Prolog

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Nach einem anstrengendem Tag an der Uni, komme ich müde nach Hause.
Eigentlich müsste ich jetzt in der Bibliothek sein und meinen kleinen Job erfüllen, doch der Tag bringt nicht nur einen Kaffeefleck auf der Bluse, sondern auch Migräne mit sich.
Wie mein Schicksal es so will, ist der Aufzug kaputt und ich kann in den sechsten Stock in meine Wohnung laufen. Oben angekommen, schließe ich die Tür auf und schleudere meine Tasche nahezu gegen den Schrank am Eingangsbereich. Mein Gehirn fühlt aufgrund der starken Kopfschmerzen an, wie Metallgewichte und machen es schwer geradeaus zu laufen. In der Küche gehe ich zum Medizinschrank und nehme mir eine Aspirin.
Ich schenke mir ein Glas Wasser ein und schlucke die Tablette widerwillig herunter.
Nachdem das Glas leer ist, beschließe ich schlafen zu gehen. Ich steige mal wieder Treppen hinauf, doch stoppe auf der letzten Stufe und lausche.
,,Schneller!"
,,Oh Baby!"
Ich renne fast schon zum Schlafzimmer und öffne stürmisch die Tür.
Das Bild, was sich vor mir ergibt ist mein Freund mit einer rothaarigen Schönheit im Bett. Anstatt heulend aus der Wohnung zu rennen oder rumzuschreien, gehe ich zu meinem Schrank und nehme mir lautstark die danebenstehenden Koffer und stopfe meine Klamotten dort hinein. Ich ignoriere die Sätze des Mädchens und die von meinem jetzt Exfreundes.
Nachdem ich die Koffer geschlossen habe, nehme ich mir meine Reisetasche und sammle in der restlichen Wohnung meine Sachen ein. Ich ignoriere meinen pochenden Kopf und stoppe meinen Weg zur Tür nicht.
,,Schatz warte!"
Ich bleibe ruckartig stehen und drehe mich genervt um.
,,Was willst du noch? Es ist vorbei du Wixxer.", gifte ich ihn voller Spott an.
,,Hey ganz ruhig Süße." Er greift nach meiner Hand, doch ich weiche aus und schlage sie ihm in sein Gesicht.
Sein Blick wird düster und er beginnt zu lachen.
,,Also. Ich wollte es dir ja lieb und nett machen, aber wenn du kleines Miststück dich sowas traust, dann gerne.", zischt er und zeigt sich dabei auf die Wange.
,,Da du im Bett schon lange nichts mehr taugst, habe ich mir vor 7 Monaten halt mal die Veronica geangelt und die meine Liebe, hats drauf."
Ich schaue ihn nur kopfschüttelnd an und gebe ihm eine zweite Backpfeife, bis ich mich umdrehe und aus der Wohnung verschwinde.
Als ich im Auto sitze, fahre ich zum Flughafen und buche mir ein Ticket nach Köln. In drei Stunden bin ich weg.
Ich weiß nicht, warum ich so überzeugt davon bin abzuhauen, aber ich muss weg hier. Nicht nur mein Kopf sagt das, sondern auch mein Herz und mein Bauch.
,,Hey Kleine, na?", höre ich die Stimme meiner Mutter durch meinen Handylautsprecher.
,,Hey Mama, ist die Nebenwohnung in euerem Haus noch frei?"
,,Na klar! Willst du uns mit Mark besuchen?"
,,Du ehm, also es ist vorbei zwischen uns. Es hat einfach nicht mehr geklappt zwischen uns. ", erwidere ich niedergeschlagen.
,,Ahh okay, also wir sehen uns später, so wie ich dich kenne, wirst du in spätestens 5 Stunden im Flugzeug sitzen und nach Deutschland fliegen."
Meine Mutter kennt mich einfach zu gut.
,,Und ich kündige dir deinen Bibliothekjob und dein Studium lässt sich bestimmt nach Köln verfrachten.", redet sie wie ein Wasserfall weiter.
,,Wow ich, Mama, das würdest du tun?"
,,Für meine Kleine doch immer. Wir sehen uns okay?"
Ich verabschiede mich von ihr und bringe mein Gepäck weg und warte, bis ich ins Flugzeug kann.

