Als Clint endlich anrief, war es bereits Mittags.
Wir wollten gerade essen, als ich mich in mein Zimmer verkroch, um den lang ersehnten Anruf entgegenzunehmen.
"Na endlich", war das erste, was ich sagte. "Ich dachte schon, ihr wärt zwischendurch eingeschlafen."
"Zu meiner Verteidigung; es war schon relativ spät und ich wollte dich nicht wecken", entschuldigte sich Clint.
"Wie ist es gelaufen?", wollte ich interessiert wissen.
"Gut. Es dauerte zwar eine Weile, bis ich Fury überzeugen konnte, dass es Gonzales' Idee war, die anderen Agenten umzubringen, statt nur mich, aber schließlich konnte ich ihn überzeugen", erklärte er stolz auf seine Tat, was mich die Augen verdrehen ließ.
"Und wo ist Barney jetzt?"
"Bei SHIELD."
"Und du?", hackte ich nach.
"Vor deinem Fenster auf dem Bürgersteig. Schau mal raus", verlangte er und ich tat gesagtes.
Tatsächlich stand unten Clint an seinem Auto gelehnt auf dem Burgersteig und winkte mir zu.
"Hast du Lust, mit zu SHIELD zu fahren? Barney wollte dich sehen."
"Gib mir 'ne Minute", bat ich und legte auf.
Dann lief ich aus meinem Zimmer, um Lottie zu sagen, dass ich weg müsste.
"Jetzt? Wir wollten doch jetzt essen!", beschwerte sie sich.
"Tut mir leid, aber das kann nicht warten. Ich esse später. Hilfst du mir mit den Schuhen?", entschuldigte ich mich hastig und sie schnürte mir meine Boots.
"Brauchst du 'ne Jacke? Soll ich dich fahren?", fragte sie überfürsorglich.
"Nein, es ist warm genug draußen und keine Sorge, ich habe eine Mitfahrgelegenheit."
Mit den Worten ging ich aus dem Haus - direkt auf Clint, der mutterseelenallein an der Bordsteinkante stand, zu.
"Das ging schnell", stellte dieser schmunzelnd fest.
"Was hast du erwartet?", erwiderte ich. "Ich hab' doch gesagt, dass ich eine Minute brauche."
Wenig später waren wir auf den Weg zur SHIELD-Basis von Südengland.
"Ich kann nicht ganz glauben, dass Fury ihn einfach so gehen lässt", zweifelte ich irgendwann.
"Zweifelst du an meinen Qualitäten?", hackte Clint gespielt beleidigt nach.
"Ja", antwortete ich ohne zu zögern.
"Vielen Dank", brummte er. "Aber Fury hat wirklich einen Haken an der Sache."
"War ja klar", brummte ich und hätte sicher die Arme vor der Brust verschränkt, wenn meine Schulter das zugelassen hätte.
"Wir dürfen Babysitter spielen", fasste er sich kurz.
"Ich muss nach der Sache aber wirklich Experte in dem Gebiet sein", lachte ich und Clint stimmte mit ein.
"Wenn du meinst."
"Oh, ich meine es genau so."
Wir schwiegen eine ganze Weile, bis Clint sich endlich wieder dazu bereit fühlte, mit mir zu sprechen:
"Also war Barney dein Date von letztens?"
"Ich hatte ehrlich keine Ahnung, dass ihr zwei verwand seid. Er hat sich als Jackson vorgestellt", beschwichtigte ich seufzend.
Es war ja so was von klar gewesen, dass Clint das noch einmal ansprechen würde.
"Also, da läuft nichts?", hackte er weiter nach.
Ich runzelte die Stirn. Was war denn auf einmal in ihn gefahren?
"Nein. Bevor es zu etwas hätte kommen können, musste ich dich schon vor Lola schützen", antwortete ich, gewillt, den irritierten Ton in meiner Stimme zu überspielen (was mir aber nicht gelang).
"Ach so."
Okay, bei ihm war wirklich was faul.
Was Barney geritten hatte, dass er mich sehen wollte, wusste ich nicht. Generell wusste ich nicht, warum ich da war, weil etwas anderes dazwischen kam.
