Whatever May Be..., Teil 2 (Introduction)

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Dannys Uhr auf seinem Handy zeigt genau fünf Uhr und sieben Minuten, als Mark die Tür zu ihrer Wohnung aufsperrt.

„Lohnt es sich jetzt noch schlafen zu gehen?", fragt er.

Mark dreht sich zu ihm, sieht ihm dabei zu, wie er die Tür hinter ihnen schließt und sagt: „Kommt drauf an."
„Worauf?"

„Ob du sie noch alle hast."

Danny rollt mit den Augen: „Dann geh ich halt schlafen."

„Richtig."

Danny wird nicht mehr schlafen gehen wollen, Mark weiß das.

Mark weiß auch, dass er wohl nicht mehr sonderlich viel schlafen wird. Gut, dass er heute frei hat und Danny sowieso nicht sonderlich häufig arbeitet.

Im Gegensatz zu Mark muss er das aber auch nicht. Auch wenn es nicht immer den Anschein macht kommt Danny, eigentlich Daniel, aus einer sehr wohlhabenden Familie, und weil beide Elternteile schon immer ihre Liebe zu ihrem Sohn erkauft haben, kann Danny eigentlich machen, was er will.

Und vor genau zwei Jahren und einhundert und fünfundzwanzig Tagen wollte Danny aus seinem Elternhaus ausziehen.

Gerade als Mark seine Zimmertür hinter sich schließen will, hält Danny ihn auf: „Hey, Mark?"

„Ja?"

„Deine Geschichte heute-"

Mark lächelt: „Was war mit der?"

„Nicht sehr spannend. Wahrscheinlich nicht mal Geschichte der Woche."

Kaum liegt Mark im Bett, fallen ihm die Augen zu, er kann aber eindeutig noch Danny in der Küche hören, wie er sich wohl gerade Frühstück macht.

Das nächste Mal auf die Uhr sieht er gegen elf und entschließt sich dazu, dass das genug Schlaf ist, um durch den Tag zu kommen.

Seufzend bewegt er sich aus seinem Bett, nimmt seine Brille von seinem Nachttisch und öffnet seine Zimmertür.

Es ist keine große Wohnung und somit auch keine großen Zimmer. Es steht ein Bett darin, ein Kleiderschrank, ein Nachttisch und jede Menge Poster. Damit man überhaupt etwas Persönliches darin hat.

Mark findet Danny auf dem Sofa vor, schlafend. Natürlich war er dann doch nicht so hart, wie er es angekündigt hat.

Er entschließt sich dazu, ihn schlafen zu lassen, wirft eine Wolldecke über ihn. Dann ist er so lange stolz auf sich, sich beinahe lautlos Mittagessen gemacht zu haben, als ziemlich schallend Dannys Handyklingelton erklingt, den er ziemlich geflissentlich verschläft.

Das heißt, denkt sich Mark, ich hätte lauter sein können.

Er schielt auf den Bildschirm des Handys und erkennt, dass Liz versucht hat, Danny zu erreichen. Es versetzt ihm einen kleinen Stich, da er kein großer Freund von Liz ist.

Er kann sich nicht wirklich erklären, warum nicht.

Sie ist immer sehr freundlich und offen und auch sehr hübsch und intelligent und ambitioniert und scheint Danny wirklich gerne zu mögen, aber irgendwas stört Mark an ihr.

Er würde es nur Danny nie sagen.

Mark setzt sich auf den leeren Sessel neben dem Sofa und wünscht sich, er könnte den Fernseher anmachen, bleibt aber so in der Stille sitzen und isst seine Pizza.

Immer wieder schielt er zu Danny rüber, der noch immer seine Kleidung von gestern trägt.

Seit Mark sich vor einem halben Jahr von Ann getrennt hat, kommt er sowieso immer weniger mit den Freundinnen von Danny klar.

Vielleicht ist es etwas Neid, sagt Mark sich. Jeder ist mal neidisch. Ich hätte sicher auch gerne wieder eine Beziehung.

Seit er siebzehn war, war er mit Ann zusammen gewesen. Das ist ne ziemlich lange Zeit. Eine wirklich lange Zeit, wenn man bedenkt, dass sie damals beide so jung waren.

Aber sie hatten sich auseinandergelebt, das wussten sie beide.
Es nervt trotzdem.

Jetzt ruft ihn seine Mutter an, wenn sie sich über seinen Vater beschweren will. Und sein Vater, wenn er sich über seine Mutter beschweren will.

Er wird niemals verstehen, wieso die Generation seiner Eltern sich so oft über ihre Partner beschweren, wenn sie sich doch mal gemocht hatten.

Manchmal rufen auch noch Sophie oder Reid von zu Hause an, alte Freunde aus seiner Schule, von denen er sich sicher ist, dass, je länger er sie nicht besucht, desto weniger werden auch die Anrufe.

Er wollte immer mal wieder nach Hause, hatte aber dann nicht wirklich einen Grund. Und wenn er dann dort war, dann war es wegen Geburtstagen oder so, aber nicht einfach mal so.

Mitten im Gedanken wird er unterbrochen.

„Arbeitest du heute?", fragt Danny und setzt sich langsam auf.

„Nein."

„Hättest du was dagegen, mir trotzdem eine Geschichte zu erzählen?"

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