Treppe runter.

War ihr das wirklich so egal?
Vor ein paar Tagen haben wir uns sogar geküsst, warum war sie dann jetzt so kalt und abweisend?