Schon wieder wurden wir zu Fury gerufen. Wahrscheinlich ging es um den Missionsbericht und was nun mit Barney passierte.
"Worum geht's?", wollte ich sofort wissen, sobald wir das Büro betreten hatten.
"Ah, Sie sind schon wieder im Dienst", stellte Fury fest, ohne auf meine Frage einzugehen.
"Ich bin offiziell gar nicht hier", widersprach ich. "Ich bin nur kurz zu Besuch."
"Wie Sie wünschen. Trotzdem möchte ich mit Ihnen beiden über die Konsequenzen Ihrer Handlungen sprechen", klärte uns Fury auf.
"Fahren Sie fort", verlangte Clint stirnrunzelnd und setzte sich.
"Ihr Bruder kann wohl kaum nun einfach nach dieser Geschichte frei rum laufen", stellte der Director klar. "Der Sicherheitsrat verlangt seine Auslieferung. Sie haben uns einige Tage Bedenkzeit gegeben, aber ich fürchte, wir können da nicht viel machen."
"Es sei denn-"
"Wir machen ihn zum SHIELD Agenten", beendete Clint meinen Satz.
"Nur offiziell, natürlich", versicherte uns Fury. "Was er sonst macht, ist mir egal. Es sei denn es ist etwas illegales, versteht sich. Außerdem muss er nach Amerika versetzt werden."
"Er wird trotzdem nicht damit einverstanden sein", befürchtete Clint.
"Man kann ihn ja nach ein paar Jahren feuern, aber jetzt hat er keine andere Wahl", gab ich zu bedenken.
"Sie dürfen Mr. Barton die Nachricht überbringen", entschied Fury und scheuchte uns daraufhin aus seinem Büro.
Relativ schnell machten wir uns auf den Weg zu Barney, obwohl ich eher Clint folgte, da ich keine Ahnung hatte, wo sie ihn hingebracht hatten.
"Was eine Überraschung. Ihr trefft also auch noch ein", begrüßte uns Barney sarkastisch.
"Mit dem falschen Fuß aufgestanden?", entgegnete ich stirnrunzelnd. "Sorry für die Verspätung, aber unser Boss hatte etwas wichtiges zu besprechen."
"Ich gehe mal davon aus, dass es um mich ging", riet Barney.
"Hundert Punkte", seufzte ich.
"Du wirst wohl mit nach New York kommen müssen", meldete sich nun auch Clint zu Wort, der uns beide arggewöhnisch musterte.
Was hatte der denn?
"Werde ich verhaftet?", wollte Barney verständlicherweise wissen.
"Schlimmer", erwiderte ich. "Du wirst zu einem von uns."
"Ich werde langweilig und unglaublich ernst?", fragte Barney entsetzt.
Ich verdrehte die Augen.
"Nein, SHIELD Agent", korrigierte Clint genervt.
"Noch schlimmer."
"Nur offiziell", schaltete ich mich wieder ein. "Damit die Vereinigten Staaten keinen Grund haben dich festzunehmen. Aber das wird schon. In ein paar Jahren werden sie dich feuern können, ohne, dass du je etwas für sie getan hast."
"Das glaube ich irgendwie nicht", brummte Barney.
"Wir auch nicht", gab Clint zu.
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Marvel's Catastrophe² ~ The Missing Killer
FanfictionBUCH 2 »sʜᴇ ᴀɪɴ'ᴛ ᴡᴀɪᴛɪɴɢ ғᴏ ʟᴜᴄᴋ, ɴᴏ ᴡɪsʜғᴜʟ ᴛʜɪɴᴋɪɴɢ sʜᴇ's ɢᴏɴɴᴀ ᴅᴏ ɪᴛ ᴏɴ ʜᴇʀ ᴏᴡɴ« - ʟɪᴛᴛʟᴇ ᴍɪx, sᴛᴀɴᴅ ᴅᴏᴡɴ Wieder versucht Bella ein normales Leben zu führen. Aber auch in England macht SHIELD nicht halt, um ihr weiter das Leben zu versauen. E...