Ich stehe in der kleinen Umkleidekabine und starre mich an. Die Schuhe machen mich ein Stückweit größer als ich eigentlich bin, sind dafür aber auch dezent sehr ungemütlich. Das Kleid geht mir ein bisschen über die Knie, wenn ich mich drehen würde, sähe ich aus wie eine kleine Glocke. Der Ausschnitt lässt auf mein B (fast C) Körbchen blicken. Die Ohrringe und das Kettchen funkeln im sperlichen Licht der Umkleide, sind aber so schwer als wollen sie mich zu Boden reißen. Meine gelockten Haare reichen mir fast bis zur Taile.
Ich sehe aus wie ein typisches Mädchen. Genau da liegt das Problem.
„Bist du bald fertig?“, trällert meine Mutter von draußen. Wortlos schriebe ich den Vorhang zurück und trette vor meine Mutter. „Hübsch siehst du aus!“, quilt diese und fengt an, an meinen Haaren rum zu spielen: „Wenn wir sie so flechten, siehst du zu der Hochzeit einfach nur wunderschön aus. Jetzt brauchen wir noch noch Make-up.“ Ihre Augen funkelten regelrecht. Ich lächeln nur stumm, als hätten wir nicht schon genug Make-up Zuhause
Zuhause angekommen haben wir noch Make-up, Strumpfhosen, Haar-Zeugs, Parfüm und gefühlt den Rest des Drogerie Marktes gekauft. Mein Bruder hat lediglich einen neuen Anzug für die Hochzeit unserer Cousine gegauft. Der Glückliche...Am nächsten Morgen bin ich allein, meine Eltern müssen arbeiten und mein Bruder hat einen Termin beim Friseur. Schweigend sitze ich auf meinem Bett und starre meinen Kleiderschrank an. Dort drin befindet sich das Kleid von gestern.
Will ich wirklich so zur Hochzeit gehen?
Nein.
Habe ich eine andere Wahl als das Kleid anzuziehen?
Warscheinlich.
Wird meine Mutter mich dann töten wenn ich das mache?
Ja.
Mache ich es deswegen nicht?
Ja.
Aber ich will wenigstens einmal gucken wie ich aussehen würde, wenn ich so gehe wie ich es wollte. Langsam schleiche ich mich in das Zimmer meines Bruders und schnappe mir seinen Anzug. Wieder in meinem Zimmer, kramme ich in meiner Schublade. Ganz unten versteckt unter Zeug liegt Stoff mit dem man sich die Brust abbinden kann. Ich ziehe den Stoff über meine Brust.
Scheiß B-Körbchen...
Dann ziehe ich mir den Anzug darüber. Wow... Ich fühle mich unglaublich wohl. Faszination über kommt mich. Liebevoll gucke ich mich im Spiegel an, ich glaube ich war noch nie schöner als jetzt. Nur mein kak B-Körbchen und meine Nerven ein bisschen. Aber sonst...
Ich drehe mich einmal und meine Haare flatschen mit ins Gesicht. Könnte ich sie doch nur abschneiden... Oder rasieren! Meine Mutter wäre warscheinlich derbe enttäuscht.
Also gucke ich mir halt im Internet Jungen Frisuren an. So schön... Hätte ich doch auch bloß solche Haare.
„Ich fasse es nicht. Da steht meine Schwester in meinem Anzug in ihrem Zimmer und guckt sich Jungshaare an.“, ich würbel herum, hinter mit steht grinsend mein Bruder. Mein Herz fängt an wie wild zu schlagen, als er änfangt laut los zu lachen.
„Du müsstest mal deinen Blick sehen! Na los zieh dir was an womit du raus kannst.“, er gibt mir einen Klaps auf die Schulter und verlässt mein Zimmer. Ich bleibe noch kurz wie angewurzelt stehen und reiß mir dann den Anzug von Leib. Dabei kommt mein B-Körbchen wieder zum Vorschein. Arrg... Als ich mein Zimmer vorsichtig verlasse, in meinen "normalen" Klamotten, hält mein Bruder mir meine Jacke hin und grinst: „Ich glaub ich weiß was du jetzt brauchst, komm mit.“
Wortlos und vorallem vollkommen verwirrt folge ich ihm. Was hat er vor? Hat er was bemerkt? Will er mich zum Arzt bringen? Aber ich bin doch nicht krank. Ich bin nur... Ja was bin ich eigentlich? Was ist mit mir los?