Ich sehe meine Eltern und meinen Bruder wieder. Meine Cousine und meine alten Freunde. Meine Heimat.

Nachdem ich mein Abitur erfolgreich abgeschlossen habe, habe ich mich entschieden, es in Boston auf der berühmtberüchtigten Universität zu versuchen. Dort lernt man effizienter und schneller, als auf normalen Unis, jedoch ist es dort auch um einiges anspruchsvoller.
Ehe ich mich versehe schlafe ich auch schon ein und schlafe den gesamten Flug durch.

,,Mama! Papa! Luca!"
Ich renne auf meine Familie zu und schließe einen nach dem anderen in die Arme.

Zu Hause angekommen, bringe ich meine Koffer ins Schlafzimmer und schließe ich meiner Familie im Wohnzimmer an.
,,Wollt ihr nicht schlafen gehen? Es ist mitten in der Nacht.", murmel ich ein wenig schuldbewusst.
,,Jetzt bist du erstmal wichtig Schwesterchen."
,,Nein, ihr müsst schlafen. Es ist Mitten in der Woche.", erwiedere ich.
,,Na gut, aber morgen reden wir Spätzchen.", gibt meine Mutter nach.

Erst im Bett werde ich mir allem Bewusst. Drei Jahre Beziehung und trotzdem waren diese umsonst. Er hat mich belogen und betrogen. Doch ich werde wegen diesem Idioten keine einzige Träne vergießen. Er ist es nicht wert.

Als ich am nächsten Morgen, beziehungsweise Nachmittag aufwache, steht eine grinsende Mila vor mir.
,,Auch mal wach?"
Als Antwort werfe ich ihr mein Kissen ins Gesicht und springe anschließend vom Bett auf.
,,Hach hab ich dich vermisst Cousinchen.",nuschel ich an ihre Schulter.
,,Ich hab schon gehört, was passiert ist und wir beide gehen heute feiern!", teilt sie mit voller Euphorie mit.
,,Warum?"
,,Zur Ablenkung, wegen deinem neuen Studiumplatz und weil du endlich wieder hier bist."
Ich stimme zu und gehe anschließend duschen, damit wir uns am Abend frisch fertig machen können.
Ich trage ein enges schwarzes Kleid und habe meine Haare gelockt. Es fließt sehr viel Alkohol, welcher meinem Herzen sehr gut tut. Ich werde von vielen Typen angetanzt, doch einer weckt mein Interesse.
,,Hey, na. Hübsche."
,,Na"
Wir reden und trinken gemeinsam, bis wir zusammen tanzen gehen.

Ich öffne meine Augen und stelle fest, dass ich in einem fremden Zimmer bin. Neben mir liegt ein braunhaariger und tief schlafender Junge. Als ich die Bettdecke vorsichtig anhebe, stelle ich schockiert fest, dass ich sowie er nichts anhaben und scheinbar miteinander geschlafen haben, was das leere Kondompäckchen auf dem Boden in meinem Gedanken noch mehr bestätigt.
Ich stehe auf und ziehe mich an, um mit meiner Tasche aus der großen Wohnung zu flüchten, aber nicht nochmal ohne in das schöne Gesicht des Braunschopfes zu schauen. Beim Versuch unbemerkt zu verschwinden, werde ich jedoch durch ein räuspern gestört.
Ich schrecke zurück und drehe mich langsam um und schaue in das Gesicht eines Blondschopfes.
,,Bitte sag ihm nichts!", presse ich mit großen Augen hervor.
,,Nene tschüss, komm gut nach Hause!",antwortet der Blonde nur und zeigt mir die Tür, also renne ich so schnell es geht aus der Wohnung....

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