Love Me Like Him •Jikook•

Fifty

„Jimin ich muss dir was sagen..."

„Was denn?"

Nach diesen Worten und nach vielen weiteren Versuchen, Jimin alles zu erzählen war nun zwei Monate vergangen. Ich brachte es einfach nicht über meine Lippen. Ich wollte ihn nicht wieder verletzen, oder sogar sein Herz brechen. Auch siegte mein Egoismus, denn so gut wie jetzt fühlte ich mich lange nicht mehr. Jimin verbrachte wieder sehr viel Zeit mit mir, sorgte sich so herzlich um mich, auch wenn es mir mittlerweile wieder gut ging. Aber nachts, als alles still wird, holte mich mein Gewissen ein. Die Nächte wurden zu Qual, obwohl meine geliebte Person neben mir im Bett lag. Dennoch konnte ich nicht schlafen. Ohne die vielen Hilfsmittel die ich nahm, konnte ich meine Augen nicht schließen.

Wieder einmal stand ich auf dem Balkon und zog an der Zigarette. Ein frischer Wind wehte durch meine Haare und erinnerte mich an meine Gräueltaten. Doch die Tatsache, dass Taehyung nicht mehr aufgetaucht ist, hinterließ mir einen kalten Schauer. Es war gruselig, dass er einfach verschwand, trotzdem beruhigte es mich auch gewissermaßen.

Nach einigen Zügen, drückte ich den Stummel im Aschenbecher aus und ging wieder rein. Gelangweilt und müde scrollte ich auf dem Stuhl im Schlafzimmer durch mein Handy und warf ab und zu einen Blick auf den friedlich schlafenden Jimin. Wie konnte ich das nur über mein Herz bringen?

Nochmals verstrichen einige Wochen. Auch wenn sich die mehrere Möglichkeiten sich anboten, schwieg ich. Ich schwieg, es fühlte sich am besten an. Ungewissheit und Angst schmiegten mich in Dunkelheit. Mein einziges Licht war Jimin, an dem ich mich so sehr klammerte.

Die Nacht war wieder eingebrochen und ich trank mir mit Wein ein wenig Mut zu. Ich versprach mir gefühlt zum 1000mal über die Wahrheit zu reden. Doch werde ich mich diesmal trauen? Mein Mut wurde wieder gebrochen.

Zusammen saßen wir auf eng beieinander auf dem großen Sofa und genossen die Wärme des anderen. Der Film, welchen ich zum mindestens 10mal gesehen hatte, langweilte mich, weshalb ich mehr trank und mit Jimin lieber etwas produktiveres gegen die Langeweile machen würde. Also legte ich mich auf ihn und gab ihm Küsse, die er nicht so leicht widerstehen konnte. Die Küsse wurden leidenschaftlicher unsere Körper bewegten sich im Rhythmus unserer Lippen auf und ab. Es war Zeit, die Sache zu intensivieren, weshalb ich meine Hand langsam in Richtung seines Schritts bewegte.

Doch ich stoppte. Ich konnte nicht weiter machen. Ich stand auf, wie fremdgesteuert und sah verlegen auf den Boden.

„Was ist los Jungkook?"

Besorgt wie er nun mal war, kam er auf mich zu und versuchte meine Hand zu halten, die aber wegschlug. Was tat ich nur? Was passierte hier?

„Jimin es tut mir so leid..."

„Wovon redest du?"

Ich konnte meine Tränen nicht mehr verbergen. Wie auf Knopfdruck fielen die Tränen auf den harten Marmorboden. Der Augenblick der Konfrontation war gekommen, diesmal gab es kein Zurück mehr.

„Wegen mir musstest du so viel schlimmes erleben. Alles nur weil ich dich liebe. Ich habe alles nur wegen dir gemacht." Die Worte, die ich so lange in mir hielt, sprudelten nur so aus mir heraus.

„Ich liebe dich doch auch."

Seine Worte taten mehr Weh, als das sie mich trösten sollten. Ich wollte nicht mehr das er mich liebte. Er sollte mich hassen. So sehr, wie ich mich hasste. So sehr, wie Taehyung mich hasste.

„Nein Nein tust du nicht."

Ich drehte durch. Der Raum drehte sich wie im Karussell. Ich schwank von der einen Seite zur anderen. Ich war so sehr in Rage. All die Gefühle wollten aus mir herausbrechen.

„Ich bin am allen Schuld. Ich bin kein guter Mensch Jimin. Du weißt nicht, was ich alles getan habe."

Meine Beine verloren seine Kraft, weshalb ich auf meine Knie sank, was vielleicht auch ganz gut war, denn so konnte ich Jimin nicht direkt in die Augen schauen. Schweigend stand er einfach nur vor mir. Man spürte wortwörtlich die Anspannung in der Atmosphäre. Ein kleiner Funken und alles würde in die Luft gehen.

„Ich weiß nicht ob du dich an mich erinnerst. Es ist schon so viele Jahre her. Damals in Busan hast du mich vor diesen Typen gerettet. Weißt du das noch? Schon damals hatte ich mir geschworen, dass ich dich irgendwann wieder finden werde und meine Schuld bei dir ausgleichen würde. Es waren so viele Jahre vergangen und als ich dich dann im Restaurant gesehen habe, fühlte ich dieses knistern wieder, wie vor all den Jahren."

Ich nahm tief und wagte einen Blick hoch auf Jimin, welcher weiter starr in die weite schaute. Ahnte er schon etwas?

„Ich musste mehr von dir wissen. Nein ich musste alles über dich wissen. Und wie der Zufall es wollte, bekam ich den Job bei dir. Eins führte zum anderen und ich erfuhr, dass du der Junge warst, den ich schon so lange danken wollte. Und dann fing das schlimme an..."

Schnell wischte ich mir Tränen von der Wange. Ich konnte nicht mehr aufhören zu reden. Ich wollte so sehr in Detail gehen wie möglich. Er sollte einfach alles wissen.

„Ich wollte dich für mich alleine haben, aber Taehyung stand mir im Weg. Es zerbrach mir jedes Mal das Herz, wenn du ihr euch geküsst habt. Der Gedanke, dass ihr Sex habt brachte mich um den Verstand. Deshalb musste Taehyung weg. Er machte es mir leicht, denn er war genau wie ich in der Dunkelheit unterwegs. Ich dachte er war Tod, aber er war es, der mich gefangen hielt. Er das zurück, das ich ihm gestohlen habe."

Eine gefährliche Stille brachte herein. Ich beugte mich entschuldigend nach vorne und warte nur auf meine Strafe. Ich würde alles akzeptieren, auch wenn er meinen Tod verlangen würde. Denn mein Leben war ohne ihn nichts wert.

Aber er sagte nichts. Er machte einfach nichts. Sein Schweigen war wohl die schlimmste Strafe, die er mir geben könnte.

„Steh auf", sagte er dann nach gefühlten Stunden.

Ich gehorchte ihm, aber konnte ihn nicht anschauen. Zu sehr hatte ich Angst, seine hasserfüllten Blicke zu sehen.

Sanft legte er seine Finger an mein Kinn und hob mein Gesicht so an, dass ich ihn tief in die Augen sah. Was ich sah irritierte mich aber.
Es war komisch, denn damit hätte ich nie im Leben gerechnet.

Jimin lächelte mich an.

Das war alles war er tat.

Er lächelte nur.

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Sorry Leute musste das Kapitel doch in zwei Teile splitten 🙈

Was denkt ihr wie es enden wird?