Ich pralle gegen meinen Bruder als dieser vor einem Laden stehen bleibt. „Also Ladys first!“, er grinst blöd. Ich rühre mich nicht. „Hey war doch nur ein Scherz!“, er geht vor und als er bemerkt das ich ihm nicht folge, kommt er wieder rauß und zieht mich rein. Meine Kehle ist komplett trocken als wir den kleinen Friseursalong betreten.
Mein Bruder lässt mich stehen und redet kurz mit einem Typen, der anscheindend der Friseur ist. Als der Typ nickt meint er an mich gewendet: „Also dann folge mir bitte.“ Ich mache wieder nichts. Na ja ich bin aber auch einfach dezent komplett überfordert! „Na komm.“, mein Bruder schiebt mich zu einem Sessel, der Spiegel vor mir wird mit einem Tuch abgehängt. Und Dan Platz es aus mir heraus:
„Was wird das hier? Warum warst du Zuhause? Ist das nicht dein Termin?“
Mein Bruder lacht nur: „Ganz langsam, erstens, lass dich überraschen, zweitens, ich hatte mein Geld vergessen und drittens ist jetzt dein Termin. Vertrau mir einfach.“ Der Friseur dreht mich zum mit Stoff übergangenen Spiegel: „Bereit?“ „Hab ich ne andere Wahl?“, Murmel ich. „Nein!“, meint mein Bruder. „Dann bin ich wohl bereit.“, seufze ich.
Es dauert ca 2 Stunden, in dem der Friseur mit einer Schere an meine Haare geht. Um mich rum häufen sich dunkle Locken, der balast auf meinem Kopf wird immer leichter. Als der Friseur mit dem Rasierer kommt, macht mein Herz einen Satz.
Dann ist es so weit, das Tuch löst sich vom Spiegel und ich starre mich an.
Wie hypnotisiert starre ich mich an. Ganz vorsichtig greife ich an meine Haare. Kurz... Ich hatte eine kurze Jungenfisur. „Und?“, fragt mein Bruder leise. Wie eine rießige Welle durchströmt mich das Glück: „Ich liebe es! Ich liebe es so sehr!“ Ich falle meinen Bruder um den Hals. „Jaa das freut mich!“, er hebt mich hoch in wirbelt mich herum.
Ich lache laut.
Aber das wird abrubt von der Musik des Handys meines Bruders gestoppt. Er lässt mich los und geht ran. „Ja? Ah hi Mom... Ja die ist bei mir.. Hmm... Geht klar... Jaja... Okay bis gleich.“ Augenblicklich wird mir schlecht. Ich bin Tod sowas von... Wenn Mutter das mitbekommt... Wars das... Stumm sinke ich auf die Erde. „Hey hey. “, mein Bruder sinkt neben mich: „Wir bekommen das hin! Nachher gehn wir noch schicke Klamotten kaufen und ich gibt dir meine alten. Mach dir keinen Kopf, wir sind schließlich Brüder wir schaffen das!“ Er sagt das Tod ernst aber in seinen Augen schwingt so viel Hoffnung mit, Augenblicklich füllen sich meine Augen mit Tränen:
„Ja wir Brüder schaffen das! Ich hab dich unglaublich lieb“
„Ich dich auch.“Ende ^^
Ich hoffe die Story hat euch gefallen, Feedback ist immer erwünscht.
Bis zum nächten mal!
Charly :D
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The Brother
Short StoryMädchen tragen Kleider, ist doch klar oder? Aber was passiert, wenn man als Mädchen auf einmal keine Kleider mehr anziehen möchte? Es ist meine Geschichte, bitte habt dafür Verständnis, dass ich nicht möchte das sie unter einem anderen Namen weite...